Marc Márquez (3.): «Fahrer haben Risiko in der Hand»

Von Günther Wiesinger
Mugello-Training: Marc Márquez vor Jack Miller

Mugello-Training: Marc Márquez vor Jack Miller

Repsol-Honda-Werkspilot Marc Márquez landete am Freitag beim GP von Italien an dritter Stelle. «Ich bemühe mich, das Risiko in den freien Trainings vernünftig zu dosieren», sagte er.

Marc Márquez schaffte am ersten Trainingstag in Mugello die drittbeste Gesamtzeit, mit 1:47.218 min verlor er 0,483 Sekunden auf die Bestzeit von Andrea Iannone (Suzuki).

Aber das große Gesprächsthema war natürlich der Riesencrash von Ducati-Testfahrer Michele Pirro.

Marc Márquez war an dieser Stelle schon 2013 in seiner ersten MotoGP-Saison dort mit 338 km/h gestürzt.

«Ich habe den Sturz von Pirro bisher nicht in der Wiederholung gesehen», erklärte Márquez. «Es war ein schwieriger Augenblick für alle Fahrer. Denn es gab die rote Flagge, wir warteten gespannt auf Nachrichten zum Zustand von Michele. Jeder weiß, wie schnell er an dieser Stelle sind. Wir hoffen, dass sich Michele rasch erholt. Ja, ich bin dort 2013 auch gestürzt, aber ich hatten Riesenglück.»

«Diese Vollgaskuppe am in der Meisterschaft. Der Sturzraum reicht aus, aber manchmal hast du bei dieser Kuppe Angst. Das Risiko liegt aber in der Hand des Fahrers. Wenn du das Gas etwas zudrehst, wackelt das Motorrad dort weniger.»

Cal Crutchlow sagte, er wolle sich den Crash nicht auf Video anschauen. Marc Márquez hat da weniger Skrupel. «Du musst dir die Realität vor Augen führen. Und die Wirklichkeit sieht so aus, dass ein Bursche an einer gefährlichen Stelle mit mehr als 300 km/h gestürzt ist. Gefährlich ist es dort wegen des Speeds. Aber ich will wissen, was passiert ist. Ich schaue mir alle Stürze an, auch meine eigenen, man kann daraus immer irgendwelche Lehren ziehen und eventuell Fehler in der Zukunft vermeiden.»

Sollte die Vollgas-Kuppe, die Pirro im FP2 zum Verhängnis wurde, etwas abgehobelt werden? «Wir haben in der Safety Commission schon darüber gesprochen. Wenn die Piste dort flach wäre, wäre es leichter und ungefährlicher. Aber wir kommen immer schneller und schneller über die Gerade. Und jetzt mit den Flügeln hat du zwar mehr Downforce, du kannst mehr pushen, aber dadurch wackelt das Hinterrad eventuell mehr. Aber wie gesagt: Jeder Fahrer kann dort das Risiko selber abschätzen und managen. Trotzdem: Es ist eine kritische Stelle.»

Der spanische Repsol-Honda-Pilot hat 2018 jetzt die letzten drei Rennen seit dem Argentinien-Desaster gewonnen, er liegt 37 Punkte vor Viñales.

«Ich versuche jetzt, das Risiko zu kontrollieren. Natürlich gebe ich Vollgas, wenn ich für eine schnelle Runde richtig pushen muss. Aber sonst riskiere ich etwas weniger, das ist sichererer, auch wenn ich dadurch eine Zehntelsekunde pro Runde verliere. Anderseits: Wenn du stürzt, kannst du für zwei Rennen ausfallen. Also ist es besser, nur dann zu pushen, wenn es ums Qualifying geht oder wenn es darauf ankommt.»

Marc verwendete am Freitag eine neue Sitzbank-Verkleidung. «Das ist nichts Weltbewegendes. Beim Barcelona-Test hat diese Version nichts gebracht. Ich mache morgen einen Vergleichstest mit der bisherigen Version», kündigte der Weltmeister an.

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