Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Johann Zarco (Ducati): «Gute Chancen auf Dovis Platz»

Von Maximilian Wendl
Johann Zarco kann sich vorstellen, Andrea Dovizioso im Ducati-Werksteam zu beerben

Johann Zarco kann sich vorstellen, Andrea Dovizioso im Ducati-Werksteam zu beerben

In Misano dreht MotoGP-Pilot Johann Zarco momentan seine Runden mit einer Ducati Panigale V4. Mit Blick auf die Saison 2021 kann sich der Franzose mehrere Optionen vorstellen.

Johann Zarco ist von sich und seinen Qualitäten überzeugt. Der französische Pilot, der nur für die Saison 2020 bei Reale Avintia Racing unterschrieben und einen Ducati-Werksvertrag hat, schielt mit einem Auge auf den noch nicht vergebenen Platz im Ducati-Werksteam. «Ich muss wohl ein paar Rennen warten, um meine Situation besser zu verstehen. Der einzige Platz, der dort noch übrig ist, ist der von Dovizioso. Ich weiß, dass ich gute Chancen habe, wenn Dovi sich entscheiden sollte, dort aufzuhören», erklärte Zarco bei den Kollegen von «Sky Sport».

Der zweifache Moto2-Weltmeister weiß aber auch, dass der 14-fache MotoGP-Sieger aus Italien ein wichtiger Fahrer für den Rennstall aus Borgo Panigale ist: «Dovi ist ein Pilot, der immer auf das Podest fahren kann und als Werksteam ist es wichtig, das zu wissen. Ich möchte schnell sein und mein Selbstvertrauen wiedererlangen. Danach werden wir sehen, wohin es gehen wird.»

Jack Millers Wechsel von Pramac zu Ducati wurde bereits bestätigt und Danilo Petrucci geht zu Red Bull-KTM. Nur bei Dovizioso ziehen sich die Verhandlungen in die Länge, das bestätigt Ducatis General Manager Gigi Dall´Igna. Als Knackpunkt gilt das Finanzielle. Neben Zarco könnte auch Jorge Lorenzo ein Kandidat als Dovi-Nachfolger werden.

Sollte es mit einem Arbeitspapier beim Werksteam nicht klappen, gäbe es bei Zarco noch die Option, bei Pramac Racing Miller zu beerben. Dort gilt Jorge Martin als Fixstarter, der Platz von Pecco Bagnaia ist noch nicht sicher. Zarco sagt: «Ich möchte bei Ducati bleiben. Ich weiß immer noch nicht, was mit Avintia passieren wird, aber ein Wechsel zu Pramac ist ebenfalls möglich.»

Ursprünglich hatte Zarco nach der Beendigung seines Engagements bei KTM im vergangenen Jahr auf einen Kontrakt bei Repsol-Honda an der Seite von Marc Márquez gehofft, doch dann unterschrieb dort Alex Márquez. Erst beim Saisonfinale in Valencia konnte Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti den 29-Jährigen überzeugen, bei Ducati zu unterschreiben und für Avintia zu fahren.

Beim dreitägigen Privattest, der aktuell in Misano stattfindet, sitzt der zweifache Moto2-Weltmeister allerdings nicht auf seiner Ducati, sondern auf einer Panigale V4. Denn die MotoGP-Stammfahrer dürfen nicht privat mit ihren Rennmaschinen testen. Das ist nur den Piloten der «concession teams» KTM und Aprilia gestattet.

Für Zarco, den Avintia-Teamkollegen von Tito Rabat, geht es darum, den Rhythmus wiederzufinden, um während der Saison mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen zu können. Schließlich geht es für Zarco um seine Zukunft in der Königsklasse.

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