Stefan Bradl (Honda/15.): Warum er zu langsam war

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Stefan Bradl (6) wehrt sich gegen Johann Zarco (5)

Im Rennen: Stefan Bradl (6) wehrt sich gegen Johann Zarco (5)

Stefan Bradl zeigte sich vom 15. Platz in Brünn enttäuscht und hatte einige triftige Erklärungen für sein Abschneiden. Jetzt freut er sich auf den Österreich-GP.

Stefan Bradl wurde heute in der letzten Runde noch von Johann Zarco überholt und schaffte beim GP in Brünn nach zwei zehnten Plätzen in Jerez und auf dem Sachsenring in diesem Jahr nur die 15. Position, aber er hatte eine einleuchtende Erklärung für sein nicht gerade überragendes Abschneiden. Aber immerhin bestätigte Honda nach dem Rennen endlich offiziell: Bradl wird Jorge Lorenzo auch beim Spielberg-GP in sieben Tagen ersetzen. «Es freut mich, dass ich am kommenden Wochenende wieder am Start sein darf. Ich wünsche mir, dass wir dort von der Basis her bis zum Sonntag besser vorbereitet sein werden. Generell freut es mich, dass ich eine weitere Chance habe, im Repsol-Honda-Team an den Start zu gehen. Ich freue mich auf die nächste Gelegenheit, weitere Punkte zu holen.»

«Dieses Wochenende war von Anfang an sehr schwierig für uns, denn am Freitag musste ich mich nach den 300 Suzuka-Runden mit der Endurance-Honda auf Bridgestone zuerst wieder an die GP-Maschine und die Michelin-Reifen gewöhnen. Es hat länger gedauert als erwartet, bis ich mich wieder mit der MotoGP-Honda angefreundet hatte. Im FP1 habe ich mich etwas verloren gefühlt… Es dauerte dann bis zum FP2, bis ich mein Gefühl wieder gefunden habe. Am Samstag hat es nachher viel geregnet, so waren wir nicht gerade gut auf das Rennen vorbereitet. Wir hatten zwei sehr unterschiedliche Chassis, die ich vergleichen musste und dazu einige neue Komponenten, die ich testen musste. Das war zu viel für die wenige Zeit, die uns im Trockenen zur Verfügung stand, es hat dann einfach das Renn-Set-up gelitten. Wir haben dauernd große technische Schritte gemacht, wir hatten dadurch für die wichtige Detailarbeit keine Zeit. Wir haben den ganzem Samstag durch den Regen verloren… In der MotoGP ist der Level so hoch, die Zeiten liegen so eng beisammen, du brauchst eigentlich jede Session, um nach vorne zu kommen. Ich konnte zwar im Rennen konstante Zeiten fahren, aber sie waren einfach zu langsam. Deshalb bin ich mit dem Rennergebnis nicht glücklich, Platz 15 ist eine leichte Enttäuschung.»

Bradl weiter: «Ich konnte im Rennen nicht die Performance abliefern, die ich mir vorgestellt habe. Es war kein wirklich zufriedenstellendes Wochenende. Ich bin zwar in den Punkten gelandet, aber zufriedenstellend war es nicht. Ich weiß, dass ich von der Performance her mehr. erreichen kann.»

Bradl wird morgen am Montag-Test in Brünn nicht teilnehmen, denn er ist in den letzten vier Wichen fast pausenlos auf dem Rennmotorrad gesessen. Honda gönnt ihm deshalb einen freien Tag. «Wir haben hier viele Daten gesammelt, deshalb können morgen die anderen drei Honda-Fahrer ohne mich testen», meinte Stefan.

«Mein weicher Hinterreifen hat heute im Rennen vom Beginn an nicht funktioniert, ich habe mit dieser Mischung schon am Freitag gelitten, ich konnte kein Gefühl für diesen Compound aufbauen», schilderte der 29-jährige Bayer. «Wir konnten das Potenzial dieses weichen Reifens nicht nutzen. Wir haben einfach zu wenig trockene Trainingszeit gehabt, und da wir so viel getestet haben, waren wir schlimmer betroffen als die andern. Aber die HRC-Ingenieure wissen, wie viel Testarbeit ich hier geleistet habe. Sie waren mit meiner Performance im Rennen happy. Aber als Fahrer weiß ich, dass ich besser abschneiden kann. Mein Level ist besser als das, was ich heute gezeigt habe. Aber die Umstände waren an diesem Wochenende sehr trickreich.»

Ergebnisse Brünn-GP:

1. Marc Marquez. 2. Dovizioso 3. Miller. 4. Rins. 5. Crutchlow. 6. Rossi. 7. Quartararo. 8. Petrucci. 9. Nakagami. 10. Vinales. 11. Pol Espargaro. 12. Bagnaia. 13. Oliveira. 14. Zarco. 15. Bradl. 16. Rabat. 17. Iannone. 18. Aleix Espargaro. 19. Abraham. 20. Guintoli.

WM-Stand nach 10 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez, 210 Punkte. 2. Dovizioso 147. 3. Petrucci 129. 4. Rins 114. 5. Viñales 91. 6. Rossi 90. 7. Miller 86. 8. Quartararo 676. 9. Crutchlow 78. 10. Pol Espargaró 61. 11. Nakagami 57. 12. Morbidelli 52. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 31. 15. Iannone 21. 16. Lorenzo 19. 17. Zarco 18. 18. Oliveira 18. 19. Bagnaia 15. 20. Rabat 14. 21. Bradl 13.

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