KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Die volle Gefühlspalette für BMW

Von Esther Babel
Werner Daemen landete zwei Mal auf dem Podium

Werner Daemen landete zwei Mal auf dem Podium

Zwei Podestplätze für Werner Daemen, hartes Wochenende für Barry Veneman.

Mit dem Rennen auf dem Sachsenring hat das Team alpha Technik Van Zon BMW mit seinen Superbike-Piloten Werner Daemen/Belgien und Barry Veneman/Niederlande am vergangenen Wochenende die Halbzeit der Meisterschaft absolviert. Daemen durfte gleich zweimal auf dem Podest Platz nehmen und zauberte mit seiner BMW S1000RR einen neuen Rundenrekord auf den Asphalt. Veneman war bei beiden Rennen in der Spitzengruppe unterwegs, landete in Rennen 1 auf Platz 7 und stürzte im zweiten Lauf.

[*Person Barry Veneman*] war in den freien Trainings am Freitag und in den beiden Zeittrainings am Samstag fleissig und arbeitete an der Fahrwerksabstimmung. «Man braucht speziell hier auf dem Sachsenring ein gutes Gefühl für sein Motorrad», beschreibt der Niederländer seinen Job. «Man muss hier sehr flüssig und schwungvoll fahren, wenn man auf gute Rundenzeiten kommen will.» Vor allem die Suche nach dem richtigen Rennreifen erfordert grosses Fingerspitzengefühl. «Hier gibt es extrem viele Linkskurven», erläutert Veneman. «Im zweiten Training muss allerdings mein Gefühl für das Vorderrad noch besser werden. Ich denke, dass ich schneller fahren kann, doch das Vertrauen ist noch nicht ganz da.» Der Plan des Niederländers ging auf. Er schraubte seine Rundenzeit weiter nach unten und sicherte sich den zweiten Platz in der Startaufstellung.

[*Person Werner Daemen*], der nach den Trainingssitzungen auf Startplatz 8 unterwegs war, zeigte mit seiner Zeit von 1:25,285 wie eng die Konkurrenz in der IDM Superbike ist. «Etwas mehr als eine Zehntel Sekunden schneller», rechnet der Belgier vor, «und ich wäre in der ersten Startreihe.» In Sachen Rennsonntag blieb der Belgier entspannt. «Ich habe mich im zweiten Training verbessert», freut er sich, «und es lief hier für mich besser als erwartet. Im Vorjahr hatte ich nur eine Zeit von 1:26,4. Es ist hier wirklich eine Frage des Vorderrads. Du musste grosses Vertrauen haben, da man hier ständig links herum und extrem viel in Schräglage unterwegs ist.»

Im ersten Rennen pflügten die IDM Superbiker in einer zehn Mann starken Meute um den engen Kurs des Sachsenrings. Mitten drin die BMW-Piloten Veneman und Daemen. Beim Kampf um die besten Plätze zeigte der Niederlände ungewollt eine kleine Cross-Einlage und musste die Strecke kurzzeitig verlassen. Als Neunter fand er den Weg zurück auf die Strecke. «Ich musste kurz geradeaus», schildert Veneman, «hätte ich noch stärker eingelenkt, wäre ich gestürzt.» Bis auf den siebten Schlussrang arbeitete sich Veneman dann noch nach vorne.

Werner Daemen hatte für den ersten Lauf auf eine harte Reifenmischung gesetzt und war für einen heissen Schluss-Spurt bestens gerüstet. Die Entscheidung um die Plätze fiel erst in der letzten Runden, als sich der Belgier noch an Konkurrent Stefan Nebel mit einem Ausbremsmanöver Ende der Start- und Zielgeraden vorbeidrängelte und sich Platz 2 sicherte.

«Das war heute ein richtig harter Kampf da vorne», wusste er nach der Siegerehrung zu berichten. «Zur Mitte des Rennens hatte ich endlich einen guten Rhythmus gefunden und habe auch meine Rundenzeiten entsprechend verbessert. Da der Sachsenring nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke ist, war das Ergebnis heute mehr als erwartet.»

Das zweite Rennen war für Veneman bereits nach der neunten Runde erledigt. Wieder war der Niederländer ganz vorne mit dabei, hatte sogar teilweise die Führung inne. Doch ein Sturz machte alle Hoffnungen zu Nichte. «Ich hatte Chattering am Hinterrad», berichtete er im Interview mit TV-Sender Sport1. «Da hatte ich nicht mit gerechnet. Ich wollte unbedingt an der Spitze dran bleiben, doch da war der Sturz schon passiert.» Für Teamkollege Werner Daemen sprang Rang 3 heraus. «Ganz glücklich bin ich mit dem zweiten Rennen nicht», gab er zu. «Mit einer anderen Reifenwahl wäre vielleicht ein Sieg drin gewesen. Ich konnte gut mitfahren, aber nicht angreifen.»

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