Der Schweizer Moto2-Routinier Tom Lüthi katapultierte sich mit dem Sieg in Le Mans auf Platz 2 der WM-Tabelle. Der Kalex-Neuling mausert sich zum Titelanwärter.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Nach dem sechsten Startplatz, besiegt von Rins, Lowes, Zarco, Rabat und sogar Nakagami, ging Tom Lüthi nicht gerade als haushoher Favorit für das Moto2-Rennen in Le Mans ins Rennen. Aber der 28jährige Schweizer zeigte sich in unbestechlicher Form, er hielt die Verfolger Zarco und Rabat zu jederzeit in Schach.
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Erstaunlich: In der Weltmeisterschaft liegen mit Zarco und Lüthi zwei Kalex-Fahrer mit 2014-Modellen an der Spitze. Denn neue Kunden-Teams wie Ajo Motorsport und Derendinger Interwetten bekommen im ersten Jahr kein 2015-Material. Tom, du bist im Moto2-Rennen in Le Mans auf und davon gefahren. Wie schwierig war das? Hast du nach dem Qualifying mit so einer Alleinfahrt gerechnet? Wer waren deine Favoriten?
Es waren viele. Ich habe gedacht, es kommen fünf oder sechs Fahrer für den Sieg in Frage. Für mich war eigentlich übers ganze Wochenende der Tito (Rabat) der gefährlichste Gegner. Er hatte über das ganze Wochenende eine gute Pace. Aber ich habe gesehen, meine Pace ist auch gut. Ich war auch mit dem Abschneiden im Quali happy. Ich bin nur zum Schluss ein bisschen zurückgefallen im Quali. Aber die Pace war da. Und die konnte ich am Sonntag im Rennen voll gehen. Wir haben vor dem Warm-up noch kleine Änderungen gemacht. das waren genau die richtigen Entscheidungen. Mein Team hat über das Wochenende einen Topjob gemacht. Auch beim Test in Aragón nach dem Jerez-GP haben wir erstklassige Arbeit geleistet, das muss ich sagen. Wir haben in Le Mans auf einem Niveau fahren können, das zwei Stufen höher war als bei den ersten Rennen in dieser Saison.
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Du hast im Rennen bald einen Vorsprung von einer Sekunde rausgeholt, dann ist der Vorsprung auf 0,8 Sekunden geschrumpft. Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als würden dich Zarco und Rabat noch schnappen. Hast du das auch befürchtet?
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Es ging halt los... Der Hinterreifen hat dann abgebaut. Meine Hoffnung war, dass es den andern gleich ergeht. Ich wusste nicht genau, welche Reifen die Verfolger drauf hatten, denn von der Asphalttemperatur her war es keine klare Angelegenheit. Ich habe auf dem Startplatz sogar noch den Hinterreifen wechseln lassen. Ich wusste nicht genau, welchen ich fahren sollte. Und ich wusste nicht, ob die Gegner am Schluss womöglich schneller sind. Ich habe versucht, konzentriert zu bleiben und mich auf mich selber zu fokussieren. Es war entscheidend, keinen Fehler zu machen. Es war bei meiner Fahrt viel Risiko dabei, ich hatte viele Slides. Und trotzdem konnte ich gut einlenken, das Vertrauen zur Maschine war also da, und das war heute das Entscheidende.
Als Rabat statt Zarco Zweiter war, hat dich das stärker beunruhigt? Ich denke, die beiden haben sich ordentlich bekämpft. Ich konnte dann noch ordentliche Rundenzeiten fahren, zweimal hintereinander 1:37,5 min. In dieser Phase hat Rabat den Johann Zarco überholt. Dann wuchs der Abstand auf 1,4 Sekunden. Ich habe mir dann überlegt, vielleicht hatten die zwei einen kleinen Fight. Ich wusste nicht, wer von ihnen dann vorne lag. Ich habe einfach gedacht: Es sind noch sechs oder sieben Runden, ich muss den Rhythmus möglichst hoch halten.
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Du bist WM-Zweiter, 21 Punkte hinter Zarco. So gut hat es in der Moto2-Weltmeisterschaft seit 2010 bei dir nach fünf Rennen noch nie ausgesehen. Auf jeden Fall. Wir sind voll dabei. Und das ist entscheidend.
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