Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Carlos Sainz: Toro Rosso vor Williams – wieso nicht?

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz (vorne) im Malaysia-GP vor Daniel Ricciardo (Red Bull Racing) und Felipe Massa (Williams)

Carlos Sainz (vorne) im Malaysia-GP vor Daniel Ricciardo (Red Bull Racing) und Felipe Massa (Williams)

Der junge Spanier Carlos Sainz junior ist nach Rang 9 in Australien und Platz 8 in Malaysia WM-Elfter. Der Sohn von Rallyeweltmeister Carlos Sainz ist auch abseits der Rennstrecke keck.

Ein Blick auf den WM-Stand zeigt: Hinter Mercedes (76 Punkte) und Ferrari (52) liegt Williams gegenwärtig auf dem dritten Rang des Konstrukteurs-Pokals, gefolgt von Sauber mit 14 und dann Toro Rosso mit 12. Aber Carlos Sainz junior, der 20jährige Pilot der Scuderia Toro Rosso, erklärt keck: «Ich sehe mein Auto auf Augenhöhe mit dem Rennwagen von Williams!»

Zwei Grands Prix, zwei Punktefahrten, arg viel besser konnte das der junge Sainz nicht machen. Der Madrilene ist sichtlich beflügelt. Weit weg die ganzen Geschichten, wonach Red Bull seine Entscheidung noch bitter bereuen werde, bei Toro Rosso zwei Fahrer einzusetzen, die zusammen nicht mal 38 Jahre alt sind. Der 17jährige Max Verstappen und der 20jährige Sainz haben bislang einen ausgezeichneten Job gemacht. Jedenfalls einen besseren als so mancher GP-Routinier.

Carlos Sainz hat mitgeholfen, dass Toro Rosso auf Kurs segelt. Rang 5 in der Markenwertung ist das ehrgeizige Ziel von Teamchef Franz Tost, dazu muss Toro Rosso beispielsweise hinter sich lassen: Lotus, McLaren, Force India und Sauber. Wenn mir mal davon ausgehen, dass Mercedes, Ferrari, Red Bull Racing und Williams auf die ganze Saison hinaus eine Schuhnummer zu gross sein werden für Toro Rosso.

Sainz ist jedoch anderer Meinung: «Ich weiss, welche Entwicklungen wir auf Lager haben. Daher traue ich uns zu, dass wir auf diesem hohen Niveau weiterfahren können. Ich glaube aber, wir können noch mehr. Wir fahren in Sachen Kurventempi jetzt schon auf Augenhöhe mit Williams, wir haben bestimmt mindestens so viel Abtrieb. Was wir nun brauchen, das ist neben dem Halten eines flotten Entwicklungsrhythmus einfach mehr Speed auf den Geraden, will heissen mehr Power von Renault. Da hinken wir mindestens um sieben oder acht Kilometer pro Stunde hinterher. Es ist nicht ganz einfach, sich so gegen seine Gegner zu verteidigen oder anzugreifen. Doch Renault hat in Sachen Fahrbarkeit von Melbourne bis Sepang einen enormen Schritt nach vorne erreicht, also traue ich Renault auch zu, dass punkto Power ebenfalls mehr kommt.»

Mehr Leistung wäre in Shanghai dringend notwendig: mit 1170 Metern wartet hier auf die Fahrer die längste Gerade der Formel 1.

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