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Krummenachers Fitnessstand: Ungewissheit vor Katar-GP

Von Matthias Dubach
Der Schweizer wurde auch beim Jerez-Test noch von den Folgen seiner Gehirnerschütterung eingebremst. Dass er ein Vorjahres-Motorrad von Suter fährt, ist für «Krummi» deshalb aber sogar ein Vorteil.

Randy Krummenacher steht vor einer schwierigen vierten Saison in der Moto2-WM. Der 24-jährige Schweizer spürt noch immer die Nachwirkungen seiner schweren und lange nicht erkannten Gehirnerschütterung vom Silverstone-GP Ende letzten August. «Ich habe zwar einen grossen Schritt bei meiner Konzentrationsfähigkeit gemacht, aber ich bin noch nicht bei 100 Prozent», erklärte der Suter-Pilot nach Rang 23 (1,545 sec auf die Bestzeit von Takaaki Nakagami) beim Jerez-Test.

Ausserdem pilotiert der Schweizer eine Suter MMX2 von 2013, für die Lieferung des neuen Modells will Hersteller Suter Racing Technology von Iodaracing zunächst die Rechnungen für das MotoGP-Material von 2013 bezahlt sehen. Die Motorräder der Königsklasse liess Suter bei Ioda beschlagnahmen, das Moto2-Bike blieb nur wegen des Schweizer Links zu Krummenacher beim italienischen Team.

Die körperlichen Defizite nach der Gehirnerschütterung sind bei Krummenachers neuem Arbeitgeber bekannt, auch beim dritten IRTA-Test wurde auf die Gesundheit Rücksicht genommen und Abstimmungsarbeiten zurückgesteckt. «Wir haben keine Long-runs gemacht, denn ich fühlte mich noch immer ziemlich kaputt, auch wenn es viel besser wie vor 15 Tage war», schilderte «Krummi».

Randy, du fährt noch eine Suter MMX2 von 2013, wie du sie auch bei Technomag-carXpert gehabt hast. Ein Nachteil?

Das finde ich nicht. Sie ist nicht genau gleich wie das Bike, das ich letztes Jahr gehabt habe. Jetzt ist es besser. Wo die Unterschiede liegen, weiss ich gar nicht genau. Aber mein Gefühl ist einfach besser. Ich bekomme mehr Feedback vom Vorderrad, ich spüre es viel besser. Bevor es zu rutschen beginnt, merke ich es schon. Letztes Jahr war es beim Beginnen des Rutschens schon zu spät. Deshalb ist es auf jeden Fall besser.

Wirst du noch eine aktuelle Maschine bekommen?

Ich weiss es nicht genau. Mir ist es aber derzeit egal, denn im Moment muss ich selber zuerst schneller werden und mein Kopf muss wieder normal funktionieren. Wenn ich das alles im Griff habe, können wir uns einen Umstieg langsam überlegen. Wenn ich jetzt mit der neuen Maschine fahren müsste, müsste ich sie zuerst abstimmen.
Das Team kennt das neue Motorrad ja auch noch nicht. Dann wäre das Team auf mich angewiesen als Inputgeber, aber das kann ich momentan einfach nicht. Da bin ich noch nicht bereit dazu. Ich muss mich so sehr auf das Fahren konzentrieren, da kann ich gar nicht viel über die Maschine sagen. Wenn ich jetzt auch noch ein neues Bike hätte, würde die Basis fehlen. Aber mit dem bisherigen Motorrad haben wir eine ziemlich gute Basis.

Ist dein Zustand besser als beim Jerez-Test vor zwei Wochen?

Ja, ich habe weitere Fortschritte gemacht. Ich bin mit der CBR-Honda in Aragón gewesen und auch in Alcarràs, wo ich mit Domi an der Californian Riding School teilgenommen habe. Ich bin zwar auch an die Limiten gekommen und musste eine Pause einlegen. Aber ich habe mich schneller als vorher wieder erholt. Dazu konnte ich auch wieder besser sehen.

Du hattest auch Sichtbeschwerden im Februar?

Beim Nacken ist noch ziemlich viel im Argen gewesen, ich bin in einer neuen Therapie, die mir sehr gut tut. Vorher wurden die Wirbel zu wenig berücksichtigt. Es wurde viel muskulär gearbeitet, weil ich immer sehr verspannt bin. Aber die Nervenbahnen bei der Wirbelsäule wurden abgeklemmt, deshalb habe ich auf dem Auge den Pulsschlag gespürt, es gab beim Fahren Druck auf den Augen. Das ist jetzt praktisch weg.
Ich bin ziemlich aufgelöst zu meinem Arzt (Anm.: Zürcher Sportarzt Gery Büsser, Spezialist für Gehirnerschütterungen) und fragte, warum ich wieder diese Symptome habe. Da wurde ich zu diesem Spezialisten geschickt, der mir die Wirbel richtete, danach wurde es immer besser. Die Therapie für die Muskeln mache ich weiter, mit den Wirbeln muss ich einfach noch etwas zusätzliches berücksichtigen. Das tut mir sehr gut.

Du wolltest dich mit Kartfahren auf den zweiten Jerez-Test vorbereiten, weil dabei auch Tempo und Fliehkräfte auftreten. Wie ist das gegangen?

