Manor: Pay Driver Rio Haryanto oder Alexander Rossi?

Von Vanessa Georgoulas
Rio Haryanto schielt auf eines der beiden Manor-Cockpits – dank einer Finanzspritze des indonesischen Jugend- und Sportministeriums hat er auch gute Chancen. Zeit, den jungen Indonesier unter die Lupe zu nehmen.

Ein Brief des indonesischen Jugend- und Sportministers Imam Nahrawi sorgte für Aufregung in der Formel-1-Welt. Denn der Politiker bestätigt im Schreiben an Manor-Besitzer Stephen Fitzpatrick, dass sein Ministerium den Einsatz seines Landsmanns Rio Haryanto als Stammpiloten mit 15 Millionen Euro unterstützen würde.

Den Brief, der nach einem Treffen des Politikers mit Haryantos Manager Piers Hunnisett in Jakarta verfasst wurde, veröffentlichte Nahrawi gleich selbst – und sorgte damit gleich für die ersten kritischen Kommentare. Braucht die Formel 1 einen weiteren Pay-Driver?

Klar ist: Haryanto wird nicht erst jetzt von seinem Heimatland Indonesien unterstützt. Der seit 2012 in der GP2 startende 22-Jährige fuhr im Vorzimmer der Formel 1 die Logos des staatlichen Mineralöl-Riesen PT Pertamina spazieren. Zuvor war er zwei Jahre lang in der GP3-Serie für die Nachwuchs-Truppe Manor Racing unterwegs, und eroberte in seinem Debüt-Jahr den fünften und in der darauffolgenden Saison den siebten Gesamtrang.

Drei Siege in 89 GP2-Rennen

In der GP2 tat sich der Indonesier schwerer. In seinem ersten Jahr mit Carlin fuhr er in 24 Rennen neun Mal in die Punkte und holte sich damit den 14. Gesamtrang. 2013 sass er im Auto des Barwa Addax-Teams, und schaffte es damit nur auf Rang 19 – obwohl er im zweiten Rennen in Silverstone als Zweiter seinen ersten Podestplatz feiern durfte.

Seinen ersten Sieg errang Haryanto allerdings erst in diesem Jahr, und zwar gleich beim Auftakt-Wochenende in Bahrain, wo er den Sprint und damit sein 70. GP2-Rennen für sich entschied. Auch in Österreich und Grossbritannien wurde er im zweiten Rennen jeweils Erster. Am Ende durfte sich der Campos-Pilot über den vierten Gesamtrang hinter Stoffel Vandoorne, Alexander Rossi und Sergey Sirotkin freuen.

Blickt man auf seine gesamte bisherige Formelsport-Karriere, so konnte Haryanto in 198 Renneinsätzen 17 Siege, 43 Podestplätze und sieben Pole-Positionen erobern sowie 14 schnellste Rennrunden drehen. Damit liegt seine Siegesquote bei bescheidenen 8,6 Prozent.

Zum Vergleich: Alexander Rossi, Haryantos direkter Konkurrent im Kampf um ein Manor-Cockpit, konnte in bisher 211 Renneinsätzen 40 Siege, 65 Podestplätze und 32 Pole-Positionen erobern, 22 Mal drehte er in einem Rennen die schnellste Runde. Seine Siegesquote liegt demnach bei stolzen 19 Prozent.

Auch hinsichtlich der Formel-1-Erfahrung hat der 24-Jährige aus Kalifornien klar die Nase vorn, schliesslich durfte er in diesem Jahr in Singapur schon seine GP-Premiere feiern. Insgesamt fünf Rennen bestritt Rossi für Manor: Auch in Suzuka, Austin, Mexiko und Sao Paulo durfte er antreten. Sein bestes Ergebnis erzielte er als Zwölfter bei seinem Heimspiel in Texas. In den drei Jahren zuvor durfte er insgesamt fünf Mal am Trainingsfreitag ausrücken, vier Mal für das Caterham-Team und einmal für Marussia.

Haryanto musste sich hingegen mit Testeinsätzen begnügen. Bereits 2010 und 2012 testete er für das Marussia-Team, wobei er 2012 seine Superlizenz erlangte, weil er beim zweitägigen Nachwuchstest in Silverstone die dafür nötigen 300 km im Formel-1-Auto zurücklegen konnte. In diesem Jahr durfte er beim Reifentest nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi für Manor ausrücken.

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