Mika Häkkinen: «Vettel eine Gefahr für Mercedes»

Von Petra Wiesmayer
Mika Häkkinen mit seinem Schützling Valtteri Bottas

Mika Häkkinen mit seinem Schützling Valtteri Bottas

Sebastian Vettel glaubt trotz seines Siegs in Ungarn nicht so recht daran, dass er eine reelle Chance auf den WM-Titel 2015 hat. Ex-Weltmeister Mika Häkkinen sieht für den Ferrari-Piloten durchaus noch Chancen.

Das letzte Rennen vor der Sommerpause sorgte für die größte Überraschung der bisherigen Saison. Lewis Hamilton, der amtierende Weltmeister und Hauptfavorit auf den diesjährigen Titel, verlor sein Rennen schon am Start. Nachdem er den verpatzt hatte und sich auch noch einen bösen Fahrfehler leistete, kam er nur als Zehnter aus der ersten Runde zurück. Nach einem späteren Zusammentreffen mit Daniel Ricciardo, nach dem er sich einen neuen Frontflügel abholen musste, fiel der Brite vorübergehend sogar aus den Punkterängen und wurde am Ende eines für ihn völlig chaotischen Rennen nur Sechster.

Es sei sein schlechtestes Rennen seit Langem gewesen, gab der 30-Jährige zu und er hätte eigentlich keine Punkte verdient gehabt. Für Doppelweltmeister Mika Häkkinen grenzt es an ein Wunder, dass Hamilton überhaupt ins Ziel gekommen ist.

«Lewis’ Rennen ging von Anfang an schief. Die Stelle, an der Lewis auf den Rasen geriet, ist wirklich schwierig, insbesondere am Anfang des Rennens», schreibt der Finne in seiner Kolumne für Hermes. «Der Bremspunkt liegt in der ersten Runde etwas anders, was mit der Hektik der ersten Runde zu tun hat. Dort ist nicht viel Platz, und Lewis fiel viele Plätze zurück. Er fuhr mehrmals am Anschlag, und es kam auch zu Berührungen. Es ist ein Wunder, dass er es ins Ziel geschafft hat.»

Großes Lob spendet er dagegen Sebastian Vettel, der in Ungarn seinen zweiten Saisonsieg nach Malaysia feierte, auch wenn er zugeben muss, dass das Layout des Hungarorings einigen Anteil am Ferrari-Sieg hatte. «Sicher hatte das teilweise damit zu tun, denn der Hungaroring unterscheidet sich ziemlich von anderen Bahnen. Es gibt auf der Bahn mehrere Kurven für eine Durchschnittsgeschwindigkeit im unteren Bereich», meint Häkkinen.

Dank der 25 Punkte, die der Deutsche am Sonntag seinem Konto gutschreiben konnte, liegt er nur noch 42 Zähler hinter dem führenden Lewis Hamilton und lediglich 21 hinter dem zweitplatzierten Nico Rosberg. «Vettel ist eine Gefahr, da die Saison erst halb zu Ende ist, und es steht noch eine große Zahl von Punkten auf dem Spiel», glaubt der Weltmeister von 1998 und 1999. «Vettel fährt derzeit äußerst überzeugend. Seine Leistungen sind Spitzenklasse.»

Den Grundstein für seinen Sieg legte Vettel schon am Start, als er auf den ersten Metern die Führung vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen übernahm, der ebenfalls an den beiden Mercedes vorbeischoss. Wie der Ferrari-Pilot, der sein Auto nach 57 Runden abstellen musste, kam auch Häkkinen-Schützling Valtteri Bottas gut von der Linie weg, blieb aber gleichermaßen ohne Punkte, nachdem ihm Max Verstappen den Hinterreifen aufschlitzte.

«Dafür kann man keinem der beiden Fahrer die Schuld geben. Der hinten liegende Fahrer muss in dieser Situation sehr präzise sein, da der vor ihm fahrende in seinem Spiegel keinen besonders großen Bereich sieht. Vier Autos waren dort ziemlich eng beieinander», verteidigt Häkkinen den jungen Holländer. «Es gab nicht viel Platz, da kann so etwas schon passieren. Zu einer ähnlichen Situation kam es dann auch zwischen Nico Rosberg und Daniel Ricciardo. Ricciardo war schon zuvor mindestens mit Valtteri und Lewis kollidiert.»

Der Australier sei momentan sehr unter Druck, betont Häkkinen. In Ungarn musste er sich sogar seinem Teamkollegen Daniil Kvyat geschlagen geben. «Teamkollege Daniil Kvjat gelingt es derzeit, Ricciardo unter Druck zu setzen und deshalb gerät der Australier in Situationen, wie man es in Ungarn gesehen hat», sagt Häkkinen. «Ricciardo ist ein angesehener und guter Fahrer, aber er steht jetzt eindeutig unter Leistungsdruck.»

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