Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ferrari von Vettel und Räikkönen: Testdebüt früher

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel freut sich auf seinen neuen Ferrari

Sebastian Vettel freut sich auf seinen neuen Ferrari

​Bald geht es Schlag auf Schlag: Wenn ein Team nach dem anderen den neuen Rennwagen vorzeigt. Mercedes-Benz und Ferrari wollen den Gegnern einen Schritt voraus sein.

Der Renault R.S.16 war bei der Team-Präsentation eine charmante Mogelpackung: Jeder sprach in Paris vom neuen Rennwagen, aber in Wahrheit stand in Paris ein Schaufahrzeug, wie Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul und Chassis-Chef Nick Chester bestätigen. Das richtige Fahrzeug für die Wintertests (ab 22. Februar auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya) wird derzeit aufgebaut. Der Renault-Motor wird in der kommenden Woche im Werk erstmals im Auto angeworfen (das so genannte Fire-up). Doch auch von Barcelona bis Australien wird sich der Renner nochmals markant verändern, nicht nur in Sachen Aerodynamik, sondern auch punkto Farbe. Nach unseren Informationen: weniger schwarz, mehr gelb.

Die Renault-Aktion war absehbar: Die neuen Autos werden immer auf den letzten Drücker fertig, wieso sollte Renault da den Wagen drei Wochen vor Beginn der Testfahrten bereit haben? Zumal beim Rennstall aus Enstone ja monatelang unklar war, ob 2016 im Heck ein Mercedes-V6 oder doch ein Renault-Motor stecken würde.

Nein, die Nase vorn haben andere.

So wie es mit den Weltmeistermodellen der Typen F1 W05 (2014) und F1 W06 (2015) passiert ist, könnte Mercedes-Benz in Silverstone ein Roll-out mit dem neuen Wagen durchführen, bevor es nach Spanien auf die Testbahn geht. Angeblich soll Mercedes-Benz beim Autoverband FIA auf 15. Februar einen der so genannten Filmtage angemeldet haben.

Zur Erinnerung: Gemäss Reglement stehen jedem Grand-Prix-Team pro Saison zwei solcher Filmtage zu, dabei dürfen nicht mehr als 100 Kilometer zurückgelegt werden. Der Autoverband FIA muss überdies davon informiert sein, welche Fahrzeuge und welche Fahrer zum Einsatz kommen. Der Wagen rollt auf Demo-Reifen von einer sehr harten Mischung, welche mit dem aktuellen Pirelli-Gummi wenig zu tun haben. Meist wird an solchen Tagen das getan, was die Bezeichnung besagt: Es werden Werbeaufnahmen gedreht. Aber natürlich ist das auch eine exzellente Gelegenheit, um einen Funktionstest mit einem neuen Wagen durchzuführen. Verboten ist das nicht.

Nun doppelt Ferrari nach: Aus Italien ist zu hören, dass auch Ferrari bei der FIA einen Filmtag angemeldet hat, und zwar auf 21. Februar (also einen Tag vor dem offiziellen Wintertestbeginn) auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Auch das neue Auto von HaasF1 soll auf diese Weise einem ersten Funktionstest unterzogen werden.

Normalerweise verlangt ein Team für einen Filmtag den exklusiven Gebrauch der Rennstrecke. Vor dem Hintergrund der engen Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Haas überrascht die Grossmut nicht. Die eigentliche Präsentation von Ferrari soll Tage zuvor im Internet vollzogen werden, ein Tag dafür steht noch nicht fest.

Was machen die anderen Ferrari-Partner?

Die Scuderia Toro Rosso hat in den letzten Jahren sein neues Auto einige Male am Vorabend der Tests präsentiert, ob das nun ebenfalls passiert, ist fraglich: Ferrari und HaasF1 wünschen sich beim Filmtag keine neugierigen Blicke von Journalisten und Fotografen.

Und Sauber wird beim ersten Barcelona-Test (22.–25. Februar) noch mit dem 2015er Modell C34 fahren (wenn auch in 2016er Lackierung), weil der neue C35 erst zum zweiten Barcelona-Test fertig wird (1.–4. März). Daher wird es vor dem ersten Test auf der spanischen Rennstrecke auch kein Roll-out oder Filmtag geben.

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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