Fürs Kartfahren habe ich keine Zeit gehabt, weil ich nach Aragón gegangen bin. Aber ich war im Auto-Fahrsimulator bei meinem Trainer Ottmar Keller, da kann schnelles Reagieren und die Konzentration beim Fahren geübt werden.
Ich war schon vor dem Rennen in Valencia dort, damals war nach drei Runden Schluss. Jetzt konnte ich dreissig Runden brausen, es ist ein Simulator mit richtigem Lenkrad, Schalensitz und Pedalen. Auf der Rennmaschine ist es natürlich schon nochmal was anderes.

Du hast diesen Winter auf deinen Körper hören müssen, die Gegner dürften klar besser vorbereitet nach Katar zum Saisonauftakt reisen.

Ja, jetzt wird es ernst. Ich kann aber nicht sagen, was in Katar möglich sein wird, ich werde Tag für Tag nehmen müssen. Es wird sicher nicht einfach, das ist uns klar.

Moto2: Die kombinierte Zeitenliste vom Jerez-Test, 13. März

Pos. Fahrer Zeit Diff.
1. Takaaki Nakagami (J/Kalex) 1:42,206
2. Sandro Cortese (D/Kalex) 1:42,393 0,187
3. Thomas Lüthi (CH/Suter) 1:42,472 0,266
4. Xavier Simeon (B/Suter) 1:42,556 0,350
5. Johann Zarco (F/Caterham Suter) 1:42,616 0,410
6. Luis Salom (E/Kalex) 1:42,628 0,422
7. Lorenzo Baldassarri (I/Suter) 1:42,639 0,433
8. Alex De Angelis (RSM/Suter) 1:42,699 0,493
9. Dominique Aegerter (CH/Suter) 1:42,778 0,572
10. Simone Corsi (I/Forward Klx) 1:42,822 0,616
11. Maverick Viñales (E/Kalex) 1:42,872 0,666
12. Jonas Folger (D/Kalex) 1:42,910 0,704
13. Franco Morbidelli (I/Kalex) 1:42,936 0,730
14. Sam Lowes (GB/Speed Up) 1:42,965 0,759
15. Julian Simon (E/Kalex) 1:43,024 0,818
16. Marcel Schrötter (D/Tech 3) 1:43,149 0,943
17. Axel Pons (E/Kalex) 1:43,187 0,981
18. Mattia Pasini (I/Forward Klx) 1:43,189 0,983
19. Anthony West (AUS/Speed Up) 1:43,211 1,005
20. Louis Rossi (F/Kalex) 1:43,211 1,005
21. Josh Herrin (USA/Caterham Suter) 1:43,622 1,416
22. Gino Rea (GB/Suter) 1:43,645 1,439
23. Randy Krummenacher (CH/Suter) 1:43,751 1,545
24. Azlan Shah (MAL/Kalex) 1:43,938 1,732
25. Ricky Cardus (E/Tech 3) 1:44,029 1,823
26. Roman Ramos (E/Speed Up) 1:44,099 1,893
27. Tetsuta Nagashima (J/TSR) 1:44,658 2,452
28. Thitipong Warokorn (T/Kalex) 1:45,190 2,984
29. Hafizh Syahrin (MAL/Kalex) 1:45,265 3,059
30. Robin Mulhauser (CH/Suter) 1:45,361 3,155


Moto2: Die kombinierte Zeitenliste vom Jerez-Test

Pos. Fahrer Zeit Diff.
1. Takaaki Nakagami (J/Kalex) 1:42,206
2. Sandro Cortese (D/Kalex) 1:42,393 0,187
3. Thomas Lüthi (CH/Suter) 1:42,472 0,266
4. Xavier Simeon (B/Suter) 1:42,556 0,350
5. Johann Zarco (F/Caterham Suter) 1:42,616 0,410
6. Luis Salom (E/Kalex) 1:42,628 0,422
7. Lorenzo Baldassarri (I/Suter) 1:42,639 0,433
8. Alex De Angelis (RSM/Suter) 1:42,699 0,493
9. Dominique Aegerter (CH/Suter) 1:42,778 0,572
10. Simone Corsi (I/Forward Klx) 1:42,822 0,616
11. Maverick Viñales (E/Kalex) 1:42,872 0,666
12. Jonas Folger (D/Kalex) 1:42,910 0,704
13. Sam Lowes (GB/Speed Up) 1:42,928 0,722
14. Franco Morbidelli (I/Kalex) 1:42,936 0,730
15. Julian Simon (E/Kalex) 1:43,024 0,818
16. Marcel Schrötter (D/Tech 3) 1:43,149 0,943
17. Axel Pons (E/Kalex) 1:43,187 0,981
18. Mattia Pasini (I/Forward Klx) 1:43,189 0,983
19. Anthony West (AUS/Speed Up) 1:43,211 1,005
20. Louis Rossi (F/Kalex) 1:43,211 1,005
21. Josh Herrin (USA/Caterham Suter) 1:43,622 1,416
22. Gino Rea (GB/Suter) 1:43,645 1,439
23. Randy Krummenacher (CH/Suter) 1:43,751 1,545
24. Hafizh Syahrin (MAL/Kalex) 1:43,812 1,606
25. Azlan Shah (MAL/Kalex) 1:43,938 1,732
26. Ricky Cardus (E/Tech 3) 1:44,029 1,823
27. Roman Ramos (E/Speed Up) 1:44,099 1,893
28. Tetsuta Nagashima (J/TSR) 1:44,658 2,452
29. Thitipong Warokorn (T/Kalex) 1:45,190 2,984
30. Robin Mulhauser (CH/Suter) 1:45,361 3,155

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