Ducati zittert: Fährt Alvaro Bautista weiter?

Stefan Bradl (Honda): Wann kommt Márquez zurück?

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl übertraf als Marc-Márquez-Ersatzfahrer mit Platz 5 in Katar bisher alle Erwartungen. Jetzt wartet er gespannt auf Neuigkeiten zum Comeback des Superstars.

Stefan Bradl stellte beim MotoGP-Test auf dem Losail Circuit drei Tage lang deutlich unter Beweis, dass er weiter mit der absoluten Weltklasse mithalten kann, wenn er sich nicht vorrangig um das Bewerten und Aussortieren neuer Entwicklungsteile kümmern muss. Die Basis für die aktuellen Erfolge (Plätze 1, 2 und 5 von Freitag bis Sonntag) legte HRC allerdings bereits bei den Jerez-Testfahrten in Jerez im Dezember, Januar und Februar, obwohl diese grossteils durch kaltes, windiges und nasses Wetter beeinträchtigt wurden.

Bradl hat die Freitagsbestzeit mit 1:55,614 min und sich seither um 1,4 Sekunden gesteigert. Fabio Quartararo (Yamaha) liegt jetzt mit 1:53,940 min an erste Stelle. Die Circuit-Best-Lap auf dem 5,380 km langen Kurs fuhr Marc Márquez (Honda) mit seiner FP2-Zeit im Jahr 2019, einer 1:53,380 min. Beim Katar-Test im Vorjahr legte Maverick Viñales (Yamaha) in 1:53,858 min die Bestzeit vor.

SPEEDWEEK.com unterhielt sich mit Stefan Bradl über die Erkenntnisse der ersten drei Testtage und die Comebackpläne von Marc Márquez.

Stefan, an einem Testtage kann ja auch stundenlang gefahren werden. Dann spielt es keine so große Rolle, wenn du bei einigen Runs als Testfahrer und nicht als Rennfahrer unterwegs bist. Richtig?

Ja, wir haben an den ersten drei Tagen neue Teile getestet. Das haben wir erledigt. Wenn dann im Zuge dessen als Nebenprodukt eine super Rundenzeit und eine gute Platzierung rausschaut, dann ist das natürlich ein willkommener Bonus. Aber das ist für HRC nicht vorrangig. Bei Honda hätte sich auch keiner beschwert, wenn ich jetzt als 17. in der Ergebnisliste stehen würde. Dann hätte es keine Kritik gegeben, im Gegenteil.

Es passt schon so, wie es ist.

Die Bradl-Fans hoffen auf deine Katar-GP-Teilnahme am 28.3. und 4.4. Anderseits ist bei Marc Márquez immer mit einer Überraschung zu rechnen – wie man beim Comeback vier Tage nach dem ersten Jerez-GP 2020 gesehen hat. Deine Katar-GP-Starts sind noch nicht gewährleistet?

Bah… Keine Ahnung. Nein. Ich weiß wirklich nix.

Marc Marquez‘ Crew-Chief Santi Hernandez sagte letzte Woche: «Wenn man mit einem Fahrer wie Marc arbeitet, muss man zwangsläufig daran denken, dass man um den Titel kämpfen will. Marc wird an den Titel denken, wenn er zurückkommt. Das heißt: Er kann nicht bis Mai mit dem Comeback warten?

Ich beschäftige mich jetzt zuerst einmal mit den nächsten drei Testtagen in Doha und warte dann auf Neuigkeiten von Marc und HRC.

Die ersten Testtage haben ein paar Aufschlüsse geliefert und ein paar Überraschungen gebracht. Aprilia mischt mit Aleix Espargaró vorne mit. Sie waren schon im Februar in Jerez schneller als du.

Aprilia schaut ganz gut aus, ja. Aleix ist immer mal gut für eine einzelne schnelle Runde. Aber ich glaube, dass sie auch am Rhythmus gearbeitet haben.

Man sollte aber die ersten zwei Tage nicht überbewerten. Jetzt haben wir von Mittwoch bis Freitag noch einmal drei Testtage. Es kann ein, dass sich bis Sonntag die Kräfteverhältnisse noch einmal verändern. Und stell' dir mal vor: Wir haben nachher hier noch zwei Grand Prix, also noch einmal sechs Tage. Ich werde also hier zwölf Tage auf der Strecke gewesen sein, die Stammfahrer elf. Wenn es dann nicht auf die Tausendstelsekunden rausgeht, würde es mich wundern. Es ist verrückt.

Aleix Espargaró hat sich beschwert, weil Michelin die Soft-Reifen von 2020 nicht mehr in der Allocation hat. Der Medium-Compound von 2020 ist jetzt die weichste Mischung. Trotzdem ist die «circuit best time» bereits in Gefahr.

