MotoGP: Marc Marquez außerirdisch

Joan Mir zu Crash: Schon vorher von Marquez touchiert

Von Silja Rulle
Joan Mir fuhr am Sonntag in Brünn unfallbedingt keine zwei Runden

Joan Mir fuhr am Sonntag in Brünn unfallbedingt keine zwei Runden

Für Honda-Werkspilot Joan Mir war das MotoGP-Rennen in Brünn bereits nach zwei Runden vorbei. Er wurde von Ducati-Mann Alex Marquez unwirsch abgeräumt, ging entsprechend punktlos aus. Wie es zum Unfall kam.

Schon in der zweiten Runde des Tschechien-GPs in Brünn war für Honda-Werkspilot Joan Mir das Rennen gelaufen. Er wurde von hinten von Alex Marquez (Gresini Ducati) aufgegabelt, crashte in Kurve 12 raus und ging entsprechend punktlos aus.

Dabei ging es eigentlich vielversprechend los. Mir war von Platz 5 gestartet: «Ich hatte einen guten Start, habe am Anfang das Rennen gut kontrolliert. Ich hatte das Wochenende über eine gute Pace. Es war das erste Mal, dass ich nach meinem Fehler gestern etwas zeigen konnte.» Im Sprint am Vortag war er Letzter geworden.

Doch mit der Marquez-Kollision endete das Rennen für den Spanier schneller als erwartet. Und der Crash habe sich angebahnt, behauptete Mir: «Ich habe schon früher im Rennen ein paar Berührungen von hinten abbekommen, ich denke von Alex. In der Schikane hat er mich dann berührt und den Vorderreifen verloren. Oder er hat den Vorderreifen verloren und mich berührt, das weiß ich nicht. Und ich endete dann auf dem Boden. So ist das.» Und er setzte angefressen nach: «Das ist alles, was ich sagen werde, sonst wird es schlimmer für mich.»

Nach dem Unfall war auf den Fernsehbildern zu sehen gewesen, dass sich Mir und Alex Marquez – positiv ausgedrückt– angeregt unterhielten. Mir bestätigte später gegenüber den anwesenden Medien, dass er bereits mit Marquez gesprochen habe. Mehr wollte er aber nicht verraten. Die Medienrunden der beiden Crash-Piloten fanden übrigens nahezu zeitgleich und nebeneinander statt – nebenan nahm Alex Marquez die Verantwortung für den Unfall auf seine Kappe.

Der Unfall hatte aber auch tiefsitzendere Ursachen, erklärte Mir: «Ich glaube nicht an Glück oder Pech. Wir kämpfen gegen schnellere Bikes und am Ende sind wir jedes Mal unterlegen am Bremspunkt. Der Fahrer hinter einem ist dann immer etwas optimistischer als er sollte. Dann passiert sowas. Wir bremsen auf den Punkt, weil ich da unseren Mangel an Beschleunigung wettmachen kann.»

Er erklärte: «Es ist oft so, dass wir weniger Tempo haben. Also holen die anderen einen ein. Und dann denken sie, dass sie dich im Bremsbereich überholen können. Ich bremse immer stark. Und sie sind optimistisch – und dann passiert etwas. Das ist in der Vergangenheit schon ähnlich passiert. Und wenn wir keinen Fortschritt mit dem Motorrad machen, wird das auch in Zukunft passieren.»

Ob es bald Änderungen am Motorrad gibt, weiß Mir noch nicht. Er verriet nur: «Ich fliege morgen nach Japan, um im Windtunnel zu arbeiten, zu üben und zu testen, aber nicht mit dem Motorrad. Es wird also wichtig werden, mit den japanischen Mitarbeitern zu sprechen und zu verstehen, wann wir Updates bekommen.»

Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +10,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück

*3 Sekunden Strafe, weil die Long-Lap-Strafe nicht korrekt absolviert wurde

Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.

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