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Toto Wolff zu Rosberg, Hamilton: «Keine heilige Kuh»

Von Mathias Brunner
Toto Wolff hat die Faxen dicke

Toto Wolff hat die Faxen dicke

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff steht vor einem schwierigen Spagat: Er will seinen Piloten freie Fahrt lassen. «Aber Kollisionen sind ein absolutes Tabu», so der Wiener.

Kollision zwischen den eigenen beiden Piloten sind für einen Teamchef «ungefähr das Letzte, was du sehen willst», wie Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff schon in Belgien 2014 und in Spanien 2016 festgehalten hat. «Vielleicht war es von mir ein wenig naiv anzunehmen, dass es nach Spa-Francorchamps 2014 wieder dreissig Rennen oder so dauern würde, bis die beiden sich mal ins Gehege kommen. Es hat nur wenige Grands Prix gedauert. Was aber bei allen Situationen gleich ist – es ist völlig egal, ob es sich um die erste Runde oder die letzte handelt, da passieren Dinge in der Hitze des Gefechts.»

«Ich bin in solchen Situationen grundsätzlich sehr geteilter Meinung. Als Zuschauer, als Fan will ich tolle Duelle sehen. Als Racer will ich unseren Piloten freie Fahrt lassen. Aber als Mercedes-Teamchef muss ich einfach noch einmal betonen – Rad-an-Rad-Duell, ja, gerne, aber Kollisionen sind ein absolutes Tabu. Ich will jetzt einfach keinen Kontakt mehr zwischen zwei Mercedes-Rennern sehen. Punkt.»

Der Wiener macht einen Scherz: «Ich muss meinen Kopf in einen Eiskübel stecken, um wieder runterzukommen. Nein, ernsthaft – wir müssen in aller Abgeklärtheit diskutieren, wie wir so etwas künftig verhindern können. Was wir dann entscheiden, ob wir beispielsweise sagen, es gibt keine Angriffe mehr ab einem bestimmten Zeitpunkt im Rennen, diese Entscheidung werden wir ungeachtet der Meinung der Piloten fällen. Wir werden alle Fakten auf den Tisch legen, es gibt keine heilige Kuh.»

Ein Grundproblem für die Kollision mag gewesen sein: Mercedes konnte Nico Rosberg nicht mitteilen, was mit der Bremse los gewesen ist. Toto Wolff: «Vielleicht ist man da bei den Funkeinschränkungen ein wenig zu weit gegangen. Wir sollten die Einschränkungen ein wenig lockern. Ich will auch nicht, dass der Fahrer ständig Anweisungen erhält. Aber bei so etwas wie nun mit der Bremse sollten wir etwas sagen dürfen.»

Zurück zur Stallorder. Toto Wolff: «Ich bleibe dabei, dass wir es beiden Piloten erlauben sollten, frei zu fahren. Jeder von uns erinnert sich an Stallorder in der Formel 1, und wir alle fanden es langweilig. Ich könnte das Ganze auch aus einer anderen Perspektive sehen: Ich stehe hier vor den Journalisten, weil wir Schlagzeilen machen. Wir erzeugen eine Geschichte. Aber mir wäre es lieber, ich würde in einer kleineren Runde sprechen, und es gäbe keine Kontroverse, aber ich rede mich hier in eine Ecke hinein. Daher nochmals: Ich will Sport sehen wie damals in Bahrain, als die beiden wirklich Seite an Seite fuhren, da passte kein Blatt Papier mehr zwischen die Autos. Was ich nicht sehen will, das ist ein Crash unserer Autos. Und der Punkt kommt näher, an dem wir eingreifen. Wir genau wir dabei vorgehen – das werden wir kaum verbergen können. Wir werden auch künftig transparent bleiben. Wir werden die Öffentlichkeit informieren.»

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