Brünn-GP: Was Sie alles wissen müssen

Von Oliver Feldtweg
Brünn-GP 2017: Erstmals steht ein Grid-Hotel im Fahrerlager

Brünn-GP 2017: Erstmals steht ein Grid-Hotel im Fahrerlager

Der Motorrad-GP in Brünn hat Tradition. Nur in Assen/NL wurden seit 1949 mehr Grand Prix ausgetragen als in Südmähren. Wir haben etliche interessante statistische Einzelheiten ausgegraben.

Neun Motorrad-GP sind bisher gefahren, neun weitere folgen, eines heute auf dem Automotodrom Brno. Wissen Sie über alles Bescheid, was man im Zusammenhang mit dem GP von Tschechien im Kopf haben sollte?

Die einzige Strecke, auf der mehr WM-Rennen gefahren wurden als in Brünn ist Assen in den Niederlanden. Dort wurden in jedem der 69 Jahre MotoGP-Geschichte Rennen gefahren. Vor dem Grand Prix in Tschechien gibt es noch ein wenig zu büffeln – die Sommerpause ist vorbei und es ist Zeit, auf die Strecke zurückzukehren.

– Der Sieg des neuen WM-Leaders Marc Márquez (Repsol Honda) in Deutschland bedeutet, dass er zum ersten Mal in diesem Jahr drei Mal in Serie auf dem Podium gelandet ist.

– Movistar-Yamaha-Fahrer Maverick Viñales liegt auf Platz 2 in der MotoGP-WM, nachdem er in Deutschland Vierter wurde. In der WM 2017 war er bisher immer entweder WM-Erster oder Zweiter.

– Obwohl Andrea Dovizioso (Ducati) in Deutschland die WM-Führung verloren hat, nachdem er dort Achter wurde, ist seine aktuelle Anzahl Punkte (123) die höchste, die ein Ducati-Fahrer in den ersten neun Rennen gesammelt hat, seit Casey Stoner 2009 in der ersten Hälfte der Saison 148 Punkte erreicht hat.

– Wenn Valentino Rossi (Movistar-Yamaha) sich in Brünn auf dem Startplatz steht, wird es das 22. aufeinanderfolgende WM-Rennen auf der Brünner Strecke sein, an dem er teilnimmt. Es ist die zweite Strecke nach Jerez, auf der er jedes Jahr seiner GP-Karriere gefahren ist. Die anderen drei Rennen, die jedes Jahr auf dem Plan standen, seit Rossi in der WM fährt (Mugello, Catalunya und Assen) sind lauter Rennen, bei denen er nicht starten konnte, nachdem er 2010 im Training zum Italien-GP verunglückt war.

– Der zweite Platz des Yamaha-Tech3-Fahrers Jonas Folger in Deutschland war erst der zweite Podiumsplatz eines deutschen Fahrers in der MotoGP, seit sie 2002 die 500 ccm ersetzt hat. Der erste deutsche Podestfahrer war Stefan Bradl, der 2013 in Laguna Seca Zweiter wurde. Des Weiteren war es der erste Podiumsplatz eines deutschen Fahrers in der Königsklasse auf dem Sachsenring seit Ernst Hiller, der 1971 auf seiner Kawasaki im 500-ccm-Rennen Dritter wurde. Ernst Hiller war 1973 mit 44 Jahren erneut auf dem Podium in Deutschland, das war beim Rennen am Hockenheimring, wo sein Sohn Reinhard Hiller Sechster wurde.

– Mit seinem zweiten Platz auf dem Sachsenring liegt Jonas Folger jetzt nur 13 Punkte hinter seinem Teamkollegen Johann Zarco im Kampf um den MotoGP-Rookie 2017. Das Tech3-Team stellte in acht von den neun Rennen 2017 den besten Rookie. Das einzige Mal, als das nicht der Fall war Katar, als Zarco beim ersten Rennen als Führender stürzte. Alex Rins wurde damals Neunter, einen Platz vor Jonas Folger.

– Beim Grand Prix in Deutschland wurde Jonas Folger der vierte Yamaha-Fahrer, der 2017 in der MotoGP-Klasse auf dem Podium stand. Das einzige Mal, dass Yamaha in einem MotoGP-Jahr vier verschiedene Fahrer auf dem Podium hatte, war 2012. Damals standen Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow auf dem Podium und auch Katsuyuki Nakasuga, der in Valencia Zweiter wurde, wo er als Ersatz für Ben Spies fuhr.

– Der dritte Platz des Repsol-Honda-Fahrers Dani Pedrosa auf dem Sachsenring war das 149. Mal, dass er in seiner GP-Karriere auf dem Podium stand. Ein weiteres unter den Top-3 beendetes Rennen würde ihn zum dritten Fahrer in 69 Jahren MotoGP-Geschichte machen, der 150 Mal auf dem Podium stand. Diese Anzahl haben bisher nur Giacomo Agostini (159) und Valentino Rossi (225) erreicht.

