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Verrückte Strafe: 55 Ränge zurück für Alonso, Button

Von Mathias Brunner
Jenson Button

Jenson Button

Was die McLaren-Honda-Asse Fernando Alonso und Jenson Button befürchtet hatten, ist eingetreten: die verbesserten Motoren führen zu einer Strafe – letzte Startreihe.

Im Rahmen des Österreich-GP auf dem Red Bull Ring hatten wir gedacht, verrückter ginge es nicht, als die beiden McLaren-Weltmeister Jenson Button und Fernando Alonso je eine Strafe von 25 Rängen zurück erhielten. Falsch gedacht. Denn das Urteil der Rennkommissare in Belgien ist noch härter: 30 Ränge zurück für den Spanier, 25 Ränge zurück für den Engländer, also zusammen 55 Plätze!

Da niemand eine solche Strafe absitzen kann (ausser er startet in Zolder, wie Witzbolde in Internet vorgeschlagen haben), und da zusätzliche Strafen im Rennen abgeschafft sind, müssen die beiden Honda-Werksfahrer zum Belgien-GP aus der letzten Startreihe losbrausen.

Was fast noch mehr schmerzt: der grosse Schritt nach vorne ist bislang ausgeblieben, wenn wir uns die Tabelle des zweiten freien Trainings ansehen – da liegt nur das Manor-Duo hinter Alonso und Button. Dabei hatte Honda-Rennchef Yasuhisa Arai davon gesprochen, mit dem neuen Motor die Leistungslücke zu Ferrari zu schliessen! Davon kann keine Rede sein.

Viele Leser werden sich fragen: wie kommen die Rennkommissare auf eine Strafe von 30 und 25 Rängen?

Bei Alonso setzt sich das so zusammen:

10 Ränge für den siebten Verbrennungsmotor
5 Ränge für den siebten Turbolader
5 Ränge für die siebte MGU-H (Energie-Rückgewinnung am Lader)
5 Ränge für die sechste MGU-K (Energie-Rückgewinnung kinetisch)
5 Ränge für die sechste Steuereinheit

Bei Button sieht das so aus:

10 Ränge für den achten Turbolader
5 Ränge für die achte MGU-H
5 Ränge für den siebten Verbrennungsmotor
5 Ränge für die siebte MGU-K

Es wird noch verrückter: die Honda-Techniker denken sogar daran, die Motoren auf Samstag erneut auszutauschen, denn noch mehr Strafe als letzte Startreihe geht sowieso nicht.

Jenson Button sagt: «Wir haben spürbar mehr Power, aber wir arbeiten uns noch immer durch die Daten. Man muss auch dran denken, mit wieviel Abtrieb man hier fahren soll. Ich kann nicht behaupten, dass wir das bislang auf die Reihe bekommen haben. Wir fahren derzeit wohl mit zu viel Downforce.»

Fernando Alonso meint: «Auf den Prüfständen haben wir mehr Power festgestellt, aus den Daten ist das ebenfalls ersichtlich. Aber wir haben erst angefangen, mit dieser Motorspezifikation zu arbeiten. Das Bild wird auch durch die Pistencharakteristik verzerrt, die beiden Kurse von Spa-Francorchamps und Monza schmecken unserem Auto überhaupt nicht. Wir haben nun acht Motoren an elf Wochenenden verbraucht, normal wären vier Antriebseinheiten über 20 Rennen. Das zeigt, wo wir stehen.»

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