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FIA-Chef Jean Todt: Formel 1 hat Kopfweh, nicht Krebs

Von Rob La Salle
FIA-Chef Jean Todt

FIA-Chef Jean Todt

Lange hat sich Jean Todt, Präsident des Automobil-Weltverbands FIA, zum Thema Formel 1 in der Krise rar gemacht. Nun hat er anlässlich eines Gruppengesprächs in Paris Stellung bezogen.

In den vergangenen Monaten ist Jean Todt oft vorgeworfen worden, er sei in Sachen Formel 1 so gut wie unsichtbar, ausgerechnet jetzt, wo der GP-Sport kriselt und eine gute Führung wichtig wäre. Aber der frühere Peugeot- und Ferrari-Rennchef lässt sich nicht alles schlechtreden, wie der 69jährige Franzose bei einem Gruppeninterview in Paris betont.

«Wir haben es hier nicht mit Krebs zu tun», meint Todt, «sondern eher mit Kopfweh. Also müssen wir dafür eine Tablette finden. Und in gewisser Weise sind wir schon dabei. Ich bin aber nicht der Meinung, in der Formel 1 seien grosse Änderungen notwendig.»

Im Kreuzfeuer der Kritik: die Hybridmotoren. Doch es war auch Jean Todt, der sich eine grüne Formel 1 gewünscht hat. Nun sagt er: «Ich nehme es auf meine Kappe, dass wir es im Reglement nicht verankert haben, dass es für die Kunden einen Kostendeckel gibt, was die Motoren angeht. Der Schritt zu diesen Antriebseinheiten war richtig, aber der Preis dafür ist der falsche. Wir werden das korrigieren, lieber spät als gar nicht, im Sinne der Kundenteams.»

Todt lässt sich nicht weismachen, die Formel-1-Piloten seinen nur nach Befehlempfänger zum Reifenschonen und Spritsparen. «Als ich 1993 Teamchef bei Ferrari wurde, mussten die Fahrer auf ihre Bremsen aufpassen und auch auf den Verbrauch. Und die Reifen waren damals auch ein Thema. Was sich hingegen geändert hat – heute hören wir die ganzen Gespräche zwischen den Piloten und den Teams, früher hatten die TV-Anstalten darauf keinen Zugriff. Und die meisten Fahrer beklagen sich nur, weil sie nicht gewinnen. Wenn wir Rosberg heute fragen, ob er glücklich sei, dann wird er das bestätigen. Wenn wir Hamilton nach dem Sieg in Kanada gefragt hätten, ob er happy sei, dann hätte er das auch bestätigt.»

Änderungen, um den Sport attraktiver zu gestalten, würde Todt am liebsten teilweise schon 2016 sehen, nicht erst 2017. «Wir haben das nächste Meeting im 1. Juli in London, und wenn wir zu einer Einigung gelangen, dann kann das der Formel-1-Kommission unterbreitet werden. Dauern die Gespräche länger, dann haben wir gemäss Reglement bis Ende Februar 2016 Zeit, um Änderungen für 2017 einzuführen.»

Todt macht sich auch keine Sorgen darüber, dass Mercedes auf Jahre hinaus dominieren wird: «Wenn du ein neues Reglement hast, dann wird es immer jemanden geben, der die Aufgaben besser löst als andere. Aber daher haben wir ein stabiles Reglement ausgedacht, das heisst, dass die Situation nach einiger Zeit ausgeglichener wird. Wir sehen ja, wie Ferrari zu dieser Saison hin einen schönen Schritt nach vorne getan hat. Renault hat noch noch alles auf die Reihe bekommen, Honda hat als Neuling Mühe, aber ich bin davon überzeugt – es ist nur eine Frage der Zeit, bis die vier Hersteller auf Augenhöhe arbeiten.»

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