– Der Sieg von Cal Crutchlow (LCR-Honda) in Brünn letztes Jahr war der erste Sieg in der Königsklasse eines britischen Fahrers seit 35 Jahren. Damals gewann Barry Sheene auf seiner Yamaha das 500-ccm-Rennen in Anderstorp/Schweden am 16. August 1981.

– Obwohl der Red-Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró in Deutschland nur auf Platz 13 landete, lag er nur 32,179 Sekunden hinter dem Sieger Marc Márquez. Das ist der geringste Zeitunterschied, den ein KTM-Fahrer in der aktuellen MotoGP-Saison zum Rennsieger hatte.

– Beim Grand Prix in Deutschland wurde Danilo Petrucci der erste Fahrer eines Kundenteams seit Cal Crutchlow 2013 auf der Tech3-Yamaha, der sich während drei aufeinanderfolgenden Rennen für die erste Startreihe qualifizierte. Petrucci ist der erste Fahrer, dem das auf einer Ducati gelang.

– Gemischte Gefühle bei Scott Redding 2017: Beim Rennen in Assen/NL schaffte er die schnellste Rennrunde. Acht Tage später in Deutschland war seine schnellste Rennrunde die langsamste aller 24 Fahrer, die am Rennen teilnahmen. Und in Brünn startet der Pramac-Ducati-Pilot heute vom letzten Startplatz.

– Das erste tschechische WM-Rennen in Brünn wurde 1965 auf einem Strassenkurs abgehalten. Das 500-ccm-Rennen, das auf der 13,94 km langen Original-Strecke 13 Runden dauerte, gewann Mike Hailwood (MV Agusta). Er brauchte 1 Stunde, 11 Minuten und 23,2 Sekunden für das gesamte Rennen.

– Der Brünner Strassenkurs (oder Masaryk Ring) wurde 1975 auf 10,92 km gekürzt, um die Sicherheit zu verbessern. Das letzte Rennen in der Königsklasse in Brünn wurde 1977 durchgeführt und von Johnny Cecotto auf einer Yamaha gewonnen. Danach hiess es, die Strecke sei zu gefährlich für die grossen Maschinen. Die kleineren Kategorien inklusive die Seitenwagen fuhren weiter bis 1982, bevor man den Strassenkurs mit Start und Ziel in Svitavy vom Kalender strich, weil sie zu gefährlich war.

– Die aktuelle permanente GP-Strecke wurde 1987 zum ersten Mal für den Grand-Prix-Sport benutzt. Das ging weiter bis 1991. 1992 wurde Brünn wieder vom Kalender gestrichen, tauchte jedoch 1993 wieder auf. Seit damals wurde das Rennen in Tschechien jedes Jahr durchgeführt.

– Dieses Jahr wird das 30. Mal auf der aktuellen Strecke ein Grand Prix durchgeführt. Während dieser Zeit hat sich an der Streckenführung nichts geändert. Minimale Änderungen wurden 1996 an der Strecke vorgenommen. Damals verlängerte sich die Strecke von 5,394 km auf 5,403 km.

–  Seit der Einführung der Viertakjt-MotoGP-Maschinen 2002 war Honda der erfolgreichste Hersteller in Brünn. Sieben Siege, inklusive dem von Cal Crutchlow letztes Jahr. Yamaha hat sechs Mal gewonnen. Allerdings nur einmal in den letzten sechs Jahren – mit Jorge Lorenzo 2015.

– Ducati hat das MotoGP-Rennen in Brünn zwei Mal für sich entschieden: Mit Loris Capirossi 2006 und mit Casey Stoner 2007. Der letzte Podiumsplatz einer Ducati in Brünn wurde 2010 von Stoner errungen.

–  Die zwei Fahrer mit den meisten Grand-Prix-Siegen auf der aktuellen Strecke in Brünn, jeder mit sieben Siegen, sind Max Biaggi (4 x 250 ccm, 2 x 500 ccm, 1 x MotoGP) und Valentino Rossi (1 x 125 ccm, 1 x 250 ccm, 1 x 500 ccm, 4 x MotoGP).

– Das beste Resultat eines tschechischen Fahrers in Brünn in der MotoGP-Klasse wurde 2012 von Karel Abraham erzielt, der damals Neunter wurde. Es gab bisher nur ein Podium Finish eines tschechischen Fahrers in Brünn – in allen Klassen: Das war Lukas Pesek, der 2007 im 125ccm-Rennen auf einer Derbi Dritter wurde.

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