Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ennstal-Classic: Formel-1-Legende Stirling Moss kommt

Von Helmut Zwickl
Sir Stirling Moss

Sir Stirling Moss

In der Geschichte des Autorennsports setzte Stirling Moss ein sagenhaftes Lesezeichen als er 1955 auf Mercedes-Benz 300 SLR die Mille Miglia gewann. Im Juli besucht die F1-Legende die Ennstal-Classic.

Im Jahre 1955 war Stirling Moss 26. Er war ein Voll-Profi, hungrig nach Siegen, Tod und Teufel nicht fürchtend und als er nach 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden die berüchtigte 1000 Meilen Strecke in einem Italien-Rundflug aufgesaugt hatte, war er mit einem Schnitt von unglaublichen 157.651 km/h Sieger. Ein Schnitt der nie mehr überboten wurde. Seinem Teamkollegen Fangio hatte er 32 Minuten abgenommen.

Neben Moss saß Denis Jenkinson. Im Jahre 1955 ein junger Mann, mit einem Rauschebart, der als Passagier neben Stirling jene Furchtlosigkeit mitbrachte, die ihn schon als Kunstturner im Beiwagen seines Landsmannes Eric Oliver ausgezeichnet hatte, mit dem er 1949 Seitenwagen-Weltmeister wurde. Jenkinson hatte die 17-Seiten langen Roadbook-Notizen von diversen Trainingsfahrten im Mercedes 220, 300 SL und Rennsportwagen 300SLR auf eine 10 Meter lange Papierrolle komprimiert, die er in einer Zigarrenschachtel großen Blechbox zwischen zwei Rollen abspulen konnte. Jenkinson brüllte vor gefährlichen Passagen seinem Chauffeur jeweils eine Vorwarnung nach einem vereinbarten Schlüssel zu.

Jahre später schwärmte Jenkinson über Moss: «Er fuhr unglaublich, seine Car-Control war sagenhaft, er konnte stundenlang neun Zehntel schnell fahren...»

In der Endphase, auf einer langen Geraden, nicht mehr weit vom Ziel in Brescia entfernt, wurde der SLR ein letztes Mal auf fast 300 hochgefahren, als am Horizont zwei Punkte an Schärfe gewannen. Moss: "Sie flogen wie Tennisbälle auf uns zu, aus den Punkten wurden zwei BMW Isetta. Ich musste eine Entscheidung treffen – links oder rechts, letztlich pfeilte ich mich zwischen den beiden Käseglocken, die vor uns dahinschlichen, in der Mitte durch. Im Rückspiegel bekam ich noch mit, dass sie in unseren Turbulenzen tatsächlich wie Tennisbälle herumhüpften..."

Jenkinson, die britische Reporter-Ikone, schrieb Jahre später: «Es war der Tag, an dem ich das Autofahren in höchster Vollendung erlebte. Ein Tag, wie er nie mehr wieder kommt.» Heute steht der 722er im Werks-Museum und Sir Stirling wird am 17. September 86 Jahre alt.

Und auch heuer kommt der 16-fache Grand Prix Sieger und beste Allround-Rennfahrer aller Zeiten, der nie Weltmeister wurde, mit seiner Gattin Lady Susie zur Ennstal-Classic. Beim Chopard Grand Prix in Gröbming wird er einen Ferrari 750 Monza chauffieren.

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