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Danilo Petrucci: «Ducati macht keine Ferien»

Von Nora Lantschner
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

Ducati-Werksfahrer Danilo Petrucci nutzt die Sommerpause für einen Abstecher in seine Heimat Terni. Die Ziele für die zweite Saisonhälfte sind klar: Márquez schlagen und die Top-3 in der MotoGP-WM halten.

Danilo Petrucci weilt zurzeit in seiner Heimat Terni, um nach seinem Umzug nach Forlì – in die Nähe seines Teamkollegen und Trainingspartners Andrea Dovizioso – wieder etwas mehr Zeit mit seinen Freunden und seiner Familie zu verbringen. Außerdem möchte er gerne ein Projekt auf den Weg bringen: «Ich mag Terni wirklich sehr gern. Mit einigen Unternehmern und Leuten, die mich auch mögen, versuchen wir, einen Ort zu finden, wo die Kinder mit dem Motorradfahren anfangen können. Wir möchten Projekte mit den Schulen organisieren, damit den Kindern das Motorrad etwas näher gebracht wird – nicht nur das Tablet und das Smartphone. Das möchte ich tun, um mich bei Terni zu bedanken und mich insgesamt für den Motorsport ein bisschen nützlich zu machen.»

Der Mugello-Sieger nutzte seine Zeit in Umbrien für einen Abstecher in das Studio der lokalen Rai-Tagesschau, wo er unter anderem auf die erste Saisonhälfte zurückblickte: «Es war bisher ein großartiges Jahr. Die erste Saisonhälfte war sehr gut, der Höhepunkt war natürlich der Sieg in Mugello. Im Rennen vorher und danach stand ich auch auf dem Podium, also drei Podestplätze in Folge. Jetzt sind wir sehr nahe dran am zweiten Platz in der WM-Wertung.»

Den zweiten WM-Rang hat aktuell sein Ducati-Teamkollege Dovizioso inne, die beiden trennen aber nur sechs Punkte. WM-Leader Marc Márquez (Honda) liegt hingen schon 58 Zähler vor seinem ersten Verfolger. «Klar, das Ziel ist, dort zu bleiben, zu kämpfen und zu versuchen, Márquez ein bisschen das Leben schwer zu machen – er ist in dieser Saison sehr stark unterwegs», weiß auch «Petrux».

Titelverteidiger Márquez stand in den neun Rennen der laufenden Saison acht Mal auf dem Podest, fünf Mal ganz oben. Zwei Mal besiegte ihn ein Ducati-Werksfahrer im Finish. In Austin/Texas stürzte er in Führung liegend, was Alex Rins (Suzuki) seinen ersten MotoGP-Sieg ermöglichte. In Assen triumphierte Maverick Viñales (Yamaha).

Das Ducati-Werksteam will den Abstand nach der Sommerpause natürlich verringern. «Zu Hause arbeiten sie hart, ich muss Ducati danken, weil sie im Gegensatz zu mir in den letzten zwei Wochen keine Ferien gemacht haben», betonte Petrucci. «Sie zeigen großen Einsatz, auch weil ich und Andrea an dem Punkt angelangt sind, wo wir das Maximum geben – aber auch das reicht nicht. Márquez ist in diesem Jahr wirklich sehr stark, aber wir – Andrea in Katar und ich in Mugello – haben ihn geschlagen, wir waren die Einzigen. Wir müssen uns noch mehr anstrengen, ich und Ducati, um es zu wiederholen.»

Der 28-jährige Italiener nahm im Gegensatz zum Großteil der MotoGP-Asse nicht den Weg über die kleineren Klassen der Motorrad-WM. Der heutige Ducati-Werksfahrer kam über den Superstock-1000-Cup in die MotoGP-WM, mühte sich dort aber zunächst vergeblich auf den Claiming-Rule-Bikes ab: «Meine Karriere war für die MotoGP etwas ungewöhnlich, ich bin über andere Serien in die MotoGP-WM gekommen. Es hat viele, viele Jahre gebraucht, bis ich mich durchsetzen konnte. Den Unterschied hat 2015 Pramac Ducati gemacht, als sie mir eine großartige Chance gegeben haben, um mit einem echten MotoGP-Bike zu fahren. Von da an habe ich begonnen, auf das Podium zu fahren. Und in diesem Jahr kämpfen wir in den Top-3 der Weltmeisterschaft.»

«Es war sehr hart durchzuhalten», gab Petrux zu. «Wenn du in anderen Meisterschaften ein kleines Phänomen bist und in das Aquarium mit den großen Fischen kommst... Leute, die ich nur im Fernsehen gesehen hatte, Rossi, Stoner, Dovizioso, Pedrosa oder Lorenzo. Ich habe mich Schritt für Schritt in das Getümmel gewagt. Es war alles sehr schön, auch weil ich immer das machen wollte, was ich jetzt mache.»

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56.

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