Max Chilton: «Wie lange darf ich im Bett bleiben?»

Von Vanessa Georgoulas
Erstaunlich einfach: Max Chilton

Erstaunlich einfach: Max Chilton

Max Chilton privat: Der Marussia-Pilot spricht über seine Kochkünste, seine Abneigung gegen Champagner und seinen spärlichen Bartwuchs.

Er gehört zu den wohlhabendsten Piloten im Formel-1-Fahrerlager, doch sein Leben ist alles andere als einfach: Denn Max Chilton, Sohn des AON-Vorsitzenden Grahame Chilton, kämpft am Ende des Feldes im Marussia auf verlorenem Posten. Der Blondschopf wird öfter überrundet als überholt und belegt derzeit den zweitletzten Platz in der Gesamtwertung. Nur Caterham-Pechvogel Kamui Kobayashi weist eine schlechtere Bilanz auf. Seine Debüt-Saison 2013 schloss Chilton gar auf dem letzten Platz ab.

Böse Stimmen würden jetzt einwenden: Das Hinterherfahren kennt Chilton aus seiner Zeit vor der Formel 1. Schliesslich konnte er in 74 GP2-Einsätzen gerade mal zwei Rennsiege und zwei weitere Podestplätze erobern - und das erst in seinem letzten GP2-Jahr 2012, das er als Gesamtvierter abschloss. In seiner ganzen bisherigen Formelsport-Karriere konnte Chilton denn auch noch keinen Meisterschaftstitel gewinnen. Deshalb steht er bei vielen Formel-1-Experten und auch einigen Kollegen unter Verdacht, nur seines Geldes wegen in der Königsklasse mitzumischen.

Dass der 28-fache GP-Pilot neben der Strecke ein ziemlich normales Leben führt, beweist sein Gespräch mit den Kollegen von formula1.com. Darin verrät Chilton etwa, wie bescheiden er seinen Formel-1-Vertrag feierte: «Meine erste Tat nach der Unterzeichnung des Vertrages? Ich gewann das GP2-Sprintrennen in Singapur! Das war gleich nachdem ich als Marussia-Ersatzpilot verkündet worden war. Als die Vertragsunterzeichnung als Formel-1-Stammfahrer bekannt wurde, war ich zuhause. Ich glaube, ich feierte das mit meinen Freunden bei einem Pizza-Essen.»

Seine kulinarischen Ansprüche sind bescheiden. Auf die Frage, ob er lieber ein Stück Schokolade oder eine Frucht essen würde, erklärt Chilton: «Jeden Tag ein Stück Schokolade! Stell dir vor, meine Mutter gab mir früher immer einen Apfel und ein Kitkat mit!» Entsprechend fallen auch seine Kochkünste aus. Gefragt nach dem ersten Gericht, dass er selbst kochte, fragt er zurück: «Zählt Toast auch? Oder vielleicht eine Mikrowellen-Mahlzeit? In diesem Fall wäre es ein Bird's Eye Chicken Supreme (Hühnchen in Rahmsauce, Anm.). Ich war der Meister in der Zubereitung dieses Mahls!»

Chilton verrät auch: «Als ich das erste mal Champagner trank, hasste ich es - und das ist heute noch so! Im Kartsport wird Rosenwasser verspritzt, mein erstes Mal war wohl in der britischen Formel 3, das muss 2008 gewesen sein, als ich mit Jaime Alguersuari und Oliver Turvey in Oulton Park aufs Podest durfte.»

Nicht nur beim Essen bleibt Chilton erstaunlich einfach, auch sein Alltag ist ganz normal: «Meine erste Tat am Morgen ist wie bei jedem anderen auch der Blick aufs Handy. Erschreckend, ich weiss. Das erste, was mir am Morgen durch den Kopf geht ist: Wie lange darf ich noch im Bett bleiben?» Und er verrät, dass zur Morgentoilette auch die tägliche Rasur gehört: «Ich kann bis heute noch keinen richtigen Bart wachsen lassen, doch ich muss mich trotzdem jeden Morgen rasieren. Ich war wohl 18 oder 19 Jahre alt, als ich mich zum ersten Mal rasierte, aber ich habe mich noch nie nass rasiert.»

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