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Jaime Alguersuari: Rücktritt mit nur 25 Jahren!

Von Mathias Brunner
Jaime Alguersuari als Toro-Rosso-Fahrer

Jaime Alguersuari als Toro-Rosso-Fahrer

​Der Spanier Jaime Alguersuari hat seinen Rücktritt vom Motorsport verkündet. Das Verrückte dabei: der 46fache GP-Teilnehmer (mit Toro Rosso von 2009 bis 2011) ist erst 25 Jahre alt.

Als Jaime Alguersuari 2009 beim Grossen Preis von Ungarn sein Formel-1-Debüt gab, machte sich der Spanier zum damals jüngsten GP-Fahrer: mit 19 Jahren und 125 Tagen. Dieser Rekord ist in diesem Jahr ausgelöscht worden, vom 17jährigen Max Verstappen. Und von Alguersuari als Rennfahrer werden wir nicht mehr viel hören – mit nur 25 Jahren hat der am 23. März 1990 in Barcelona geborene Katalane seinen Rücktritt vom Motorsport erklärt!

«Meine Liebe zum Sport ist erloschen», sagt Alguersuari anlässlich einer Pressekonferenz in Madrid. «Ich bin 25 Jahre alt und will ein neues Kapitel in meinem Leben aufschlagen. Ich brauche eine Veränderung.»

Alguersuari widerspricht Gerüchten, wonach sein Rücktritt mit gesundheitlichen Problemen zu tun habe. Hintergrund dieser Unterstellung: Jaime wollte eigentlich am Formel-E-Finale von London teilnehmen, musste aber der Gesundheit wegen absagen – nachdem ihm beim E-Rennen in Moskau schwarz vor Augen geworden war, angeblich wegen Dehydrierung und Ermüdung. Die FIA entzog ihm sicherheitshalber die Rennlizenz.

Alguersuari sagt nun in Madrid, er sei heute aus medizinischer Sicht zu hundert Prozent in Ordnung, er habe einfach keine Lust mehr zum Rennfahren.

Verbitterung über Formel 1

Alguersuari war nicht nur der jüngste Fahrer, er war auch der jüngste Formel-1-Frührentner: Ende 2011 mussten er und Sébastien Buemi ihre Cockpits bei Toro Rosso räumen – für sie kamen Daniel Ricciardo (heute bei Red Bull Racing) und Jean-Eric Vergne (heute Testfahrer von Ferrari). Der Westschweizer Buemi blieb der Red-Bull-Familie als Test- und Ersatzfahrer erhalten, mit viel Arbeit im Simulator. Alguersuari hingegen fand keinen Platz mehr, war eine Weile als Pirelli-Testfahrer engagiert, doch Testeinschränkungen beendeten auch diese Chance, vielleicht doch einen Weg zurück ins Startfeld zu finden.

Von Ungarn 2009 bis Brasilien 2011 bestritt Alguersuari insgesamt 46 Formel-1-WM-Läufe. Als beste Ergebnisse konnte er in Italien und Südkorea 2011 jeweils Siebter werden, die WM 2011 schloss er als Gesamt-14. ab.

Verbitterung über die gescheiterte Formel-1-Karriere wäre verständlich. Der Spanier sagte vor gut einem Jahr: «Ich erachte die Formel 1 derzeit nicht als Sport. Sie hat all ihren Reiz verloren – die neuen Antriebseinheiten, die Reifen, die Leistungsfähigkeit generell. Vor Jahren war das Fahren schwierig, sehr schwierig sogar, nun steigen 16-Jährige ein und zeigen konkurrenzfähige Zeiten. Ich habe mit der Formel 1 abgeschlossen. Ich will nichts mehr von ihr wissen, weil ich es einfach lächerlich finde, was da teilweise passiert. Es ist eine Schande für mich und auch für andere Fahrer, die auf dem notwendigen Niveau wären, um Grands Prix zu fahren.»

Vielleicht gibt Alguersuari seiner Karriere als DJ einen neuen Schub: 2011 veröffentlichte er unter dem Künstler namen «Squire» ein Album mit dem Titel «Organic Life».

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