Pirelli: FIA-Wunsch erfüllt, aber Michelin bevorzugt?

Von Mathias Brunner
Charles Pic mit den Versuchsreifen von Pirelli

Charles Pic mit den Versuchsreifen von Pirelli

Die erste Fingerübung hat ein positives Echo ausgelöst: Gemäss Pirelli-Rennchef Paul Hembery fanden zwischen 70 und 80 Prozent der Fans die 18-Zoll-Räder gut. Aber wie geht es nun weiter?

FIA-Präsident Jean Todt will, dass die Formel 1 mehr Serienrelevanz entwickelt. Das gilt auch für die Reifen. Von daher macht sich der Franzose für eine Änderung von den aktuellen 13-Zoll-Rädern auf Felgen und Reifen der Grösse 18 Zoll stark. Wie so etwas aussieht, hat Pirelli im Rahmen des Silverstone-Tests gezeigt – als Lotus-Testfahrer Charles Pic mit 18-Zoll-Rädern ausrückte.

«Das Echo war weitgehend positiv», weiss Pirelli-Rennchef Paul Hembery und spricht von 70 oder 80 Prozent der Fans, welchen die neuen Räder samt Niederquerschnittreifen gefallen haben.

Die logische Frage ist nun: Wie geht es weiter?

Die FIA will spätestens 2017 die Formel 1 auf der neuen Radgrösse fahren lassen, «aber wir könnten das schon 2016 schaffen», glaubt Hembery, der im gleichen Atemzug enthüllt, dass die Radgrösse von 18 Zoll überhaupt nicht in Stein gemeisselt sei. «Wir arbeiten an den neuen Grössen weiter, derzeit sieht es eher nach 19 Zoll aus. Wir finden einfach, es gibt schon genug Serien mit 18 Zoll, mit 19 würden wir uns etwas abheben.»

Noch steht nicht fest, wann solche 19-Zoll-Reifen erstmals richtig getestet werden. Bei den Walzen am Wagen von Charles Pic handelte es sich um Demonstrationsreifen, der Franzose war gebeten worden, bitteschön den Randsteinen fern zu bleiben. Da muss keiner seine Stoppuhr bemühen.

Paul Hembery: «Es ging uns zunächst lediglich ums Visuelle – wir wollten einfach mal zeigen, wie eine solche Lösung aussehen würde.»

Durchaus denkbar, dass solche Pirelli-Reifen nie im Wettbewerb zu sehen sein werden. In Frankreich halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach Michelin die Klinke zur Hintertür in den Formel-1-Sport in der Hand halte. Die Franzosen haben sich immer für grössere Räder stark gemacht. Es war eine Voraussetzung für eine Rückkehr in die Formel 1.

Das letzte Wort hat die FIA: Gemäss Reglement wird sie für den Reifenlieferanten ab 2017 einen Wettbewerb ausschreiben – und dann entscheiden. Nach welchen Kriterien sie das tut, steht leider nicht im Reglement.

Ein Wettrüsten wird es nicht geben: Gemäss Sportregeln soll es bei einem einzigen Reifenpartner in der Formel 1 bleiben.

Das wiederum spricht gegen Michelin: Denn die andere von zwei Forderungen der Franzosen bestand darin, dass man im Grand-Prix-Sport den Wettbewerb sucht.

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