Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Daniel Ricciardo: «Ich habe kein Geheimnis!»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo erwartet in Brasilien die gleiche Fan-Euphorie wie in Mexiko

Daniel Ricciardo erwartet in Brasilien die gleiche Fan-Euphorie wie in Mexiko

Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo schwärmt von der Atmosphäre beim Brasilien-GP, mag die Strecke in Interlagos jedoch nicht so gerne. Der fröhliche Australier verrät, was er am Autódromo José Carlos Pace vermisst.

Der zweitletzte Grand Prix des Jahres findet in Brasilien auf dem 4,309 km langen Autódromo José Carlos Pace statt. Der Rundkurs von Interlagos gehört schon seit Jahrzehnten zum WM-Kalender und ist in diesem Jahr zum 33. Mal Gaststätte für den Formel-1-Zirkus, der sich jedes Jahr aufs Neue auf den Besuch in der südamerikanischen Millionen-Metropole freut.

Auch Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo gerät ins Schwärmen, wenn er an Brasilien denkt: «Brasilien hat einen wunderbaren Grand Prix, da herrscht eine grossartige Atmosphäre in dieser aufregenden Stadt. Es gibt einige phänomenale Restaurants. Im vergangenen Jahr waren wir im Restaurants Figueira Rubaiyat, durch dessen Esssaal ein Feigenbaum wächst. Das war ziemlich speziell. Leider ist es noch nicht das Saisonfinale, deshalb kann ich das nicht gänzlich auskosten – aber ich kann Leute dabei beobachten!»

Auch die brasilianischen Fans ernten viel Lob vom 26-jährigen Australier: «Die Start-Ziel-Gerade ist sehr eng, wenn dein Startplatz also auf der Aussenseite liegt, bist du nur knapp zwei Meter von der Tribüne entfernt. Es ist besser, wenn die Zuschauer dir wohlgesinnt sind, denn da ist man ein ziemlich leichtes Ziel, wenn man seinen Helm auf hat. Es ist aber ein schönes Erlebnis: Man hört viel Lärm, einige Fanfaren, Trompeten und Trommeln. Das ist genau das Publikum, das man sich für einen Grand Prix wünscht – ähnlich wie in Mexiko. Die Brasilianer sind ein cooles Volk!»

Etwas kritischer fällt das Urteil des dreifachen GP-Siegers bezüglich der Streckenführung aus. Ricciardo erklärt: «Die Zuschauer sorgen dafür, dass der Puls steigt, wenn man ins Cockpit steigt. Deshalb will man alles geben. Aber stattdessen muss man sehr geduldig und vorsichtig sein. Es gibt keine einzige Kurve, die dich als Fahrer wirklich befriedigt. Das heisst nicht, dass die Strecke langweilig ist, denn das ist sie wirklich nicht. Aber wie in Russland gibt es auf dem Autódromo José Carlos Pace nicht eine Kurve mit Wooo-Hoooo-Charakter.»

Der 86-fache GP-Pilot fügt an: «Es fehlen ein paar Kurven und auch ein bisschen Highspeed… Einige Ecken sehen auf dem Papier nicht schlecht aus, aber man hat nie genug Grip, um diese richtig auskosten zu können. Ich habe auch kein Geheimnis für eine gute Runde, denn ich glaube nicht, dass mir diese bisher irgendwann einmal gelungen ist. Ich habe aber gelernt, dass man nicht zu viel darüber nachdenken und jede Kurve für sich nehmen sollte.»

Der Blick in die Statistik verrät, dass Ricciardo den Rundkurs in Brasilien aus gutem Grund nicht zu seinen Lieblingsstrecken zählt: In seinen bisherigen vier GP-Auftritten auf dem Autódromo José Carlos Pace holte der fröhliche Lockenkopf nur einmal Punkte: 2013 eroberte er den zehnten Rang.

Bei seiner Premiere in der Saison 2011 belegte er noch den 20. Rang, ein Jahr später wurde er Dreizehnter. Im vergangenen Jahr sah Ricciardo die Zielflagge wegen eines Problems mit der Aufhängung erst gar nicht.

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