363,6 km/h: Atemberaubender Top-Speed in der MotoGP

Von Nora Lantschner
Jorge Martin auf Start-Ziel in Mugello: Hier fallen regelmäßig Rekorde

Jorge Martin auf Start-Ziel in Mugello: Hier fallen regelmäßig Rekorde

Jorge Martin (Ducati) ist seit dem Mugello-GP der Rekordhalter in Sachen Höchstgeschwindigkeit. Ein Blick auf die Entwicklung der Top-Speed-Rekorde in der MotoGP-Klasse und die Spitzenwerte der vergangenen zwei Jahre.

Der Top-Speed in der MotoGP-WM steigt immer weiter an. Das war besonders in den vergangenen zwei Jahren auffällig. Aus diesem Zeitraum stammen auch die zehn höchsten bisher gemessenen Werte.

«Mit der Aerodynamik holen wir ein bisschen heraus, mit den Devices noch etwas mehr. All diese Dinge sorgen für einen wirklich hohen Top-Speed», weiß Marc Márquez. Der Repsol-Honda-Star mahnte aber auch: «Wenn der Speed weiter steigt, werden die Auslaufzonen aller Strecken zu klein werden.»

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Lange hielt Dani Pedrosa den Top-Speed-Rekord in der Königsklasse der Motorrad-WM. Beim Honda-Piloten waren 2009 in Mugello 349,3 km/h gemessen worden. Erst fünf Jahre später löste ihn Andrea Iannone (Ducati) auf derselben Strecke mit 349,6 km/h an der Spitze dieser Bestenliste ab.

Schließlich war es aber 2015 Repsol-Honda-Star Marc Márquez, der in Doha erstmals die 350-km/h-Marke knackte. Sein Geschwindigkeitsrekord hatte aber nur bis zum Mugello-GP desselben Jahres Bestand: Von da an schraubte wieder Iannone die Bestmarke nach und nach bis auf 354,9 km/h nach oben.

Danach führte Andrea Dovizioso die Serie für Ducati beim Italien-GP 2018 (356,5 km/h) und 2019 (356,7 km/h) fort.

2021 sorgte Johann Zarco für einen weiteren Meilenstein: Der Pramac-Ducati-Pilot passierte die Geschwindigkeitsmessung in Doha mit 362,4 km/h. Im selben Jahr egalisierte Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder in Mugello diese Marke.

2022 riss mit Jorge Martin wieder ein Pramac-Ducati-Ass den Rekord an sich: Der Spanier erreichte in der zweiten Runde des Italien-GP auf der 1,141 km langen Start-Ziel-Geraden von Mugello im Windschatten satte 363,6 km/h.

«Das ist sehr riskant. Wenn du in die erste Kurve kommst, ist es der Wahnsinn, wie der Wind das Motorrad bewegt. Dennoch ist es ein schönes Gefühl, so schnell zu fahren», schilderte Martin anschließend.

Sein bisheriger Markenkollege Jack Miller meinte auf den Top-Speed-Rekord angesprochen: «Am Ende des Tages ist es die Entwicklung, jedes Jahr wird die Technologie in der MotoGP besser. Und es wird weitere Verbesserungen geben. Die Schallmauer bei 300 km/h war früher eine ganz große Sache. Dann kamen 360 km/h und jetzt eben 363 km/h.»

Der Red Bull-KTM-Neuzugang verwies aber auch auf das Thema Sicherheit: «In Mugello muss zum Beispiel die Mauer auf der rechten Seite vor Kurve 1 etwas adaptiert werden. Da ist zu wenig Platz. Aber generell ist der Unterschied zwischen 360 und 370 km/h nicht massiv.»

Die zehn höchsten Top-Speed-Werte der MotoGP

1. Jorge Martin (Ducati): 363,6 km/h – Rennen, Mugello 2022
2. Johann Zarco (Ducati): 362,4 km/h – FP4, Doha 2021
2. Brad Binder (KTM): 362,4 km/h – FP3, Mugello 2021
4. Johann Zarco (Ducati): 360,0 km/h – Q2, Mugello 2021
4. Enea Bastianini (Ducati): 360,0 km/h – Q2, Mugello 2022
6. Jorge Martin (Ducati): 358,8 km/h – Q1, Doha 2021
6. Enea Bastianini (Ducati): 358,8 km/h – Q1, Mugello 2021
6. Jack Miller (Ducati): 358,8 km/h – Q2, Mugello 2021
6. Darryn Binder (Yamaha): 358,8 km/h – Rennen, Mugello 2022
6. Johann Zarco (Ducati): 358,8 km/h – Warm-up, Mugello 2021

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