Weiter zum Inhalt
Abo
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
  1. Start
  2. /
  3. Formelsport
  4. /
  5. Formel 1
  6. /
  7. Kolumne
Werbung
Formel 1Kolumne
107 Prozent-Regel: Formel 1 knapp an Blamage vorbei
​Ginge es nach den viel zu komplexen Formel-1-Regeln, hätten die Fans ihren Augen nicht getraut angesichts der Startaufstellung zum Ungarn-GP 2016: Sechs Piloten hätten strafversetzt werden können!
Werbung
Werbung
Mattscheibe: Lange stand nicht fest, wie heute losgefahren wirdMattscheibe: Lange stand nicht fest, wie heute losgefahren wirdFoto: LAT
Mattscheibe: Lange stand nicht fest, wie heute losgefahren wird© LAT
Die Formel 1 ist am späten Samstagabend an einem weiteren, hochnotpeinlichen Eigentor vorbeigeschrammt. Denn ginge es streng nach dem Formel-1-Reglement, hätten Daniel Ricciardo und Max Verstappen (Dritter und Vierter), Nico Hülkenberg (Neunter), Valtteri Bottas (Zehnter) sowie Sergio Pérez (Dreizehnter) an den Schluss des Feldes rücken müssen. Wegen einer Verletzung der 107-Prozent-Regel, wir kommen gleich darauf zurück.
Werbung
Werbung
Die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Alan Jones (Australien), Baham Lekhal (Mauretanien) und Lajos Hezczeg (Ungarn) strengten zudem gegen Pole-Mann Nico Rosberg um 19.16 Uhr eine Untersuchung an – das sind drei Stunden nach Abschluss des Qualifyings! Natürlich müssen sich die Rennkommissare in Ungarn auch um die Rahmenrennen kümmern, aber es kann einfach nicht sein, dass es so lange dauert, bis der schnellste Mann wegen eines angeblichen Vergehens unter gelber Flagge (zu wenig verlangsamt) vor die Rennpolizei muss. Und dann dauerte es weitere eineinhalb Stunden (20.41 Uhr), bis der WM-Leader vom Haken war. Auch das würden wir nicht unbedingt als Formel-1-Tempo bezeichnen.
Werbung
Werbung
Viele Fans monieren völlig richtig: Das Reglement in der Formel 1 muss entschlackt, die Entscheidungsfindung muss beschleunigt werden.
Das bringt uns zurück zur 107-Prozent-Regel und den erwähnten anderen fünf Fahrern. Kurz nach 21.00 Uhr gestern fiel den FIA-Offziellen auf, dass im ersten Quali-Segement des turbulenten Ungarn-Abschlusstrainings nur elf Fahrer eine Zeit innerhalb von 107 Prozent des Schnellsten (Nico Rosberg) erreicht hatten. Der Mercedes-Star fuhr 1:33,302 min, 107 Prozent sind dann 1:39,833 min. Damit lagen innerhalb der Regel: Rosberg, Hamilton, Alonso, Vettel, Grosjean, Sainz, Kvyat, Räikkönen, Nasr, Button und Gutiérrez.
Nach den Buchstaben des Gesetzes zu langsam waren Ricciardo, Verstappen, Pérez, Hülkenberg, Bottas, Palmer, Massa, Magnussen, Ericsson, Wehrlein und Haryanto. Zur Erinnerung: Die so genannte 107-Prozent-Regel wurde eingeführt, um zu langsame Autos am Start zu hindern. Doch die Regel wird heute kaum noch angewandt. Denn die heutigen Renner im Feld sind bei normalem Einsatz alle schnell genug, bis hinunter zu Manor und Sauber.
