Johann Zarco: Brutale Ernüchterung nach KTM-Höhenflug
Im nassen Brünn-Qualifying sorgte Johann Zarco mit Startplatz 3 für das beste Ergebnis von KTM in der MotoGP-WM. Doch bereits in der ersten Rennrunde büßte der Franzose neun Plätze ein.
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Die Freitag-Trainings beendete KTM-Werksfahrer Johann Zarco in Brünn mit 1,694 sec Rückstand als 20. im 23 Fahrer starken Feld. Als der Franzose dann im nassen Qualifying am Samstagnachmittag auf den dritten Startplatz preschte und für das beste Ergebnis seit dem Einstieg von KTM in die Königsklasse sorgte, war der Jubel unbeschreiblich. "Im FP4 hat es bei Johann Zarco irgendwie klick gemacht", wunderte sich KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. "Ich habe in diesem Jahr noch nie ein Training von ihm gesehen, in dem er so viele schnelle Runden gefahren ist und begonnen hat, sich wohlzufühlen."
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Für das Rennen am Sonntag war die Vorhersage trocken, Beirer hielt den Ball deshalb bewusst flach: "Bei Johann ist das bisher eine ganz dünne Eisdecke. Wir haben immer gesagt: Wir werden aus dieser Ecke nur gemeinsam rauskommen, mit kleinen Schritten. Ich hoffe, das Quali war der erste Schritt in die richtige Richtung." Die Zweifel des Racingchefs waren berechtigt, wie wir im Rennen sehen sollten. Im trockenen Warm-up am Sonntagmorgen wurde Zarco mit 2,163 sec Rückstand Letzter, in der ersten Rennrunde fiel er vom dritten Startplatz bis auf den zwölften Rang zurück. In der achten Runde lag der zweifache Moto2-Weltmeister als 16. sogar außerhalb der Punkte. "Mein Start war ein Desaster, das Hinterrad drehte nur durch", begann Zarco mit seiner Leidensgeschichte. "Ich musste auf der rechten Seite starten, wo es nasse Flecken hatte. Schon da verlor ich sechs oder sieben Positionen. Ich wollte anschließend kämpfen, einmal mehr hatte ich im Trockenen aber keinen guten Speed, ich war nie schnell genug für die Top-10. Ich verlor Plätze, versuchte aber zumindest so konstante Rundenzeiten wie möglich zu fahren. Und ich fühle mich jetzt immerhin so wohl auf dem Motorrad, dass ich nicht stürze. Der nächste Schritt ist schneller zu werden. Gut ist, dass ich es am Ende noch in die Punkte geschafft habe und den einzigen Fahrer schlagen konnte, der sich in Reichweite befand."
Die Rede ist von Honda-Testfahrer Stefan Bradl, den er als 14. um 0,041 sec hinter sich lassen und damit zwei WM-Punkte erobern konnte.
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"Die letzten beiden Rennen konnte ich nicht fertig fahren, das war das schlimmste Gefühl", hielt Zarco fest. "Wenigstens das gelang dieses Mal, auch wenn ich nicht sehr gut war."
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In der ersten Runde berührte Zarco Morbidelli, der anschließend stürzte und Suzuki-Pilot Joan Mir mitriss. "Ich war hinter Quartararo, konnte aber nicht weiter nach innen fahren", schilderte Zarco den Moment. "Morbidelli war außen neben mir und es gab Kontakt. Es tut mir leid, dass er gestürzt ist, ich glaube aber nicht, dass das ein Fehler von mir war oder schmutzige Fahrweise. Ich wollte das nicht."
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