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Nico Rosberg: Neue Strategie gegen Lewis Hamilton

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg: «Niki Lauda befasst sich mit der Richtung, in die sich das Team entwickelt, aber er ist nicht Toto Wolff»

Nico Rosberg: «Niki Lauda befasst sich mit der Richtung, in die sich das Team entwickelt, aber er ist nicht Toto Wolff»

Mercedes-Pilot Nico Rosberg deutete im Fahrerlager von Mexiko an, dass er bereit ist, sein Vorgehen im Kampf gegen den dreifachen Formel-1-Weltmeister und Teamkollegen Lewis Hamilton zu überdenken.

Mit seinem dritten WM-Titeltriumph hat sich Lewis Hamilton am vergangenen Rennwochenende in Austin einen lang ersehnten Traum erfüllt. Der Mercedes-Pilot sicherte sich den Gesamtsieg in der Meisterschaft mit einem Sieg – entsprechend gross ist auch sein Selbstvertrauen in diesen Tagen.

Einen gänzlich anderen Eindruck hinterlässt Hamiltons Teamkollege Nico Rosberg. Der unterlegene Deutsche, der von seinem Nebenmann gleich nach dem Start von der Strecke gedrängt wurde, ärgerte sich nach dem Rennen hörbar über die Vorgehensweise des Champions. Dennoch will er nichts von einem möglichen Teamwechsel hören, über den nach dem Ärger von Austin in verschiedenen Medien spekuliert wurde.

Im Gespräch mit den brasilianischen Kollegen von Globo erklärte der 30-jährige Blondschopf: «Nein, ich bin hier sehr glücklich, fahre das beste Formel-1-Auto und habe so die Chance, GP-Siege zu erringen. Ich denke heute nicht daran, dass ich im nächsten Jahr keine Chance gegen Lewis habe – im Gegenteil, ich bin ziemlich zuversichtlich, dass ich ihn schlagen kann.»

Formel-1-Altmeister David Coulthard, der Rosbergs Situation aus seinen Tagen neben dem zweifachen Champion Mika Häkkinen kennt, ist überzeugt, dass der Deutsche seine Herangehensweise überdenken muss. Im Gespräch mit dem britischen «Telegraph» sagt er: «Nico ist ein sehr starker und professioneller Rennfahrer. Aber im Moment reicht das nicht.» Denn in den Rad-an-Rad-Duellen wird Nico von seinem Nebenmann systematisch schikaniert.

Der elffache GP-Sieger verliert darüber nicht viele Worte: «Das will ich nicht kommentieren. Aber ich habe die Meinung der Fans gehört und mir Gedanken darüber gemacht. Ich werde euch jetzt nicht verraten, wie ich darauf reagieren werde, denn das würde ihm helfen. Deshalb behalte ich das noch für mich. Eines ist aber sicher: Ich muss einige Dinge überdenken. Ich kann nur sagen, dass ich verstehe, was ich gehört habe, denn ich habe bei diesen Manövern Positionen verloren. Ich verstehe die Fragen, die dabei auftauchen.»

Rosberg versteht auch, dass die Reaktion des Mercedes-F1-Vorstandsvorsitzenden Niki Lauda nach dem Austin-GP Fragen über den Status der beiden Fahrer aufwirft. Denn der dreifache Weltmeister erklärte gleich nach dem Zieldurchlauf vor laufender Kamera, dass ein klärendes Gespräch mit beiden Piloten nicht nötig sei.

Trotzdem bleibt Rosberg ruhig: «Ich kann verstehen, dass man von Aussen betrachtet Fragen nach der Nummer 1 und der Nummer 2 im Team stellt. Aber ich kann euch verraten, dass das Ganze intern sehr viel anders aussieht. Niki sagt gewisse Sachen, das ist wahr, aber er ist nicht der Mann, der diese Probleme innerhalb des Teams anspricht.»

Der 182-fache GP-Pilot fügt an: «Niki befasst sich mit der Richtung, in die sich das Team entwickelt, aber er ist nicht Toto Wolff. Die Unterstützung des Teams ist also da, sonst wäre ich nicht mehr hier. Ich schätze es sehr, dass ich einen Chef wie Toto habe. Er ist kompetent und wir können uns glücklich schätzen, dass er unser Team anführt.»

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