Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Vijay Mallya: Harte Reaktion auf Silverstone-Auftritt

Von Vanessa Georgoulas
 Dr. Vijay Mallya stellte sich den Fragen der Journalisten

Dr. Vijay Mallya stellte sich den Fragen der Journalisten

Force India-Mitbesitzer Dr. Vijay Mallya stellte sich in Grossbritannien den Fragen der Journalisten. Der Auftritt des Unternehmers, dem in Indien der Prozess droht, wurde auch in dessen Heimat mitverfolgt.

Der Auftritt von Dr. Vijay Mallya an der Freitags-Pressekoferenz zum Grossbritannien-GP hat gezeigt: Der umstrittene Geschäftsmann, der in seiner Heimat Indien wegen möglicher Finanzvergehen per Haftbefehl gesucht wird, hat vorerst nicht vor, in sein Heimatland zurückzukehren.

Der Force India-Mitbesitzer erklärte auf Nachfrage sichtlich entnervt: «Sobald das Verfahren einen vernünftigen Lauf nimmt, wird es die nötigen Antworten geben. Bis dahin ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass Force India zu Williams aufschliesst.»

Das muss Mallya von Grossbritannien aus machen, denn sein Reisepass wurde von den indischen Justizbehörden Ende April eingezogen. «Leider bin ich derzeit wegen eines rechtlichen Verfahrens nicht in der Lage zu verreisen», bestätigte er, der schon vor der Pressekonferenz gestanden hatte, dass ihm vor allem der Auftritt beim glamourösen Grand Prix in Monaco gefehlt habe, bei dem sein Schützling Sergio Pérez auch noch überraschend einen Podestplatz erobert hatte.

«Ich bin überaus glücklich, dass ich hier in Silverstone sein kann, alle anderen Renen habe ich nur virtuell mitverfolgen können», betonte Mallya, der den Vorwurf, er schade dem Sport, nicht stehen lassen will: «Niemand hat mir jemals vorgeworfen, dass ich dem Sport schaden würde», erwiderte der hundertfache Millionär, der auch als Delegierter des indischen Automobilverbands beim Weltverband FIA mitwirkt, eine entsprechende Frage.

«Es spielt keine Rolle, wo ich mich gerade aufhalte, das beeinflusst meine Arbeit auf der ganzen Welt nicht. Ich habe in den letzten 30 Jahren einen multinationalen Konzern geleitet und konnte natürlich auch nicht immer physisch vor Ort sein. Trotzdem konnte ich meine Unternehmen leiten und meinen Beitrag in verschiedenen Ländern leisten», fügte Mallya trotzig an.

Mallyas Auftritt wurde natürlich auch in Indien genau mitverfolgt. Dort reagierten schon die ersten Politiker auf die Aussagen des Formel-1-Rennstallbesitzers und erklärten Motorsport-Fans. So beteuerten etwa Vertreter der Bharatiya Janata-Partei (BJP), dass die Behörden weiterhin alles daran setzen würden, um dem Geschäftsmann im Heimatland den Prozess zu machen, denn dieser habe seine Verantwortung wahrzunehmen.

Im April hatte ein Gericht in Mumbai einen Haftbefehl für Mallya ausgestellt – und zwar auf Wunsch jener Behörde, welche Finanzvergehen untersucht. Hintergrund ist ein Darlehen der IDBI Bank über 135.000 US-Dollar (rund 122.000 Euro), die Mallya für Grundstück-Käufe im Ausland genutzt haben soll. Zu diesem Vorwürfen wollen ihn die Beamten befragen.

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