Werbung
Werbung
Regel 35.1 des Sportgesetzes besagt nun: Wer in Quali 1 nicht innerhalb der 107 Prozent liegt, darf nicht starten. Es gibt eine Ausnahmeregel – hat ein Fahrer bewiesen, dass er in anderen Trainings schnell genug gewesen ist, dann darf er doch zum Grand Prix antreten. Aber die Regel sagt auch: "Ein solcher Fahrer muss ans Ende des Feldes rücken." Bei Palmer (Rang 17), Massa, Magnussen, Ericsson, Wehrlein und Haryanto ist das jetzt schon der Fall, sie schieden im ersten Quali-Segment aus. Komplexer die Sachlage bei Ricciardo, Verstappen, Pérez, Hülkenberg und Bottas. Bis auf Pérez drangen diese Piloten unter die besten Zehn vor, rein nach Gesetz hätte die Startaufstellung also tüchtig umgekrempelt werden müssen. Reihenfolge der Sünder: Nach der Platzierung im dritten freien Training. Zum Glück befindet sich unter den Rennkommissaren der frühere Formel-1-Champion Alan Jones. Bei früheren Gelegenheiten hat der Australier nicht nur aus Sicht des Racers entschieden, sondern auch mit viel gesundem Menschenverstand. Er und seine drei Rennkommissakollegen kamen letztlich zum Schluss, dass das wegen Regens und Unfällen unterbrochene erste Quali-Segment unter aussergewöhnlichen Umständen stattfand und alle Fahrer ihre angestammten Plätze behalten sollten. Für dieses weise Urteil gebührt den Kommissaren Lob.
Werbung
Werbung
Aber die Entscheidung kam um halb elf am Samstagabend. Sie war richtig, doch auch sie kam viel zu spät. Im schlimmsten Falle wären die Fans heute zur Rennstrecke gekommen und hätten die Startaufstellung nicht wieder erkannt. So geht das nicht. Die Formel-1-Rennpolizei muss Tempo aufnehmen. Und das können die Kommissare nur, wenn man ihnen Prioritäten gestattet. Mit Verlaub: Die Entscheidung, Rosberg auszuschliessen oder nicht, die Entscheidung, sechs Fahrer quer durchs ganze Feld zu rücken oder nicht, das ist doch wichtiger als ein Rempler zweier Nachwuchsfahrer im GP3-Rennen. In solchen Fällen muss die Formel 1 zuerst behandelt werden und die Ereignisse von Rahmenprogrammrennen halt etwas später. Die Formel 1 hat in Sachen Regeln und Entscheidungsfindung Handlungsbedarf.
Schon gesehen?
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Weiterlesen

Themen
  • Formel 1
WM-StandVoller Stand
  1. Fahrer
  2. Konstrukteure
202520242023
Pos
Fahrer
Team
Punkte
1
Lando Norris
McLaren Formula 1 Team
423
2
Max Verstappen
Oracle Red Bull Racing
421
3
Oscar Piastri
McLaren Formula 1 Team
410
4
George Russell
Mercedes-AMG Petronas Formula One Team
319
5
Charles Leclerc
Scuderia Ferrari HP
242
6
Lewis Hamilton
Scuderia Ferrari HP
156
7
Kimi Antonelli
Mercedes-AMG Petronas Formula One Team
150
8
Alexander Albon
Atlassian Williams Racing
73
9
Carlos Sainz Jr.
Atlassian Williams Racing
64
10
Fernando Alonso
Aston Martin Aramco Formula One Team
56
Mehr laden
EventsAlle Formel 1 Events
  • Vergangen
    Qatar Grand Prix
    Losail International Circuit, Qatar
    28. - 30.11.2025
    Zum Event
  • Vergangen
    Abu Dhabi Grand Prix
    Yas Marina Circuit, UAE
    05. - 07.12.2025
    Zum Event
  • Australian Grand Prix
    Melbourne Grand Prix Circuit, Australia
    06. - 08.03.2026
    Zum Event
  • Chinese Grand Prix
    Shanghai International Circuit, China
    13. - 15.03.2026
    Zum Event
  • Japanese Grand Prix
    Suzuka International Racing Course, Japan
    27. - 29.03.2026
    Zum Event
  1. Vergangen
    Qatar Grand Prix
    Losail International Circuit, Qatar
    28. - 30.11.2025
    Zum Event
  2. Vergangen
    Abu Dhabi Grand Prix
    Yas Marina Circuit, UAE
    05. - 07.12.2025
    Zum Event
  3. Australian Grand Prix
    Melbourne Grand Prix Circuit, Australia
    06. - 08.03.2026
    Zum Event
  4. Chinese Grand Prix
    Shanghai International Circuit, China
    13. - 15.03.2026
    Zum Event
  5. Japanese Grand Prix
    Suzuka International Racing Course, Japan
    27. - 29.03.2026
    Zum Event
Formelsport NewsAlle News
    Speedweek.com - Der beste Motorsport im Netz
    Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.
    Berichte & Analysen
    Redaktion
    Serien