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Dovizioso enthüllt die Probleme von Cal Crutchlow

Von Gerraint Thompson
Andrea Dovizioso (li.) und Cal Crutchlow

Andrea Dovizioso (li.) und Cal Crutchlow

Cal Crutchlow beschwert sich schon das ganze Jahr, dass die MotoGP-Honda körperlich extrem anstrengend sei. Weltmeister Marc Marquez stimmt ihm zu, Ducati-Star Andrea Dovizioso analysiert die Fakten.

Während die Yamaha und Suzuki mit ihren Reihenvierzylinder-Motoren als sehr handlich und benutzerfreundlich gelten, wird den Fahrern einer Honda, Ducati, Aprilia oder KTM deutlich mehr abverlangt, diese Maschinen haben einen V-Motor.

«Es existieren Motorräder, die einfacher zu handhaben sind und solche, die einen anderen, kräfteraubenderen Fahrstil verlangen. Es gibt zwei Motorenkonzepte, doch beide gewinnen Rennen», weiß KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer.

«Für uns wird es auch mit dem nächstjährigen Motorrad nicht leichter», sagt Cal Crutchlow, der sich schon das ganze Jahr über die kräfteraubende Honda RC213V beschwert. «Es hat Vorteile, aber nicht, was den Kraftaufwand betrifft. Ich bin nicht arbeitsfaul und fit genug, ein Motorrad zu fahren. Trotzdem bin ich nach einem GP-Wochenende körperlich erschöpft. In Mugello war es am schlimmsten, auch Brünn war hart.»

Wer jetzt denkt, Crutchlow wäre nicht austrainiert, der irrt gewaltig: Der Supersport-Weltmeister von 2009 könnte morgen die Tour de France bestreiten.

«Du musst fit sein», hält Honda-Werksfahrer Marc Marquez fest, der dieses Jahr acht von 14 Rennen gewann. «Wenn du nicht fit bist, ist es unmöglich, mit diesem Motorrad schnell zu fahren. Aber wir sind Rennfahrer, Athleten – wir müssen fit sein. Letztes Jahr hatte ich mit dem Bike sogar noch größere Schwierigkeiten, weil uns weniger Motorleistung zur Verfügung stand. Jetzt haben wir mehr Leistung und es fehlt uns nach wie vor etwas in einigen Kurven, alle Strecke betrachtet, ist der Kompromiss aber besser. Das Bike ist schwierig zu fahren, du musst es gut abstimmen. Ich glaube, das ist das beste Motorrad für meinen Fahrstil. Für mich ist das der Weg, um zu puschen. Auch wenn das nicht das am leichtesten zu fahrende Motorrad in der Startaufstellung ist. Wenn du es aber auf den Punkt bringst, dann kann es das wettbewerbsfähigste sein.»

Ducati-Star Andrea Dovizioso brachte mit seiner Analyse unwissentlich das wahre Problem von Crutchlow ans Tageslicht: «Wie viel du auf einem Motorrad leisten musst hängt immer davon ab, wie schnell du bist. Das hängt immer zusammen. Wenn du schnell bist, brauchst du weniger Energie. Weil du besser und entspannter fährst, die Reifen richtig nützt und alles unter Kontrolle hast. Wenn du um jede Zehntelsekunde kämpfen und immer 100 Prozent geben musst, dann wird es schwieriger.»

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