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Maverick Viñales zu Aramco Ducati? Eine Erfindung!

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales: Wohin führt der neue Weg?

Maverick Viñales: Wohin führt der neue Weg?

In den vergangeen Tagen waren Meldungen zu lesen, Maverick Viñales werde nicht zu Aprilia gehen, sondern die Nummer 1 bei Rossis Aramco VR46-Team bilden. Aber mit der Wahrheit hat diese Vermutung keine Bewandtnis.

Nach der für das Jahresende angekündigten Trennung zwischen Maverick Viñales und Yamaha Motor Racing deutete alles auf eine Einigung zwischen Aprilia Racing und dem neunfachen MotoGP-Sieger aus Spanien hin, der zuletzt in Assen mit der Pole-Position und Platz 2 im Rennen überzeugt hat. Aber bei dem von Yamaha mit 6.5 Millionen Jahresgage verwöhnten Viñales existiert auch eine Kehrseite: Acht Tage vorher auf dem Sachsenring bildete er im Quali und im Rennen das Schlusslicht, diese Performance grenzte an Arbeitsverweigerung.

Seither überstürzen sich die Vermutungen und Spekulationen. Könnte Viñales auch bei einem anderen Team andocken? Kevin Schwantz könnte sich bei Maverick eine Rückkehr zu Suzuki vorstellen, wie er im SPEEDWEEK.com-Interview erzählte, aber dazu müsste sich erst Alex Rins von den Japanern trennen.

Etliche Kollegen vermuteten in den vergangenen Tagen: Viñales könnte das starke MotoGP-Aufgebot von Ducati ergänzen, das für 2022 von sechs auf acht Fahrer ansteigt, weil das Flexbox Gresini Racing Team neu dazu kommt. Denn bei Ducati Corse (Miller, Bagnaia) und Pramac Racing (Zarco, Martin) sind die Fahrer zwar längst bestätigt, und Gresini wird mit Bastianini und Di Giannantonio fahren.

Aber beim neuen Aramco VR46-Ducati-Team von Valentino Rossi ist der zweite Platz neben Luca Marini noch nicht offiziell besetzt. Marco Bezzecchi, der Moto2-WM-Dritte aus der VR46 Riders Academy, ist dort als Rookie vorgesehen.

Da Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati-Corse, seit Jahren einen ernsthaften Widersacher für Marc Márquez sucht, wurde in dieser Woche spekuliert, Viñales könnte ein Kandidat für das Aramco Ducati-Team werden. Denn von den aktuellen Ducati-Piloten hat außer Jack Miller noch niemand ein MotoGP-Rennen gewonnen, ein Routinier und Siegfahrer würde also gut ins Konzept passen.

Dall’Igna sagte kürzlich: «Wir haben Jorge Lorenzo für 2017 und 2018 engagiert, weil wir Márquez nicht bekommen haben und er die zweitbeste Wahl war.» Daraus leiteten manche Berichterstatter die Vermutung ab, Ducati sei jetzt wieder auf der Jagd nach einem neuen Siegfahrer und wolle ihn dem Erzrivalen Aprilia wegschnappen. 

Aber nach ausgiebigen Recherchen von SPEEDWEEK.com lässt sich mit Sicherheit behaupten: Viñales wird 2022 nicht Ducati fahren.

Denn Valentino Rossi hat diese beiden MotoGP-Teamplätze für einen klar definierten Zweck gekauft: Er will dort seinen talentiertesten Fahrern aus der VR46-Academy nach der Moto3 (dort hat er ein Joint Venture mit Avintia-KTM) und Moto2 eine Aufstiegsmöglichkeit für die «premier class» bieten.

Klar, die gigantische saudi-arabische Mineralölgesellschaft Aramco (Jahresgewinn ca. 55 Milliarden US-Dollar) würde gern einen Topfahrer im Sattel sehen. Am liebsten gleich Teambesitzer Valentino Rossi selbst.

Aber es gibt bisher nicht die geringsten Anzeichen dafür, dass Rossi ausgerechnet seinen langjährigen und launenhaften Yamaha-Rivalen Viñales engagieren will, der eine Millionen-Gage verlangt.

Außerdem bekommt das Rossi-VR46-Team für die kommende Saison nur eine Ducati Desmosedici GP22, und diese ist vorläufig für Bruder Luca Martini vorgesehen – wenn sich Valentino dieses begehrte Bike nicht selber schnappt und noch eine Saison weiterfährt.

Ob der letztjährige Moto2-Vizeweltmeister für 2022 wieder einen Ducati-Werksvertrag bekommt, ist noch offen.

Fakt ist: Rossis Team ist ein zahlender Kunde bei Ducati Corse, das Werk hat kein Mitspracherecht bei der Fahrerauswahl.

«Die Spekulationen, Viñales könnte im VR46-Ducati-Team fahren, sind eine reine Erfindung ohne Hintergrund», versicherte eine zuverlässige Quelle.

Viñales hat sich zu seinem möglichen Transfer zu Aprilia meines Wissens nicht geäußert. Er hat wieder einmal den Manager gewechselt und dementierte in Assen alle Vermutungen, er werde zu Aprilia gehen.

Nach der Verlautbarung der Trennung von Yamaha per Saisonende verbreitete Maverick Viñales ein kurzes und vages Statement über seine Social-Media-Kanäle: «Diese letzten paar Jahre brachten nicht die erwarteten Ergebnisse. Deshalb entschied ich mich, eine Kursänderung einzuschlagen statt weiterzumachen. Ich möchte versuchen, in Zukunft mein Potenzial maximal auszuschöpfen.»

«Ich persönlich habe das Gefühl, dass mir ein neues Projekt Positivität und Motivation bringen wird. Ich möchte mich bei Yamaha und meinem Team für die Unterstützung in den vergangenen Jahren bedanken und ich freue mich darauf, bis zum Ende dieser Saison für sie zu fahren», ergänzte der Auftaktsieger von Katar.

So könnten die MotoGP-Teams 2022 aussehen

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Lenovo Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia

Monster Energy Yamaha
Franco Morbidelli? Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira

Aprilia Racing Team
Aleix Espargaró, Andrea Dovizioso? Maverick Viñales?

Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco

ARAMCO Sky VR46 Racing
Luca Marini, Marco Bezzecchi? Valentino Rossi?

Petronas Yamaha SRT
Garrett Gerloff? Andrea Dovizioso? Valentino Rossi?

LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami

KTM Tech3 Factory Racing
Remy Gardner, Danilo Petrucci? Iker Lecuona? Rául Fernández?

Gresini Ducati Racing
Enea Bastianini, Fabio Di Giannantonio

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