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Manor: Suche nach Ersatz für Haryanto schwierig

Von Vanessa Georgoulas
Manor muss sich auf einen möglichen Abgang von Rio Haryanto vorbereiten. Denn sollte der Indonesier bei seiner Geldsuche scheitern, kommt ein anderer Pilot zum Zug. Doch nicht für alle macht ein solcher Einsatz Sinn.

Man könnte meinen, ein freies Formel-1-Cockpit ist für jeden Nachwuchsfahrer interessant – auch wenn das Auto noch so schwierig zu fahren und der Teamkollege noch so stark ist. Doch der ehemalige GP-Pilot und heutige TV-Experte Anthony Davidson ist überzeugt, dass es durchaus Situationen gibt, in denen ein Fahrer eine GP-Chance ausschlagen sollte.

So rät er etwa Stoffel Vandoorne, auf eine mögliche Nachfolge von Rio Haryanto zu verzichten. Der Indonesier, der bei Manor neben Mercedes-Junior Pascal Wehrlein seine erste Saison bestreitet, muss noch Geld auftreiben, um die zweite Saisonhälfte bestreiten zu dürfen. Sollte er das nicht hinbekommen, sitzt bald ein anderer Pilot im Manor Cockpit.

Nicht wenige tippen dabei auf McLaren-Edelreservist Stoffel Vandoorne, der beim zweiten Saisonlauf in Bahrain als Ersatz für den verletzten Stammpiloten Fernando Alonso einsprang und als Zehnter gleich bei seinem GP-Debüt seinen ersten WM-Punkt holte. Doch Davidson erklärt: «Ich glaube nicht, dass ein Einsatz bei Manor schlau für ihn wäre.»

Der Sky Sports F1-Experte erklärte: «Ich versuche mich, in seine Lage zu versetzen. Er hat in Bahrain schon einen Punkt geholt – für ein Team, für das er im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich antreten wird. Wieso sollte er sich also gegen Pascal Wehrlein behaupten wollen, der schon die erste Saisonhälfte mit dem Team bestritten hat und das Auto auswendig kennt? Wenn er dabei schlecht aussieht, hat er nichts gewonnen. An seiner Stelle würde ich das lassen.»

Keine Lust auf das Manor-Cockpit hat auch Alexander Rossi. Der diesjährige Indy-500-Überraschungssieger, der in diesem Jahr in der IndyCar-Serie antritt, wurde angefragt, ob er Haryanto nach dem Grossbritannien-GP ersetzen wolle, denn das Geld des 23-Jährigen reichte nur bis zum zehnten WM-Lauf.

Doch Rossi, der im vergangenen Jahr fünf Grands Prix für das Manor-Team bestritten und bei seinem Heimspiel in Texas als Zwölfter sein bisher bestes Formel-1-Ergebnis eingefahren hat, schlug das Angebot aus.

Den Kollegen von Autosport erklärte der 24-Jährige: «Wir haben das sorgfältig geprüft und sind zum Schluss gekommen, dass wir das Angebot wegen meines IndyCar-Vertrags ausschlagen. Mein Respekt für das Manor-Team ist gross, denn sie haben uns wie vereinbart als Erste gefragt, ob wir das Cockpit übernehmen wollen. Sie verstehen aber auch meine Situation.»

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