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Martin Bauer erteilt IDM eine Absage

Von Esther Babel
Bauer hört auf, bevor er anfängt.

Bauer hört auf, bevor er anfängt.

Aus der mit Spannung erwarteten Rückkehr des Österreichers in die IDM Superbike wird nichts. Die Party steigt ohne den dreifachen IDM-Titelträger.

«Man sollte nicht alles glauben, was in Foren oder privaten Blogs im Internet steht», kommentiert Martin Bauer die Frage nach den wilden Gerüchten, die sich derzeit im World-Wide-Web um seine Person ranken. «Ich habe bisher noch mit keinem Journalisten über diese Thematik gesprochen.» Bauer versichert aber jetzt, dass es weder zu Streitigkeiten mit seinem Teamchef Denis Hertrampf oder anderen Teamangehörigen gekommen ist, noch dass er irgendwelche anderen Verpflichtungen den Vorzug gibt.

Fakt ist aber auch, dass Martin Bauer nicht mehr wie geplant an der IDM Superbike 2013 teilnehmen wird.

Bei seinem letztjährigen Gastauftritt beim IDM-Rennen auf dem Red Bull Ring war Bauer, der 2012 eine Rennsport-Pause eingelegt hatte, mit der Suzuki GSX-R 1000 des Teams Hertrampf ohne Vorbereitungen in der IDM-Spitze aufgetaucht. In den nachfolgenden Monaten hatten sich sowohl Suzuki also auch Denis Hertrampf mächtig ins Zeug gelegt, um Bauer von einer Rückkehr in die IDM zu überzeugen und Anfang des Jahres unterzeichnete er einen Vertrag für die anstehende Saison.

Jetzt entschied sich Bauer gegen eine Rückkehr auf die Rennstrecke. «Bei den Testfahrten in Valencia gab es keine gröberen Probleme», erklärt der Österreicher. «Aber im Laufe der letzten Monate habe ich an der neu gestalteten IDM wirklich die Lust verloren.» Anschliessend zählt Bauer, der in der Nähe von Wien ein eigenes Geschäft rund um die Themen Motorrad und Fahrwerk leitet, seine Gründe für den Ausstieg vor dem Einstieg.

«Es ist nicht ein einzelner Punkt, der mich zu dieser Entscheidung bewogen hat, sonder eine Summe vieler Aspekte», erklärt er. «Es hat zum Beispiel ewig gedauert, bis der IDM-Kalender endlich fix war. Ich habe ständig nur Hotels hin und her gebucht und meine Leute umgeplant. Ich kann nicht verstehen, dass man ein Rennen in Zolder fährt und das Sachsenring-Rennen wird wieder nur eine Zwei-Tages-Veranstaltung. All diese Punkte waren für mich am Ende ausschlaggebend und haben mir meine Motivation genommen.»

Kritik an IDM-Machern

«Ich hatte grosse Hoffnungen auf den neuen IDM-Promoter gesetzt», erklärt er weiter. «Doch der Aufschwung blieb aus, obwohl da doch Leute sitzen, die Ahnung haben. Im Gegenteil. So wie jetzt, ist es noch nie gelaufen. Die Meisterschaft wird so von aussen nicht ernst genommen. Auch der Titel bietet so keine Wertigkeit. Das sportliche Level in der IDM Superbike ist irre hoch. Ähnlich wie in der BSB oder AMA. Bloss wir in der IDM werden nirgends anerkannt. So fehlt mir die Motivation, um mich da mit voller Energie rein zu hängen und auf höchstem Level den Sport zu betreiben. Diese ganzen Seitenhiebe habe es mir verdorben.»

Nach wie vor plant Martin Bauer seinen MotoGP- Einsatz beim WM-Lauf in Brünn gemeinsam mit dem Team von Fritz Schwarz und Andreas Bronnen. Ein Einsatz der mit Hertrampf und Suzuki schon lange abgesprochen war und laut Bauer nichts mit seiner Absage an die IDM zu tun hat. Bronnen selbst hält sich mit Aussagen über weitergehende Pläne zurück. «Das Brünn-Wochenende mit Martin steht», bestätigt er lediglich. «Aber erst in etwa drei Wochen ist alles soweit fertig, dass wir damit an die Presse gehen.»

«Mir tut es gegenüber Denis und Suzuki leid», versichert Bauer. «Aber ich habe ein schlechtes Bauchgefühl. Und damit soll ich dann Höchstleistungen bringen und Kopf und Kragen riskieren?»

Suche nach Ersatzmann läuft

Suzuki International Europe wird Denis Hetrampf bei der Suche nach einem adäquaten Ersatz unterstützen. «Wenn Martin die nötige Motivation fehlt», überlegt der Suzuki-Verantwortliche Thomas Hannecke, «dann ist es besser, er sagt es vorher. Denn der mögliche Titelgewinn war für ihn der einzige Grund, in die IDM zurück zu kehren.» Direkte Verträge gibt es zwischen Bauer und Suzuki oder anderen Partnern nicht.

Denis Hertrampf steht nun wenige Tage vor Saisonbeginn erst mal mit leeren Händen da. «Das Verhältnis zu Martin ist nach wie vor gut», erklärt Hertrampf. «Wir haben über alles ausführlich gesprochen und ich brauche jetzt nicht versuchen, ihn bei diesen Voraussetzungen zu etwas zu überreden. Die Argumente in Sachen IDM sind so. Da kann ich nichts gegen tun. Martin hat alle Antworten bereits gegeben.»

In den nächsten Tagen haben Hertrampf und Bauer nochmals einen Gesprächstermin vereinbart und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Doch zum jetzigen Zeitpunkt hat Bauer seine Entscheidung getroffen und die heisst: IDM? Nein Danke.

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