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Sicherheitsfrage: Straßenkurs heute noch vorstellbar?

Von Sarah Göpfert
Der heutige Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal

Der heutige Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal

Als Straßenkurse begeisterteren der alte Sachsenring oder der «Van Drenthe Circuit» in Assen viele Motorsportfans. Jedoch bargen die damaligen Kurse oft hohe Risiken. Was halten die MotoGP-Stars von derartigen Strecken?

Seit 1961 gastiert die Motorrad-WM auf dem legendären Sachsenring. Bis 1972 wurde auf einem 8,6 Kilometer langen Straßenkurs gefahren, dessen Layout durch die Stadt Hohenstein-Ernstthal verlief. Es folgte eine 26-jährige Pause, erst 1998 kehrte der Deutschland-GP nach der Wiedervereinigung zurück nach Sachsen. Seitdem fahren die Piloten auf der verkürzten 3,5 Kilometer langen Variante, wie sie heute bekannt ist.

Ähnlich entwickelte sich der «Van Drenthe Circuit» in Assen, dort wurde 1949 erstmalig ein GP-Rennen auf dem 16,5 Kilometer langen Straßenkurs veranstaltet. 1955 wurde die Streckenlänge halbiert und hielt sich bis in die 1980er Jahre im GP-Kalender. Erst 2010 wurde die permanente Rennstrecke auf das heutige Layout von 4542 Metern angepasst.

Vor der Sommerpause gastierte der MotoGP-Tross sowohl auf dem Sachsenring als auch in Assen. Bei dieser Gelegenheit wurden die MotoGP-Fahrer zum Thema Straßenkurse und deren Sicherheitsaspekte befragt.

Honda-Werksfahrer Marc Márquez meinte: «Aufgrund des Asphalts und der fehlenden Auslaufzonen in den Kurven erscheinen die Straßenkurse von damals heute undenkbar. Falls man heute die Sicherheit eines Stadtkurses im Falle eines Sturzes oder Bremsfehlers gewährleisten könnte, könnte man solche Rennen durchaus in Betracht ziehen», zeigte sich der achtfache Weltmeister der Thematik gegenüber offen. Jedoch betonte er: «Es bräuchte viele Sicherheitsvorkehrungen und große Auslaufzonen und ich denke, die Umsetzung davon ist sehr knifflig.»

Weltmeister Joan Mir äußerte ebenfalls Sicherheitsbedenken: «Ich habe noch nie ein Rennen auf öffentlichen Straßenkursen gesehen, aber ich habe Fotos und einige Videos gesehen. Ich glaube nicht, dass man auf öffentlichen Straßen das gleiche Sicherheitsniveau erreichen kann wie auf permanenten Rundkursen. Es gibt viele Hindernisse und ich halte es für gefährlich, besonders wenn man die Kraft eines MotoGP-Bikes bedenkt.»

Mirs Suzuki-Teamkollege Alex Rins ist ähnlicher Meinung, jedoch verweist er auch auf Konzepte, bei denen Straßenkurse mit hohen Sicherheitsstandards bereits realisiert worden sind: «Mit den aktuellen Motorrädern und der Geschwindigkeit, die wir fahren, erscheint es mir unmöglich, auf einem öffentlichen Straßenkurs zu fahren. Obwohl sich die Sicherheit stark verbessert hat, denke ich, dass dies nicht möglich ist. Jedoch hat die Formel 1 mit ihren GPs in Monaco oder Baku auf dieser Seite sehr gut abgeschnitten.»

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