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Maverick Viñales (Aprilia): Schreibt er Geschichte?

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales

Maverick Viñales

Bisher hat es kein MotoGP-Fahrer geschafft, in der neuen Viertakt-Königsklasse auf drei unterschiedlichen Fabrikaten zu gewinnen. Maverick Viñales will das ändern.

Maverick Viñales wurde 2021 im August von Yamaha für den zweiten Spielberg-GP suspendiert, weil er beim Steiermark-GP vorher versucht hatte, den M1-Motor im Rennen gewaltsam zu zerstören. Nachher trennte sich das Yamaha-Werksteam vorzeitig vom neunfachen MotoGP-Sieger. Der Vertrag wurde aufgelöst, beim Aragón-GP 2021 ersetzte Viñales bei Gresini-Aprilia Racing bereits den langsamen Italiener Lorenzo Savadori.

Schon im Juni 2021 hatte sich der Zwist zwischen Viñales und Yamaha Motor Racing angekündigt, Der Moto3-Weltmeister von 2013 beklagte sich damals nach dem Sachsenring-GP, der Werks-Yamaha sei nur viermal im Jahr konkurrenzfähig. Doch Fabio Quartararo führte überlegen in der Fahrer-WM. Und 2020 war Franky Morbidelii nach drei Siegen sogar im Petronas-Yamaha-Kundenteam Vizeweltmeister geworden. Quartararo gewann 2020 ebenfalls drei MotoGP-WM-Rennen auf Yamaha, ehe er 2021 ins Factory Team befördert wurde.

Viñales wurde offensichtlich mit dem Problem nicht fertig, dass ihm nach Rossi auch der Nachwuchsfahrer Quartararo im Yamaha-Werksteam die Show stahl. Fabio heimste bei Yamaha in eineinhalb Jahren acht MotoGP-Triumphe ein. Viñales hatte für diese Anzahl von Siegen viereinhalb Jahre gebraucht. 

Doch Viñales stellt auch bei Aprilia immer wieder seine Klasse unter Beweis. Seit der Dutch-TT in Assen 2022 hat er drei Podestplätze erreicht, er liegt in der Fahrer-WM an zehnter Stelle mit 122 Punkten. Der WM-Dritte Aleix Espargaró hat mit der Werks-Aprilia 199 Punkte angehäuft – und den Argentinien-GP gewonnen.

Bisher ist es keinem MotoGP-Fahrer gelungen, in der MotoGP-Viertakt-Klasse (sie wurde 2002 neu eingeführt) auf drei verschiedenen Fabrikaten Rennen für sich zu entscheiden.

Immerhin haben Fahrer wie Rossi, Viñales, Lorenzo und Dovizioso auf zwei Marken gewonnen.

In diesem Jahr könnte es Viñales (Sieg 2016 in Silverstone auf Suzuki, dann acht Siege auf Yamaha) gelingen, mit Aprilia das dritte unterschiedliche Fabrikat in der «premier class» zum Triumph zu chauffieren. Drei Podestplätze hat er bereits eingesammelt, auch seinen Teamkollegen Aleix Espargaró hat er bereits mehrmals übertrumpft, der 2022 auch schon für zwei Pole-Positions gesorgt hat.

Auf drei Marken waren seit 1949 in der Königsklasse bisher nur vier Fahrer erfolgreich: Mike Hailwood (Norton, MV Agusta, Honda), Eddie Lawson (Yamaha, Honda, Cagiva), Randy Mamola (Suzuki, Honda, Yamaha) und Loris Capirossi (Yamaha, Honda, Ducati).

Viñales: Mit Suzuki und Yamaha schon gewonnen

Beim Aragón-GP im vergangenen September kündigte Viñales am Freitag an, er werde seinen Teamkollegen Aleix Espargaró nicht unterstützen, denn er müsse seine eigenen Interessen wahren – und für einen Aprilia-GP-Sieg sorgen, denn diese anspruchsvolle Piste passe ausgezeichnet zur RS-GP22.

Doch nach dem 16. Startplatz kam der oft unbeständige Viñales im Rennen über Rang 13 nicht hinaus.

Bei den beiden Übersee-Rennen in Motegi und Buriram steuerte Viñales die Aprilia RS-GP im Rennen jeweils auf den siebten Rang. 

«Top Gun» Maverick hat bei seinen 204 GP-Einsätzen bisher insgesant 25 Siege errungen und nicht weniger als 71 Podestplätze.

Immerhin legt der 27-jährige Familienvater bei Aprilia allmählich den Ruf des Trainings-Weltmeisters, der oft schlecht startet und in der Anfangsphase der Rennen kostbare Zeit verliert, ab. 

Denn im BMW-Qualifier-Award, bei dem bis Rang 15 Punkte vergeben werden wie in den Rennen, hat MV#12 bisher 99 Punkte eingesammelt, in den Rennen hingegen 122. 

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