Ich weiß über die Reifen nicht so genau Bescheid. Ich habe mitgekriegt, dass ich sich etwas geändert hat. Aber ich habe keinen Vergleich zum Vorjahr, weil ich damals nicht hier in Katar war.

Wie klappt die Zusammenarbeit mit Pol Espargaró?

Ja, wir haben uns ein bisschen unterhalten. Aber er ist vorrangig noch mit sich selber beschäftigt. Wir haben uns am Sonntag einmal auf der Strecke getroffen und sind ein paar Runden im Konvoi gefahren.

Wir werden uns in den nächsten Tagen noch einmal austauschen. Aber grundsätzlich muss er natürlich schauen, dass er seinen Weg geht und sich zurechtfindet.

Dann wir man vielleicht die ganze Zusammenarbeit vertiefen.

Das Fazit bisher: KTM brachte keinen Fahrer unter die Top-Ten. Ducati ist in Losail wie immer stark. Aprilia, Yamaha und Honda mischen auch vorne mit. Suzuki wird im Renntrimm wieder vorne mitmischen.

Man muss die nächsten drei Testtage noch abwarten, dann kann man eine besseres Urteil abgeben. Bisher war es ein Rumprobieren mit den ersten Testteilen. Es wurden die groben Sachen aussortiert. Bis Freitag geht es dann bestimmt ans Renn-Set-up, an die Feinabstimmung und die Detailarbeit.

Es wird dann sicher auch der eine oder andere mal einen Long-run abspulen.

Hast du schon einen Long-run gemacht?

Nein, noch nicht. Das steht irgendwann für Mittwoch bis Freitag auf dem Programm.

MotoGP-Test Katar, 7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, + 1,546
17. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
18. Luca Marini, Ducati, + 1,665
19. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
20. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,768
21. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
22. Test 2, Yamaha, + 1,927
23. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
24. Brad Binder, KTM, + 2,004
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, Ducati, + 3,955
28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,970

MotoGP-Test, Katar, kombinierte Zeitenliste 6./7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

MotoGP-Test Katar, 6. März:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,687 min
2. Stefan Bradl, Honda, 1:54,943 min, + 0,256 sec
3. Joan Mir, Suzuki, 1:54,980, + 0,293
4. Jack Miller, Ducati, 1:55,022, + 0,335
5. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,084, + 0,397
6. Johann Zarco, Ducati, 1:55,110, + 0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:55,174, + 0,487
8. Alex Rins, Suzuki, 1:55,198, + 0,511
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,259, + 0,572
10. Alex Márquez, Honda, 1:55,278, + 0,591
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:55,467, + 0,780
12. Brad Binder, KTM, 1:55,535, + 0,848
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,572, + 0,885
14. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,584, + 0,897
15. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,707, + 1,020
16. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:55,807, + 1,120
17. Pol Espargaró, Honda, 1:55,878, + 1,191
18. Jorge Martin, Ducati, 1:56,147, + 1,460
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:56,511, + 1,824
20. Enea Bastianini, Ducati, 1:56,593, + 1,906
21. Yamaha Test1, 1:56,641, + 1,954
22. Iker Lecuona, KTM, 1:56,920, + 2,233
23. Danilo Petrucci, KTM, 1:56,989, + 2,302
24. Luca Marini, Ducati, 1:57,335, + 2,648
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:57,460, + 2,773
26. Dani Pedrosa, KTM, 1:57,617, + 2,930
27. Yamaha Test3, 1:58,696, + 4,009
28. Michele Pirro, Ducati, 1:58,917, + 4,230
29. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:59,693, + 5,006

MotoGP-Shakedown-Test, Katar, 5. März

1. Stefan Bradl, Honda, 1:55,614 min
2. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,236 sec
3. Test 1, Yamaha, + 1,518
4. Enea Bastianini, Ducati, + 2,437
5. Michele Pirro, Ducati, + 2,442
6. Test 3, Yamaha, + 2,624
7. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,659
8. Luca Marini, Ducati, + 2,762
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 3,000
10. Jorge Martin, Ducati, + 3,261
11. Dani Pedrosa, KTM, + 3,441
12. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,776

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Imola 1994: Ayrton Senna tot, Augenzeuge berichtet

Mathias Brunner
​Keiner kann dieses Wochenende vergessen, egal ob er 1994 vor dem Fernseher saß oder in Imola war: Roland Ratzenberger und Ayrton Senna aus dem Leben gerissen, innerhalb eines Tages.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 02.05., 07:45, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Do.. 02.05., 09:05, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 02.05., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 02.05., 12:15, Motorvision TV
    Bike World
  • Do.. 02.05., 13:30, ORF Sport+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do.. 02.05., 14:25, Motorvision TV
    Tour European Rally
  • Do.. 02.05., 15:00, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do.. 02.05., 15:15, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Do.. 02.05., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 02.05., 16:25, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
» zum TV-Programm
6