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Fabio Quartararo: «2015 noch Vergleiche mit Márquez»

Von Sharleena Wirsing
Als Fabio Quartararo mit nur 15 Jahren als CEV-Moto3-Meister in die Weltmeisterschaft aufstieg, belasteten ihn die hohen Erwartungen. Rückschläge folgten. Nun gelang ihm in der Moto2-Klasse sein erster GP-Sieg.

Vor ein paar Jahren war Fabio Quartararo als vielversprechender Nachwuchspilot in aller Munde. Der Franzose gewann 2013 die FIM CEV Moto3, die mittlerweile zur Junioren-WM erhoben wurde. Im Jahr darauf verteidigte er seinen Titel erfolgreich. Mit neun Siegen, insgesamt elf Podestplätzen und sechs Pole-Positions. 2015 stieg Quartararo mit großem Erwartungsdruck in die Moto3-WM auf.

Bei den ersten Tests mit seiner WM-Maschine im November 2014 unterbot Quartararo die Pole-Zeit in Valencia um 0,3 sec. Auch den ersten Tag des IRTA-Tests im Februar 2015 in Valencia dominierte der Rookie. Während des zweiten Testtages in Jerez brach Quartararo den bisherigen Rundenrekord. Die MotoGP-Bosse schufen sogar eine Ausnahmeregelung für den Sieger der CEV Moto3 beim Mindestalter, damit Quartararo mit nur 15 Jahren schon am ersten Grand Prix in Katar teilnehmen konnte.

In seiner ersten WM-Saison erlebte der Franzose Höhen und Tiefen. Bereits bei seinem zweiten Grand Prix Austin stand er als Zweiter auf dem Podest, in Assen folgte ein weiterer Podestplatz, doch Quartararo zog sich in Misano einen Bruch im rechten Knöchel zu und blieb bis zum Ende der Saison punktelos. Trotzdem landete er auf dem zehnten WM-Rang.

Nach der Trennung von Emilio Alzamoras Team und dem Wechsel zu Leopard erlebte Quartararo weitere Rückschläge. Statt in seiner zweiten WM-Saison um den Titel zu kämpfen, waren das Highlight des Jahres zwei vierte Plätze in Österreich und Malaysia. Quartararo erreichte nur WM-Rang 13. Trotzdem konnte sich der Franzose für 2017 einen Platz in der Moto2-Klasse sichern. Und das in einem Top-Team. Quartararo trat für das Team Paginas Amarillas HP40 von Sito Pons an. Trotz solider Resultate und WM-Rang 13 wechselte Quartararo für 2018 in das Speed-up-Team von Luca Boscoscuro.

Am Sonntag des Barcelona-GP fiel nun der ganze Druck von Fabios Schultern. Er dominierte das Moto2-Rennen von der Pole-Position aus und feierte seinen ersten GP-Sieg. Es war der erste Sieg für Speed-up, seit Sam Lowes beim Austin-GP 2015 gewann. «Ich habe es noch nicht richtig begriffen», stellte Quartararo nach seinem Sieg fest. «Ich sage mir immer wieder, dass es passiert ist, aber ich realisiere es jetzt erst. Ich habe von der Pole aus gewonnen, es war ein perfektes Wochenende. Das beste meiner Karriere. Nach so viel Arbeit habe ich es geschafft, deshalb bin ich nach zwei schwierigen Jahren nun sehr glücklich.»

«Ich stand seit drei Jahren nicht auf dem Podest und habe keinen Titel gewonnen. 2015 verglichen mich noch viele Menschen mit Marc Márquez. Das übte viel Druck aus. In meinem jungen Alter habe ich das nicht richtig verstanden. Ich hätte das nicht mehr länger ertragen. Darum ist dieser Sieg einfach fantastisch», jubelte Quartararo gegenüber «motogp.com».

Mit 19 Jahren ist Quartararo der zweitjüngste Moto2-Sieger nach Marc Márquez. «Nach dem Mugello-GP fanden wir ein paar gute Set-ups. In Jerez habe ich bereits beschlossen, meinen Fahrstil zu überdenken. In den Bremszonen und am Kurvenausgang. In Barcelona fuhr ich zum ersten Mal meinen natürlichen Stil.»

Werden wir nun weitere Podestplätze von Quartararo sehen? «Ich denke es, denn seit Jerez arbeiten wir auf andere Weise. Es dauerte eine Weile, diesen Weg zu finden, aber ich denke, dass es der richtige ist. Auf jeden Fall funktioniert es. Es gibt keinen Grund, warum die Resultate nicht so bleiben sollten.»

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