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Kimi Räikkönen bei Ferrari, Fahrerkarussell lahmt

Von Mathias Brunner
Die meisten Fahrer werden ihre Overalls behalten können

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​Wer für die Saison 2017 spektakuläre Transfers erwartet hatte, wird bitter enttäuscht. Der neue Ferrari-Vertrag von Kimi Räikkönen hat viele Auswirkungen.

Das Fahrerkarussell für die Formel-1-Saison 2017 ist fast zum Stillstand gekommen: Kimi Räikkönen bleibt auch 2017 ein Ferrari-Fahrer, und das hat Auswirkungen auf zahlreiche Rennställe und deren Fahrerpaarungen, wie unser kleiner Rundgang durch die Boxengasse zeigt. Wir zeigen Ihnen hier den jüngsten Stand in Sachen Abkommen für die kommenden Jahre.

Mercedes
Lewis Hamilton bleibt noch zwei Jahre ein Silberpfeilschütze, diesen Vertrag hatte der Engländer 2015 selber ausgehandelt. Die Verhandlungen mit Nico Rosberg zur Vertragsverlängerung sind so gut wie abgeschlossen, beide Parteien sind sich über alle wichtigen Punkte einig. Die Kollision zwischen Hamilton und Rosberg hat keine Auswirkungen auf den neuen Vertrag, der (wie jener von Lewis) bis Ende 2018 dauern wird.

Ferrari
Der Heppenheimer verhandelt über eine vorzeitige Verlängerung um drei Jahre, also bis Ende 2020. Ferrari hat Kimi Räikkönen den gleichen Vertrag wie für 2016 gegeben, also ein Einjahresabkommen. Damit dürften im Frühling 2017 dann die Spekulationen über die Kimi-Nachfolge weitergehen.

Williams
Williams besitzt eine Option auf Bottas, die Briten werden sie einlösen. Felipe Massas Abkommen läuft aus. Aus England ist anhaltend zu hören, ein GP-Veteran werde den anderen ersetzen – für Massa werde Jenson Button in jenes Team zurückkehren, wo der Engländer im Jahre 2000 seine Formel-1-Karriere begann. Der Kanadier Lance Stroll soll dann 2018 für Button nachrücken.

Red Bull Racing
Daniel Ricciardo und Max Verstappen sind bis mindestens Ende 2018 gesetzt.

Force India
Nico Hülkenberg und Sergio Pérez sind beide bis Ende 2017 unter Vertrag, mit Optionen zur Vertragsverlängerung 2018. Pérez könnte weg, wenn ein Top-Team anklopft, aber ein Anruf aus Maranello blieb aus.

Renault
Renault will für die Zukunft aufbauen, und sie wollen 2017 einen Star im Auto haben. Von denen gibt es im Feld nicht mehr viele. Allerdings gibt es beim französischen Konzern auch Marketing-Überlegungen. Brasilien ist für Renault ein wichtiger Markt, Felipe Massa hat anklingen lassen, er wäre zu haben. Jolyon Palmer wird sich gewaltig strecken müssen, um Kevin Magnussen zu überflügeln und nochmals eine Chance zu erhalten. Vielleicht müssen auch beide gehen. Denn die Beförderung von Testfahrer Esteban Ocon zum Stammfahrer ist bei Renault ein grosses Thema.

Toro Rosso
Carlos Sainz ist gesetzt. Daniil Kvyats Cockpit kommt nur unter zwei Voraussetzungen in Gefahr – falls er anhaltend gegen den Madrilenen verliert. Und falls gleichzeitig der Franzose Pierre Gasly den GP2-Titel gewinnt. Die anderen Red-Bull-Junioren sind nicht Formel-1-reif. Aber der Speed von Kvyat stimmt, obgleich der Russe viele Fehler macht, und die Saison von Gasly verläuft äusserst zäh. Toro Rosso wird mit grösster Wahrscheinlichkeit in gleicher Besetzung weitermachen.

Sauber
Marcus Ericsson wird bleiben – denn die Sauber-Retter kommen teilweise aus Schweden und gehören zu jenen Förderern, auf die Ericsson seit Jahren zählen kann. Der Vertrag von Felipe Nasr läuft Ende 2016 aus. Er möchte gerne zu Williams. Das Problem von Nasr: Er hebt sich zu wenig von Marcus Ericsson ab, um als neuer Überflieger eingestuft zu werden. Und im Vorstand der Banco do Brasil wird darüber diskutiert, das Motorsport-Engagement zu beenden.

McLaren-Honda
Fernando Alonso hat in Kanada gesagt: «Vor Sommer 2017 braucht ihr mich nicht über meine Zukunftspläne zu befragen.» Der zweifache Formel-1-Champion will sich ansehen, wie McLaren-Honda 2017 mit dem neuen Reglement zurecht kommt. Der Zweijahresvertrag von Jenson Button läuft aus. McLaren-Eigengewächs Stoffel Vandoorne steht als Nachfolger bereit. Button wird zu Williams wechseln oder aufhören.

Manor
Mercedes würde Zögling Pascal Wehrlein gerne in einem besseren Auto unterbringen, aber die Möglichkeiten Williams und Force India sind beschränkt oder verbaut. Ein zweites Lehrjahr im Manor gilt als wahrscheinlich. Rio Haryanto steht kurz davor, die zweite Saisonhälfte finanziert zu haben. Aber 2017 steht in den Sternen.

HaasF1
Romain Grosjean hat sich langfristig an HaasF1 gebunden, die Rede ist von einem Zweijahresvertrag mit Option auf 2018, jedoch immer mit der Möglichkeit, Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari zu werden. Da muss sich der Genfer jedoch mindestens bis 2018 gedulden. Gene Haas hat über die Vertragsdauer von Esteban Gutiérrez nie Details verlauten lassen. In Mexiko ist davon die Rede: Dank seiner Sponsoren sitze Esteban bis Ende 2017 fest im Sattel. Gutiérrez gibt sich im Fahrerlager betont sorglos – als wüsste er bereits, wo er 2017 fahren wird.

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