KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Sergio Marchionne (Ferrari): «Sieg im GP Australien»

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Firmenpräsident Sergio Marchionne

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Firmenpräsident Sergio Marchionne

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat zum WM-Finale die Marschrichtung für Ferrari vorgegeben. Nun legt Ferrari-Präsident Sergio Marchionne mit einer klaren Ansage nach.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist beliebt – innerhalb des Rennstalls und auch bei den meisten Formel-1-Berichterstattern. Der 58-Jährige aus Brescia hat vor rund einem Jahr das Ruder bei Ferrari übernommen, als er den Posten von Marco Mattiacci übernahm. Seither hat sich bei Ferrari viel getan, es ist ein ganz anderes Wir-Gefühl entstanden als unter dem unglücklichen Marco Mattiacci. Und die Journalisten mögen die unverblümte Art, mit welcher Arrivabene Probleme anspricht. Nach einer sieglosen Saison 2014 konnte Sebastian Vettel in der abgeschlossenen Saison drei Rennen gewinnen – ein stattlicher Fortschritt.

Arrivabene beschreibt die Stimmung so: «Wir hatten schon im ersten Wintertest mit dem neuen Wagen ein gutes Gefühl. Aber wir hatten auch den Eindruck: Wir stehen vor einem ziemlich hohen Berg. Wir alle – an der Rennstrecke und auch im Werk – machten uns dann auf die Socken, diesen Berg zu erklimmen. Aber als wir am Gipfel ankamen, merkten wir: Da ist schon einer.»

Letztlich konnte Ferrari als einziger Rennstall Mercedes Niederlagen beibringen, aber die Dominanz der Silberpfeile bedeutete – an den WM-Titel war nicht zu denken. Noch nicht. Denn Ferrari hat klare Ziele.

Arrivabene weiter: «So lange du den Titel nicht in der Tasche hast, kannst du nicht sagen, dass die Mission erfüllt ist. Aber vor einem Jahr schien es eine „Mission Impossible“, jetzt wissen wir, dass es sehr wohl machbar ist. Der Titel 2016 muss das Ziel sein. Dazu müssen wir überall besser werden, beim Motor, beim Chassis, bei der Aerodynamik.»

Fiat-Geschäftsleiter und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne redet nicht um den heissen Brei herum. Der 63jährige Italo-Kanadier sagt anlässlich der Preisverleihung «Turiner des Jahres» (für Gianluigi Gabetti, den Ehrenpräsidenten des Finanzinstituts Exor): «Für mich ist es wichtig, dass wir gleich den ersten Grand Prix der Saison in Australien gewinnen. Ferrari geht es finanziell prächtig, aber nun wollen wir auf der Rennstrecke Ergebnisse sehen. Das nächste Jahr muss das Jahr unserer Rückkehr an die Spitze sein. Ich kenne die Arbeit, die in aller Ruhe in Maranello getan wird. Aber nun müssen die Siege kommen.»

Zuvor hatte der Fiat-Sanierer schon erklärt: «2016 soll kein Jahr werden, in welchem wir erneut die Rolle des Jägers spielen und den Rückstand verringern. Das muss nun vorbei sein. In der kommenden Saison wollen wir an der Spitze liegen.»

Marchionne gibt damit den Ton vor, und auch die italienische Presse macht sich für ein grosses Jahr bereit. Die Erwartungen sind extrem hoch. Der «Corriere dello Sport» macht tüchtig Druck im Kessel: «Ferrari steht vor einer Saison, in der es keine Entschuldigungen mehr geben wird: Vettel muss den Titel holen.»

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