Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Jack Miller: Hat ihm Honda den Kopf verdreht?

Von Günther Wiesinger
Jack Miller (KTM) muss beim Valencia-GP elf Punkte auf Alex Márquez aufholen, wenn er Moto3-Weltmeister werden muss. Hat ihn die MotoGP-Offerte von Honda aus dem Konzept gebracht?

Der ehemalige Aprilia-Renndirektor Jan Witteveen kann sich gut vorstellen, dass die HRC-Manager Shuhei Nakamoto und Livio Suppo bei ihren Annäherungsversuchen an Jack Miller Hintergedanken hatten.

Sie seien nicht nur an den fahrerischen Qualitäten des Australiers interessiert gewesen, als sie ihm einen langfristigen HRC-Vertrag und einen aussergewöhnlichen, direkten Aufstieg von der Moto3- in die MotoGP-Klasse anboten, vermutet Witteveen.

«Wir haben das während der Zeit bei Aprilia auch immer so gemacht», erzählt der gebürtige Niederländer. «Wenn ein grosses Werk einem WM-Gegner während der Saison ein Angebot macht, wie es Honda dem KTM-Fahrer Miller unterbreitet hat, dann will man diese Fahrer auch aus dem Konzept und aus dem Gleichgewicht bringen. Wir sind damals immer am Wochenende zu den Piloten gegangen, die im feindlichen Lager waren und haben ihnen mit Angeboten für die nächste Saison den Kopf verdreht. Die haben dann am GP-Wochenende viel gegrübelt und schlecht geschlafen. Und selbst wenn Miller jetzt noch auf KTM Weltmeister wird, er wird dann nächstes Jahr als Champion bei Honda fahren.»

Das heisst: KTM könnte Jack Miller als World Champion nur noch bedingt als Werbefigur nützen.

Fakt ist: Die Gespräche zwischen Miller und HRC begannen im Mai nach dem Le-Mans-GP. Bis dahin hatte er drei von fünf Rennen gewonnen.

Seither hat «JackAss» bei zwölf Rennen nur zwei Siege eingefahren, dazu kommen drei Stürze (Mugello, Assen und Aragón) sowie vier Rennen, bei denen er den Sprung aufs Podest nicht schaffte.

Zur Erinnerung: Miller hatte nach dem Frankreich-GP 74 Punkte auf dem Konto, Alex Márquez 60. Jetzt liegt der spanische Honda-Star mit 262 zu 251 Punkten voran.

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