Toter in St. Macaire: Nur ein schlimmes Gerücht

Von Rudi Hagen
Die Grasbahn-Betonpiste in St. Macaire hat mal wieder Opfer gefordert. Fünf Solisten stürzten mehr oder minder schwer, ein Gespann raste den Startmarschall um. Dieser und ein EM-Fahrer liegen schwer verletzt im Hospital.

Den ganzen Sonntag machte in Deutschland das Gerücht die Runde, dass es im Rahmen der Grasbahn-EM im südfranzösischen St. Macaire zu einem tödlichen Unfall kam. Josef Hukelmann aus Werlte war (auf eigene Kosten) in Frankreich als Betreuer der deutschen Teilnehmer vor Ort. SPEEDWEEK.com sprach mit ihm.

Gleich nach dem ersten EM-Durchgang gab es einen bösen Crash in der Gespann-Klasse. Wie hast du das gesehen?

Ich habe eigentlich gerade Ergebnisse notiert und die Situation nur aus den Augenwinkeln beobachten können. Der nationale Gespann-Lauf war schon abgewinkt, da zog das letzte Gespann vor der Ziellinie plötzlich nach innen. Der Startmarschall hatte keine Chance. Die Behandlung des Marschalls und des Beifahrers hat dann ziemlich lange gedauert. Ich glaube, auch mindestens ein Zuschauer auf den Rängen war angesichts der Ereignisse kollabiert. Auf jeden Fall waren zeitweise fünf Krankenwagen auf der Bahn und es dauerte fast zwei Stunden, ehe es weiter gehen konnte.

Gerüchteweise gab es Tote?

Ich bin gegen drei Uhr morgens von dort weg. Bis dahin war davon nichts bekannt.

Es gab noch mehr Unfälle, oder?

Ja, der Niederländer Randy Oldenziel verunglückte schon im freien Training. Das war einfach furchtbar. Der ist in der Kurve vor Start und Ziel anscheinend in eine Rille gekommen, bekam Griff am Hinterrad und flog samt Motorrad über die Bande.

Ist er mit den Airfences touchiert?

Nein, nein. Er ist mitsamt seinem Bike direkt hinüber Richtung Zuschauer geflogen. Wie man hört, hat er sich dabei beide Beine mehrfach gebrochen.

Wen hat es noch erwischt?

Richard Speiser und Stephan Katt fuhren im dritten Durchgang aufeinander. Für Richi war danach gleich Schluss, Stephan musste vor dem B-Finale aufgeben. Aber auch Paul Cooper und Henry van der Steen hatten volle Einschläge in die Airfences. Wenn die an diesem Abend nicht da gewesen wäre, ich weiß nicht, wie es dann ausgegangen wäre.

Lag es an der Bahn?

Ich muss mal sagen, diese Bahn hatte ihre Tücken, denn es war nicht nur eine Betonpiste, sie hatte auch kleine Löcher, die immer ernst genommen werden mussten. Das war ein Hammerrennen und mir lief es immer kalt über den Rücken, wenn ich die Fahrer dort langrasen sah. Für so junge Leute wie den Randy ist das meiner Meinung nach nichts, da fehlt noch die Erfahrung.

Warum wird in St. Macaire gefahren?

Die Clubs können sich bewerben, aber die FIM vergibt die Prädikate. So ist das.

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