Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Philipp Öttl: Fährt er mit zu grossen Reserven?

Von Günther Wiesinger
Philipp Öttl

Philipp Öttl

Sturz im Rennen – das ist für den deutschen Moto3-WM-Piloten Philipp Öttl die grosse Ausnahme. Fehlt es dem KTM-Fahrer an Risikobereitschaft?

Philipp Öttl (19) bestreitet seine dritte Moto3-WM-Saison, er hat im Team Schedl GP Racing von Terrell Thien in acht Rennen fünfmal gepunktet, zweimal hinderten den KTM-Fahrer technischen Probleme am Punktegewinn: Ein Batterieschaden in Jerez und ein Getriebedefekt in Mugello.

Der schnelle Bayer ist in seinen bisher 115 Strassenrennen (vorher fuhr er Supermoto-Wettbewerbe) bisher nur einmal aus eigenem Verschulden gestürzt.

Das ist einerseits eine beachtliche Leistung, denn Öttl hat sich auch in den Nachwuchsserien wie ADAC Junior Cup (2009), IDM 125 (2010, 2011), Red Bull Moto GP Rookies-Cup (2010 bis 2012) und CEV (Internationale Spanische Moto3-Meisterschaft) als sehr sattelfest erwiesen.

Anderseits stellt sich natürlich die Frage: Riskiert der KTM-Fahrer genug? Oder fährt er mit zu viel Reserven?

Papa Peter Öttl stellt sich diese Frage auch, er hat selbst fünf GP-Siege (80 und 125 ccm) errungen.

«Ich habe über dieses Thema mit Philipp schon öfters gesprochen», räumt Peter Öttl ein. «Ich habe ihm gesagt: 'Wenn sich an irgendeinem Tag eine Riesenchance ergibt, wenn du dir denkst, heut' ist mein Tag, dann halte drauf! Sonst wirst du immer als Fahrer gelten, der irgendwo zwischen den Plätzen 8 und 10 pendelt. Wenn sich in der Moto3-WM die Möglichkeit ergibt, ein Highlight zu setzen, dann pack' sie und probiere es! Auch wenn's daneben geht.'»

2013 in seiner ersten Moto3-WM-Saison hat Philipp Öttl in Aragón schon um einen Podestplatz gefightet. Er eroberte dort schliesslich den starken sechsten Platz.

Momentan liegt Öttl in der Moto3-WM mit 18 Punkten an 16. Stelle. Geplant ist eine weitere Saison in der Moto3, obwohl sein Name auch beim Moto2-Team von Dynavolt Intact schon gefallen ist.

Dazu liegt eine konkrete Anfrage vom San Carlo Team Italia vor, das von Mahindra auf KTM umsteigen will. Auch ein Verbleib im Schedl-Team ist für Öttl vorstellbar. «Ich werde demnächst mit KTM-Rennchef Pit Beirer sprechen und ihn fragen, was ihm vorschwebt», sagt Peter Öttl. «Im Laufe des August möchten wir Klarheit für 2016 haben. Ich möchte auf jeden Fall, dass Philipp mit seiner jetzigen Technikcrew und Stefan Kirsch weiter zusammenarbeiten kann.»

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