Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Barcelona: Nico Hülkenberg 1., Räikkönen (Ferrari) 3.

Von Mathias Brunner
​Nico Hülkenberg fährt die zweitschnellste Zeit beim Barcelona-Test, nur Sebastian Vettel (Ferrari) war schneller. Kimi Räikkönen hinter dem verblüffenden Grosjean (Haas) Dritter.

Wie gut ist der neue Force India wirklich? Das ist die heisse Frage im Fahrerlager nach dem dritten Testtag. Denn der Deutsche Nico Hülkenberg hat mal eben die zweitschnellste Testzeit auf den Asphalt gelegt, nur Sebastian Vettel war bislang um drei Zehntelsekunden schneller.

Damit erhärtet sich der Eindruck von gestern Dienstag, als schon Sergio Pérez im Force India mit guten Rundenzeiten glänzte. In dieser Form erscheint das von Nico Hülkenberg formulierte Ziel nicht als Wunschdenken. Nico hatte gesagt: «Wir wollen im Idealfall Williams den Platz hinter den Top-Teams streitig machen.»

Bemerkenswert: Hülkenbergs Auto war bei der Bestzeit mit den superweichen Reifen unterwegs, Vettel einen Tag vorher aber mit den ultraweichen. Schenken wir den Pirelli-Technikern Glauben, was den Unterschied zwischen den weichsten beiden Mischungen der Mailänder angeht, dann liegt eigentlich Hülkenberg vorne!

Die entscheidende Frage lautet: Mit welcher Motoreinstellung waren die beiden Deutschen unterwegs? Mit welcher Spritlast? Nur die Techniker von Force India und Ferrari kennen die eigenen Wert.

Romain Grosjean gönnte sich zum Schluss seines ersten Barcelona-Tests (morgen fährt wieder Esteban Gutiérrez) nochmals weiche Reifen – zweitschnellste Zeit!

Kimi Räikkönen verlor fast den ganzen Morgen mit einem Problem der Spritversorgung. Am Nachmittag bewies der Formel-1-Champion von 2007 die solide Basis, die Ferrari errichet hat: drittbeste Zeit.

Kevin Magnussens drittbeste Zeit vom Morgen kam dank weicher Reifen zustande. Endlich konnte Renault auch mal die 100-Runden/Tag-Marke knacken.

Williams hält sich an die Taktik von Mercedes. Pat Symonds sagte im Interview: «Mercedes gibt hier wirklich die Marschrichtung vor: Zunächst einmal geht es ums reine Fahren, je mehr, desto besser, um die pure Leistungsfähigkeit geht es später. Wie Mercedes fahren wir vorwiegende Langläufe, aber wir haben auch schon angefangen, an der Abstimmung zu arbeiten. Aber mehr über den wahren Speed der verschiedenen Autos werden wir wohl erst beim zweiten Barcelona-Test erfahren, wenn die Teams die jüngsten Evo-Teile an die Wagen schrauben und mit weichen Reifen ausrücken.»

Mercedes hat sich aufgrund der ernomen Laufleistung des neuen Silberpfeils dazu entschlossen, die Arbeit zu teilen: Nico Rosberg heute am Morgen, Lewis Hamilton am Nachmittag, morgen Donnerstag genau umgekehrt. «Das war meine Idee», gab Nico Rosberg zum Besten. «Ich glaube, als Fahrer kannst du dich so besser auf einzelne Bereiche konzentrieren.»

Die Aufteilung hatte aber auch mit der Belastung der Piloten zu tun. Lewis Hamilton berichtete: «Du kannst im Winter so viel trainieren, wie du willst, du bist nach deinem ersten Tag im Auto dennoch arg ramponiert. Am meisten spüre ich die Belastung im Nacken und am Rücken.»

Die neue Fahrzeugnase, von welcher hier in Spanien seit Tagen gemunkelt wird, haben wir auch heute nicht am Mercedes gesehen.
Pat Symonds hat übrigens bestätigt, dass Williams eine andere Nase haben wird, aber wohl erst in Australien.

Drei Mal musste der Testbetrieb unterbrochen werden: Kevin Magnussen blieb auf der Start/Ziel-Geraden stehen (Grund unbekannt), Carlos Sainz erhielt am Morgen den Funkbefehl, auf der Stelle anzuhalten (ein Rad war lose), Rio Haryanto war ein wenig zu übermütig und drehte sich ins Kiesbett. Ohne rote Flagge ging der Zwischenfall bei Jenson Button aus: Hydraulikdefekt, kurzes Feuer, der Bordfeuerlöscher sprang an, der Engländer aus dem Auto. Der Defekt bedeutete vorzeitigen Feierabend für das Team.

Vorzeitig Rollläden runter auch bei Williams: Die Mechaniker hatten ein Ölleck am Mercedes-V6 erkannt, dem wollte man zuerst auf den Grund gehen. Bei 109 Runden mangelt es dem Team nicht an Daten, da kann man schon mal früher Schluss machen.

Bei Toro Ross und Red Bull Racing fällt im Dauerlauf auf: Die Autos scheinen mit dem Pirelli-Gummi überhaus schonend umzugehen. Die Techniker von Red Bull haben erneut zwei hervorragende Chassis gebaut.

Barcelona-Testzeiten, 3. Tag

1. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,110 (99 Runden)
2. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,874 (82)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:25,977 (77)
4. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:26,014 (110)
5. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,084 (74)
6. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,239 (161)
7. Felipe Nasr (BR), Sauber C34-Ferrari, 1:26,392 (115)
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,421 (87)
9. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,497 (74)
10. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:26,712 (109)
11. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,919 (51)
12. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,249 (77)

Barcelona-Testzeiten, 2. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (125)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (112)
3. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,650 (101)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (172)
5. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,237 (108)
6. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,524 (78)
7. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,648 (134)
8. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (71)
9. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,082 (119)
10. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (42)
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,539 (121)

Barcelona-Testzeiten, 1. Tag

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80)
5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31)
11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (37)

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

1. Barcelona-Test: So wird am Donnerstag gefahren
Mercedes
Lewis Hamilton (Morgen), Nico Rosberg (Nachmittag)
Ferrari: Kimi Räikkönen
Williams: Felipe Massa
Red Bull Racing: Daniil Kvyat
Force India: Alfonso Celis
Toro Rosso: Max Verstappen
Sauber: Felipe Nasr
McLaren-Honda: Fernando Alonso
Manor Racing: Rio Haryanto
Renault: Kevin Magnussen
Haas F1: Esteban Gutiérrez

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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