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Ferrari: Nikolas Tombazis raus, Andrea Agnelli rein?

Von Rob La Salle
Fernando Alonso mit Andrea Agnelli

Fernando Alonso mit Andrea Agnelli

Auch mit der Ernennung von Maurizio Arrivabene zum Teamchef wird Ferrari nicht so bald zur Ruhe kommen. Nach der Entlassung von Marco Mattiacci sind weitere Personalwechsel in Sicht.

Ferrari kommt nicht zur Ruhe: April – Teamchef Stefano Domenicali raus, Ferrari-Nordamerika-Chef Marco Mattiacci rein. Juli – Motorenchef Luca Marmorini raus. September – Präsident Luca Montezemolo muss gehen, Fiat-Geschäftsleiter Sergio Marchionne übernimmt eine schwierige Doppelrolle. November – Trennung von Alonso endlich bestätigt, Sebastian Vettel wird Stallgefährte seines Kumpels Kimi Räikkönen. November – Teamchef Marco Mattiacci weg, neu kommt Maurizio Arrivabene, langjähriger Mitarbeiter von Philip Morris und als Marlboro-Mann das Bindeglied zu Ferrari. Es steht zu befürchten: es wird weitere Personalwechsel geben.

Der 57jährige Arrivabene ist erstklassig vernetzt: er gilt als enger Freund des jungen Andrea Agnelli, dem nachgesagt wird, für eine neue Rolle aufgebaut zu werden – jene des Ferrari-Präsidenten. Agnelli (der am kommenden 6. Dezember 39 Jahre alt wird) ist Präsident des Fussballklubs Juventus Turin und Mitglied des Vorstandes von Fiat. Der Turiner ist der Sohn des früheren Präsidenten von Juventus, Umberto Agnelli (2004 verstorben) und Neffe des legendären, 2003 verstorbenen Industriellen Gianni Agnelli. Andrea ist das letzte männliche Mitglied der Familie Agnelli, das diesen Namen trägt. Sergio Marchionne hat immer gesagt, dass die Rolle als Fiat-Geschäftsleiter sowie Ferrari-Präsident auf Dauer nicht zu halten sei. Durchaus denkbar, dass der junge Agnelli übernimmt.

In Italien wird nicht nur über die Besetzung des Präsidentenpostens bei Ferrari offen spekuliert. Es mehren sich auch Stimmen, wonach die Tage von Chefdesigner Nikolas Tombazis gezählt sind. Der 46jährige Athener, seit 2006 Chefdesigner von Ferrari, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, seit Jahren keine aerodynamisch innovativen Fahrzeuge entworfen zu haben.

Zahlreiche italienische Medien hatten vermeldet, dass die Windkanaldaten des künftigen Ferrari wenig Grund zur Hoffnung geben. Ferrari-Vertreter sagen dazu, Hörensagen werde grundsätzlich nicht kommentiert. Bei abgeschaltetem Diktaphon fügen sie hinzu: die angeblich mässigen Werte seien nur böswillige Gerüchte und pure Spekulation von auflagengeilen Blättern.

Aber wo Rauch ist, da ist auch Feuer, und wenn Firmenchef Marchionne im September davon spricht, dass die Ferrari-Piloten Geduld beweisen müssen, dann deutet das nicht unbedingt darauf hin, dass der 2015er Ferrari ein Überflieger wird.

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