KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Fernando Alonso über Honda: «Kritik war notwendig»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso beim Honda Thanks Day

Fernando Alonso beim Honda Thanks Day

​Superstar Fernando Alonso ist 2015 durch kontroverse Aussagen über Honda aufgefallen. Der Asturier ist der Ansicht, dass dies schmerzvoll, aber notwendig war, um Fortschritte zu machen.

Wer hätte das vor der Saison 2015 gedacht: Fernando Alonso eroberte mit 11 Punkten so wenig Zähler wie seit 2009 nicht mehr (26 Punkte), in seinem ersten Formel-1-Jahr 2001 mit Minardi war er punktelos geblieben. McLaren-Honda ist die Enttäuschung der Saison, und Alonso nutzte geschickt den Bordfunk, um die Welt auf seine Probleme aufmerksam zu machen.

Im Rahmen des Kanada-GP monierte er, er fühle sich im machtlosen Kampf gegen seine Gegner «wie ein Amateur», ausgerechnet vor dem versammelten Honda-Vorstand in Suzuka bezeichnete er seinen Motor als «peinlich» und fügte hinzu: «GP2-Motor!»

In Brasilien setzte sich Alonso nach einem weiteren Honda-Motorschaden demonstrativ in einen Gartenstuhl, später schaute er mit Jenson Button auf dem Siegerpodest vorbei, nachdem er seinem Stallgefährten gesagt hatte: «Komm, lass uns ein Foto schiessen, so nahe kommen wir dem Podest in diesem Jahr nicht mehr.»

Im Rahmen der grossen Formel-1-Rückblende der Kollegen von BBC rechtfertigt Alonso nun seine harsche Kritik: «Um endlich wieder konkurrenzfähig zu werden, müssen wir zu extremen Mitteln greifen. Für grosse Schwierigkeiten brauchst du grosse Lösungen, und vielleicht haben meine Äusserungen mitgeholfen, diese grössen Lösungen anzuschieben.»

«Natürlich war mir klar, dass meine Sprüche über den Sender gehen würden. Auf der anderen Seite jedoch wurde auch sehr viel nie gesendet, was ich im Funk gesagt habe, und das ist vielleicht auch besser so. Gleichzeitig habe ich auch viel Positives am Funk gesagt, das überhaupt nie zu hören war.»

Alonso hat in Jenson Button einen Bruder im Geiste. Der Engländer ergänzt: «Einige Sachen, die du am Funk so von dir gibst, sind auch als Witz gemeint – hin und wieder musst du dich in Humor flüchten, wenn du in einer so schwierigen Lage bist, sonst drehst du noch durch. Du willst auch nicht wütend auf dein Team werden, solche Aussagen können also ein Ventil sein, um etwas Dampf abzulassen. Hin und wieder gehen halt die Emotionen mit einem durch.»

Fernando Alonso hat im Rahmen des «Honda Thanks Day» bei japanischen Medienkollegen erneut bekräftigt, dass nichts daran sei, er könnte 2016 eine Auszeit nehmen. Fernando: «Wenn überhaupt, dann hätte ich diese Auszeit 2015 nehmen müssen!»

Für die kommende Saison bleibt der Weltmeister von 2005 und 2006 guter Dinge: «Alles, was ich in Woking und Sakura sehe, macht Sinn, und ich glaube fest daran, dass wir 2016 ein sehr viel besseres Jahr erleben werden. Wir wollen im kommenden Jahr wieder ein Wörtchen um Podestränge mitreden und mittelfristig um den Titel kämpfen.»

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