Wenn ein Motocross-Ass auf MotoGP-Stars trifft

Von Nora Lantschner
Kevin Horgmo, der Vierte der MX2-WM-Tabelle, war am vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring erstmals im MotoGP-Fahrerlager zu Gast und tauschte sich mit Oliveira, Dovizioso und Co. aus.

Insgesamt 232.202 Zuschauer an drei Tagen sorgten beim Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland am vergangenen Wochenende für eine Rekordkulisse. Dabei schnupperten nicht nur Wintersport-Größen wie Streif-Sieger Thomas Dreßen oder Biathlon-Olympiasieger Michael Rösch MotoGP-Luft, mit Kevin Horgmo war auch ein Motocross-Ass vor Ort.

Der 21-jährige Norweger nutzte sein freies Wochenende vor der langen Reise zum MXGP von Indonesien für einen Besuch im Fahrerlager des Sachsenrings. Von der Teambasis seines F&H Kawasaki Teams nahe Gouda in den Niederlanden brach er noch am Freitag direkt nach einer Trainings-Einheit im tiefen Sand von Lommel auf nach Sachsen.

Horgmos Mechaniker Roberto Lage, der ihn begleitete, stammt aus Portugal. Daher war eine Stippvisite in der Red Bull-KTM-Box von Portugals einzigem Grand Prix-Star Miguel Oliveira naheliegend. Außerdem hat dessen Crew-Chief Paul Trevathan früher für Pit Beirer in der Motocross-WM als Mechaniker gearbeitet. Oliveira trainiert auch selbst ab und zu auf der Cross-Maschine, räumte aber lachend ein: «Ich versuche es, bin aber nicht besonders gut darin.»

Tech3-Rookie Remy Gardner erzählte beim Treffen mit dem MX2-Piloten hinter der Box, dass er das Motocross-Fahren aufgegeben habe. «Ich verletzte mich nur», verwies der Moto2-Weltmeister von 2021 vor allem auf seinen Trainings-Sturz im Jahr 2018, als er sich beide Beine und einen Fußknöchel brach.

Die größte Offroad-Leidenschaft im MotoGP-Paddock pflegt zweifelsohne WithU-Yamaha-Pilot Andrea Dovizioso, der sich schon in seinem Sabbatjahr im Vorjahr ganz dem Motocross widmete und das auch für die Zukunft plant. Der 36-jährige Italiener nahm sich ein knappe Stunde Zeit, um den Kawasaki-Piloten herumzuführen, und verriet sogar: «Ich schaue mir immer seine Vlogs an.»

«Es war eine wirklich gute Erfahrung und es gab so viele Eindrücke», schwärmte Horgmo im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Allein schon die Hospitalitys sind im Vergleich zum Motocross-Paddock so groß. Bei uns gibt es im Paddock vielleicht zwei oder drei, in der MotoGP war das ganze Fahrerlager voll. Die Boxen und die Pitlane kennen wir so ja auch nicht.»

«Das Racing war großartig – und diese Bikes sind echt laut», ergänzte der aktuell Vierte der MX2-WM-Tabelle. «Das war verrückt, wenn sie Vollgas daherkommen. Ich stand am Ende der Start-Ziel-Geraden und es war echt großartig zu sehen, wie die Bikes vor der Kurve stoppen und wie schnell sie von 200 auf 100 km/h verzögern. Das geht so schnell, ich glaubte schon, sie würden es nicht mehr in die Kurve schaffen, aber das haben sie», schmunzelte der EMX250-Vizeeuropameister des Vorjahres, der in diesem Jahr in Kegums den ersten Podestplatz seiner WM-Karriere feierte und zuletzt in Teutschenthal als Vierter am Podium vorbeischrammte.

MotoGP-Ergebnis, Sachsenring (19. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 30 Rdn. in 41:12,816 min
2. Zarco, Ducati, + 4,939 sec
3. Miller, Ducati, + 8,372
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,113
5. Marini, Ducati, + 11,679
6. Martin, Ducati, + 13,164
7. Brad Binder, KTM, + 15,405
8. Di Giannantonio, Ducati, + 15,851
9. Oliveira, KTM, + 19,740
10. Bastianini, Ducati, + 21,611
11. Bezzecchi, Ducati, + 23,175
12. Fernandez, KTM, + 26,548
13. Morbidelli, Yamaha, + 29,014
14. Dovizioso, Yamaha, + 30,680
15. Gardner, KTM, + 30,812
16. Bradl, Honda, + 52,040

MotoGP-Fahrer-WM nach 10 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 138. 3. Zarco 111. 4. Bastianini 100. 5. Brad Binder 82. 6. Bagnaia 81. 7. Miller 81. 8. Rins 69. 9. Mir 69. 10. Oliveira 64. 11. Martin 61. 12. Marc Márquez 60. 13. Marini 52. 14. Vinales 46. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 35. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 16. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 221 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 139. 4. KTM 110. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 197 Punkte. 2. Aprilia Racing 184. 3. Prima Pramac Racing 172. 4. Ducati Lenovo Team 162. 5. Red Bull KTM Factory 146. 6. Suzuki Ecstar 138. 7. Gresini Racing 116. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 87. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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