Pommer: Nur bedingt zufrieden
Die Ränge 9 und 4 für Markus Pommer am Nürburgring
Markus Pommer (21) fand sich am Ring im von Williams entwickelten und mit einem Audi-Motor ausgestatteten Formel-2-Monoposto auf dem für ihn in diesem Rennwagen neuen Rennkurs auf Anhieb sehr schnell zurecht. «Im zweiten freien Training lag das Auto nicht ganz so perfekt wie im ersten Training», so der junge Aufsteiger aus Süddeutschland. Im freien Training zeichnete sich das Fahrwerkproblem, das anschließend im Zeittraining auftrat, allerdings noch nicht ab.
Offensichtlich hatte der Wagen einen Schaden erlitten. «Ich kann mir das nicht erklären», so Markus Pommer. Er hatte am Wochenende weder die Strecke unsanft verlassen noch einen Gegner touchiert. Aber im Zeittraining 1 am Samstag fehlte dem Deutschen, der um einen Platz in der ersten Reihe kämpfen wollte, plötzlich entscheidende Sekundenbruchteile. Der Rennwagen übersteuerte extrem. Man versuchte, mit Fahrwerkeinstellungen das Fahrverhalten zu verbessern.
«Die Zeit zwischen Zeittraining und Rennen ist zu kurz, um den Williams-Audi zu zerlegen und genau zu untersuchen», resümiert Pommer leicht genervt. So nahm der Student aus Erlenbach das erste Rennen aus der 4. Startreihe auf. «Die Probleme wurden im Rennen leider Runde für Runde schlimmer. Der Wagen übersteuerte so sehr, das mir am Ende Sekunden auf die Schnellsten im Feld fehlten», so der frustrierte Pommer.
Nach der Zieldurchfahrt auf Position 9 wurde der Wagen mit der Startnummer 27 in der Box sofort komplett zerlegt. Alles, was für das mangelhafte Fahrverhalten verantwortlich sein könnte, wurde demontiert, akribisch untersucht, neu eingestellt oder ausgetauscht. Bei solchen gravierenden Arbeiten wird auch stets der Motor ausgebaut. Dabei stellte sich in diesem Falle noch ein Schaden an der Kupplung Pommers Formel 2 heraus. «Hätten wir den Schaden nicht auf diese Weise entdeckt und repariert, wäre die Kupplung ganz sicher im Rennen 2 des Wochenendes zu Bruch gegangen», so ein Mitglied des Live-Strip.com-Teams von Pommer erleichtert.
Im Zeittraining für Rennen zwei am Sonntag klappte alles prima. «Der Auto lag wieder perfekt. Dazu trugen natürlich auch die neuen Reifen bei», unterstrich Markus Pommer. Der Junior konnte so nun erneut das nötige Vertrauen in die Technik aufbauen.
Pommer konzentrierte sich im zweiten Lauf voll auf die Angriffe seiner Hintermänner Fontana (CH) und Bacheta (GB). «Drücken die im richtigen Moment den Power-Knopf für mehr Ladedruck, ist man schnell verloren», rapportierte Pommer später. Aber der Deutsche wehrte alle Angriffe routiniert ab. Natürlich hatte auch sein Vordermann Matheo Tuscher den Deutschen im Auge. Immer wenn Markus Pommer eine Attacke vorbereitete, drückte jedoch auch der Schweizer den Power-Knopf. Am Ende belegte Pommer einen guten vierten Rang und war damit nicht «unhappy». Immerhin liess er mit Bacheta den Tabellenführer hinter sich.
Die beiden Laufsiege am Nürburgring teilten sich am Wochenende der Rumäne Mahai Marinescu und der Schweizer Christopher Zanella.
Das Ziel einer Podiumsplatzierung sowie Tabellenplatz 5 hat Pommer zwar am Nürburgring verfehlt, doch beträgt sein Abstand zum Vordermann Alex Fontana nur 5 Punkte. «Das ist in Spa zu packen», hofft Pommer. Dort geht es in vier Wochen mit der Formel-2-Europameisterschaft weiter.