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Brad Binder: Nachfolger von Jack Miller bei Ajo-KTM

Von Günther Wiesinger
Brad Binder

Brad Binder

Der Südafrikaner Brad Binder ist WM-Neunter in der Moto3-Klasse. Er verpasste auf dem Sachsenring den Sieg nur knapp – und wird bei Red Bull-KTM landen.

Der aus Potchefstroom in Südafrika stammende Brad Binder (19) schaffte mit Platz 2 im Moto3-Rennen auf dem Sachsenring seinen ersten GP-Podestplatz. Er fährt eine Kunden-Mahindra MGP3O im Team Ambrogio Next Racing von Fiorenzo Caponera und heizte Jack Miller im Rennen gehörig ein.

Binder gilt als cooler Typ, er ist mit viel Talent gesegnet, das zeichnete sich schon bei seinen Erfolgen im Red Bull Rookies-Cup aus.

Binder ist wie Arthur Sissis ein Kumpel von WM-Leader Jack Miller – und könnte dessen Nachfolger im Red Bull Ajo-KTM-Werksteam werden.

Aki Ajo hat schon mehrmals Überraschungen aus dem Hut gezaubert. Er hat zum Beispiel 2008 Mike di Meglio zum 125-ccm-Weltmeister gemacht, im Jahr davor war di Meglio auf dem 18. WM-Rang gelandet...

Ajo engagierte für die Saison 2014 den Australier Jack Miller und machte ihn zur Nr. 1, obwohl der Draufgänger in der Vergangenheit den Ruf des Sturzpiloten und noch nie einen Podestplatz erreicht hatte.

Jetzt liegt Miller (vier Siege bei acht Rennen) in der WM-Tabelle 19 Punkte vor Alex Márquez (Honda).

Bei der Pressekonferenz nach dem Moto3-Rennen auf dem Sachsenring setzte sich Aki Ajo auf einen Besuchersessel und hörte sich die Erzählungen seines Schützlings Miller an.

Ich erkundigte mich beim erfolgreichen Teambesitzer und Weltmeister-Macher aus Finnland: «Aki, Binder wäre nichts für dich für 2015?»

Akis wortlose Gestik sagte mehr tausend Worte.

Ich wette: Die Nummer 41 aus Südafrika hat längst ein Angebot in der Tasche.

Denn die anderen Kandidaten wie Isaac Viñales, Jakub Kornfeil & Co. sind nicht sehr prickelnd, ausserdem will KTM die anderen eigenen Teams nicht schwächen. Und Mahindra-Werkspilot Miguel Oliveira hat Red Bull-KTM im November 2011 einen Korb gegeben, er ist damals ein bisschen in Ungnade gefallen.

Und Estrella-Galicia-0,0-Honda-Pilot Alex Rins wäre keine Möglichkeit?

Akis Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: «Er will in der Moto2-WM fahren.»

Der Red-Bull-Athlet hat also abgesagt. Rins errang 2013 auf der Werks-KTM sechs GP-Siege und verlor den Fight um den WM-Titel gegen Maverick Viñales nur knapp.

Er wird jetzt von allen Moto2-Spitzenteams gejagt.

Im Red-Bull-KTM-Team ist es längst ein offenen Geheimnis. Der Nachfolger von Jack Miller heisst Brad Binder.

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