Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lockdown-Lockerungen: Auch Motorsportler begehren auf

Von Thorsten Horn
Wieso darf ein Motocrossler nicht trainieren?

Wieso darf ein Motocrossler nicht trainieren?

Der Rückhalt in der Bevölkerung für die staatlich verordneten Corona-Maßnahmen schwindet. Inzwischen werden auch die Stimmen unter den Hobbyrennfahrern lauter, die ihr Recht auf Ausübung ihres Sports einfordern.

Während die Profirennfahrer bisher mehr oder weniger gut durch die Coronakrise gekommen sind, herrscht bei den meisten Hobby- und Breitenmotorsportlern weitgehend Stillstand. Diese fordern nun ebenfalls ihr Recht auf Ausübung ihres Sports ein.

Der ADAC Nordbaden sowie der ADAC Südbayern haben per Presseaussendung gefordert, den Motorsport wieder zu erlauben. Darin wird unter anderem darauf hingewiesen, dass trotz detaillierter Hygienekonzepte in vielen Gemeinden selbst der Trainingsbetrieb nicht gestattet ist und dass eine Klarstellung seitens des Ministeriums fehlt. So scheiden sich am Begriff «Individualsportart» derzeit in den Städte- und Gemeindeverwaltungen die Geister. Während Reitsport, Tennis oder Golf erlaubt sind, warten Motorsportvereine darauf, dass sie endlich den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Motocross, Enduro, Minibike, Speedway, Trial oder Kartsport sind nur einige der Sportarten, die in den Vereinen angeboten werden – normalerweise, denn seit Monaten liegt der Trainingsbetrieb lahm.

Dabei hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bereits offiziell bestätigt, dass Motorsport im Leistungs- und Breitensport zur Gruppe der Individualsportarten gehört. Motorsportler sitzen in der Regel alleine im Rennwagen, auf dem Motorrad oder im Kart, die Sportarten werden auf weitläufigen Anlagen im Freien ausgetragen. Dennoch verwehren Gemeinden den Vereinen die Durchführung der Trainings und verweisen auf die noch bestehenden Corona-Verordnungen. Bereits im Sommer 2020 haben die Vereine umfangreiche Hygienekonzepte erarbeitet, um Trainings und auch Wettbewerbe – ohne Publikum – sicher durchführen zu können. Zudem sehen die genannten ADAC-Regionalverbände die extrem gestiegene Zahl von illegalen Autorennen mit großer Sorge und erkennen im legalen, kontrollierten Motorsport unter großen Sicherheitsvorgaben eine Lösung.

Des Weiteren stellt der Motorsport keine höhere Gefahr dar als andere Sportarten und darf in der Öffnungs-Beurteilung nicht benachteiligt werden. Im Vergleich zu Mannschaftssportarten ist beim Motorsport ist das Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 sogar geringer. Zudem sei es nötig, gerade den Nachwuchssportlern wieder eine Perspektive zu geben, ihrem Hobby nachgehen zu können. Auch für die Vereinsarbeit und die vielen engagierten Ehrenamtlichen sei dies wichtig.

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