Diätgeheimnisse des Weltmeisters
Gerd Riss (2) ist wieder in Topform
Gewonnen hat Gerd Riss immer. Genau genommen seit 1984, als er mit einem Paukenschlag in die Langbahn-Weltelite einfiel.
Doch die letzten Jahre war der 44-Jährige, siebenfache Weltmeister, nicht mehr so souverän, wie in seinen besten Zeiten Anfang 2000. Er hatte einige Kilogramm zugelegt, besonders auf langen Sandbahnen machten ihm Fahrer wie Sirg Schützbach oder Daniel Bacher das Leben schwer.
Wer gedacht hat, Riss würde seinem sinkenden Stern tatenlos zusehen, wird seit Saisonbeginn eines Besseren belehrt. Der Seibranzer ist fit wie lange nicht mehr, hat seit Februar 15 kg abgenommen. «Dieses Jahr sind mit Marienbad und Herxheim zwei lange Sandbahnen im GP-Kalender», weiss Riss. «Mir war klar, dass ich etwas tun muss, wenn ich bei diesen Rennen gewinnen will.»
«Letztes Jahr war der Titelgewinn für mich nicht einfach», sagt Riss. «Ich komme abends oft spät von der Arbeit heim, habe Riesenhunger und deswegen die letzten paar Jahre einige Kilogramm zugelegt. Wenn man älter wird, schlägt das auch mehr bei einem an. Für dieses Jahr habe ich mich noch einmal neu motiviert und im Frühjahr mit Fitnesstraining angefangen und begonnen, gezielt zu essen und so abgenommen. Das merke ich jetzt auch beim Fahren. Ich tue mir wieder wesentlich leichter.»
In Dingolfing patzte Riss nur im Finale, als er vom schlechtesten Startplatz losfahren musste. In Herxheim gab er nur einen Punkt an Schützbach ab. In Plattling legte der Oberschwabe einen Speed an den Tag, dass die Konkurrenz nur staunen konnte. Andrew Appleton und Theo Pijper überholte er nach nicht perfektem Start, obwohl das auf der Fünf-Kurven-Bahn als beinahe unmöglich gilt. Riss war mit Abstand der schnellste Pilot im Oval.
«Die letzten beiden Jahren habe ich mir auf 1000-Meter-Bahnen sehr schwer getan», gibt Riss zu. «Dort kommt es besonders auf den Fahrer, das Motorrad und das Gewicht an. Da war ich mit meinem Übergewicht im Nachteil. Deshalb dachte ich mir, dass ich noch mal etwas tun muss. Und bis jetzt sieht es auch nicht schlecht aus.»
Riss’ Ziel ist klar: WM-Titel Nummer 8!