Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Qualifying: Pole für Hamilton, Kimi mit Problemen!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton schnappte sich die Pole zum Belgien-GP

Lewis Hamilton schnappte sich die Pole zum Belgien-GP

Das Qualifying zum Belgien-GP wurde etwa zur Halbzeit unterbrochen: Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen musste seinen Renner nach einem Öldruck-Verlust abstellen. Die Pole-Position sicherte sich Champion Lewis Hamilton.

Bei heissen 39 Grad Strecken- und 23 Grad Aussentemperatur eröffnete Williams-Talent Valtteri Bottas auf dem Circuit de Spa-Francorchamps die Zeitenjagd fürs Qualifying. Am Dienstwagen des Finnen, der auf der härteren Reifenmischung ausrückte, wurden bis kurz vor dem Qualifying einige Teile des Getriebes ausgetauscht. Der Morgen hatte für das Williams-Team nicht wie gewünscht begonnen: Elektronikprobleme hielten die Ingenieure aus Grove auf Trab.

Bottas blieb nicht lange alleine auf der Piste, auch die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg, das Force India-Duo Sergio Pérez und Nico Hülkenberg, die Lotus-Fahrer Romain Grosjean und Pastor Maldonado, Toro Rosso-Rookie Max Verstappen, Sauber-Neuling Felipe Nasr und Manor-Marussia-Schlusslicht Roberto Merhi verliessen die Box gleich zu Beginn des ersten Quaifying-Abschnitts.

Entsprechend viele Wechsel gab es in den ersten Minuten an der Spitze des Zeitenmonitors: Erst setzte sich Bottas an dieSpitze, dann Hamilton und schliesslich Rosberg, der die Zeit seines Teamkollegen um 0,079 sec unterbot. Toro Rosso-Talent Carlos Sainz, Nasr und dessen Teamkollege Marcus Ericsson gehörten zu den Ersten, die auf weichen Reifen ausrückten.

Frühes Aus für Felipe Nasr

Trotzdem belegten die beiden Silberpfeile die ersten beiden Positionen auf der Zeitenliste, wobei Rosberg auf den Medium-Reifen mit 1:49,498 min die Nase vorne behielt. Ferrari-Star Sebastian Vettel, Bottas, Sainz, Nasr, Pérez, Daniil Kvyat, Hülkenberg und Ericsson belegten nach zehn Minuten die ersten zehn Positionen. Dahinter reihten sich Grosjean, Daniel Ricciardo, Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, Verstappen, Maldonado, Jenson Button, Fernando Alonso, Merhi und sein Teamkollege Will Stevens ein.

Williams-Pechvogel Felipe Massa, der noch keine gezeitete Runde gedreht hatte, belegte den letzten Platz. Der kleine Brasilianer rückte kurz darauf gleich auf den weichen Reifen aus. Die meisten Piloten taten es ihm gleich und am Ende musste neben dem Schlusslicht-Duo Merhi und Stevens auch das McLaren-Team ein schmerzliches Doppel-Aus hinnehmen. Auch für Nasr, der am Vortag noch seinen 23. Geburtstag gefeiert hatte, war das Zeitfahren gelaufen.

An der Spitze hatte sich in den ersten 18 Minuten schliesslich Hamilton gegen Rosberg durchgesetzt. Pérez, Bottas, Sainz, Vettel, Räikkönen, Grosjean, Kvyat und Hülkenberg komplettierten die Top-10. Auch Ericsson, der am Vortag noch für Schrott gesorgt hatte, Maldonado, Ricciardo, Massa und Verstappen, der sich am Ende über einen Verlust von Power beschwert hatte, schafften den Sprung ins zweite Qualifying-Segment.

Rote Flagge im zweiten Qualifying-Abschnitt

Im zweiten Qualifying-Abschnitt sorgte Räikkönen für die grosse Aufregung: Der Finne musste seinen Dienstwagen in Kurve 14 abstellen, weil er plötzlich keinen Vortrieb mehr hatte und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle rätselte: Das könnte der Motor oder das Getriebe sein – ich bin mir nicht ganz sicher, was kaputt ist, aber man hört, dass etwas nicht stimmt.» Kurz darauf war die Ursache bekannt: Das Team hatte einen ungewöhnlichen Öldruck-Verlust festgestellt und von Kimi Räikkönen verlangt, das Auto abzustellen.

Nach fünf Minuten wurde die Strecke wieder freigegeben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten erst Rosberg, Hamilton, Pérez, Hülkenberg, Massa, Bottas und Ericsson eine gezeitete Runde gedreht. Trotzdem war Bottas der Erste, der knapp fünf Minuten vor dem Ende wieder ausrückte, während Verstappen auf eine neuerliche Ausfahrt verzichtete, weil er im Rennen ohnehin eine Strafversetzung um zehn Startplätze absolvieren muss.

Am Ende durfte sich Rosberg über die zweite Zwischenbestzeit im Qualifying freuen. Auch Hamilton, Vettel, Pérez, Massa, Maldonado, Grosjean, Ricciardo, Bottas und Sainz schafften es ins Top-10-Stechen. Für Hülkenberg, Kvyat und Ericsson war das Zeitfahren hingegen gelaufen. Sie gehörten gemeinsam mit Verstappen und Räikkönen zur zweiten Verlierer-Gruppe.

Lewis Hamilton sichert sich die Pole-Position

Wie schon zu Beginn des Qualifyings rückte Bottas als erster zum Top-Ten-Stechen aus. Grosjean folgte dem Finnen auf dem Fuss und auch Hamilton und Massa machten sich in der ersten Minute auf. Mit 1:48,765 min legte Bottas die Latte zu Beginn nicht so hoch, sodass Hamilton mit 1:47,449 min locker die Spitze übernahm. «Das war eine fantastische Runde von Hamilton», freute sich Brundle.

Tatsächlich kam auch Silberpfeil-Kollege Rosberg nicht an diese Zeit heran, der Blondschopf reihte sich mit vier Zehnteln Rückstand auf Platz 2 ein. Eine ganze Sekunde fehlte Bottas auf die Bestzeit des Briten. Immerhin konnte der Finne die Rundenzeit seines Teamkollegen Massa um vier Zehntel unterbieten.

Am Ende durfte sich Hamilton über die Pole-Position freuen. Der Brite holte sich den ersten Startplatz mit seiner Rundenzeit von 1:47,197 min. Rosberg blieb 0,458 sec langsamer, konnte aber den zweiten Platz in der ersten Startreihe behalten. Bottas, Grosjean, Pérez, Ricciardo, Massa, Maldonado, Vettel und Sainz komplettierten die Top-10.

Damit sicherte sich der Formel-1-Champion die sechste Pole-Position in Folge. Das gelang zuletzt Rekord-Weltmeister Michael Schumacher anno 2001.

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