KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Force India: 2013 mit 49 Mio Euro in den roten Zahlen

Von Mathias Brunner
Vijay Mallya (Zweiter von rechts) schätzt den Glamour der Formel 1

Vijay Mallya (Zweiter von rechts) schätzt den Glamour der Formel 1

Seit Jahren ist das Firmenimperium des indischen Unternehmers Vijya Mallya am Bröckeln: so ging seine Fluggesellschaft Kingfisher pleite. Der Rennstall ist verschuldet.

Seit Jahren sagt der indische Unternehmer Vijay Mallya zu wirtschaftlichen Problemen seiner zahlreichen Firmen und etwaigen Auswirkungen auf sein Engagement in der Formel 1 das Gleiche: «Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.» Aber Sorgen müssten wir uns trotzdem machen – wer gestern in der Formel 1 noch ein Mittelfeldteam war, ist der neue Hinterbänkler. Die finanzielle Lage von Sauber und Lotus und angespannt, und neue Zahlen aus England belegen, dass sich Force India in Schräglage befindet.

Während Marussia am Ende ist und Caterham darauf hofft, von den Fans einen Abu-Dhabi-Einsatz spendiert zu bekommen, zeigen Zahlen der britischen Buchprüfer «Grant Thornton» gemäss der Zeitung «Telegraph»: Im vergangenen Jahr hat der Rennstall Force India einen Verlust von 38,5 Mio Pfund gemacht (das entspricht 49 Mio Euro), das sind rund fünf Millionen Pfund mehr als 2012 (Verlust damals: 33,4 Mio Pfund, das sind 42,5 Mio Euro). Im Bericht ist von einem Schuldenberg in Höhe von 62,5 Mio Euro die Rede.

Force India gehört den beiden indischen Geschäftsmännern Vijay Mallya und Subrata Roy (in Indian in Haft, während er versucht, Geld aufzutreiben, um den eigenen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen) sowie dem Holländer Michiel Mol.

Die Bruchlandung mit seiner Kingfisher Airline hatte einen Schuldenberg von 2,58 Mia Dollar angehäuft. Gerichte habe zur Tilgung der Schulden Teile von Mallyas Imperium vergeben. Mallya ist noch lange kein armer Mann, aber Finanzexperten fragen sich seit Jahren, wie lange er sich die Formel 1 noch leisten kann. Die Lage von Roy Sahara ist noch prekärer.

Bei Force India arbeiten in der Nähe der Silverstone-Rennstrecke rund 300 Mitarbeiter. Für das Team besteht gemäss unseres Mitarbeiters Joe Saward für das Jahr 2014 eine Finanzgarantie in Höhe von 135 Mio Dollar der «Diageo Holdings Netherlands BV», jener Firma, welche die Kontrolle über Vijay Mallyas «United Spirits» übernommen hatte (den grössten indischen Produzenten von Spirituosen). Geld kam vor der Saison durch die Verpflichtung des Mexikaners Sergio Pérez herein, Geld war auch der Grund für die Verpflichtung des Spaniers Daniel Juncadella als Testfahrer: damit kam Force India zu einer Vergünstigung bei den Antriebseinheiten von Mercedes.

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