MotoGP: Marc Marquez außerirdisch

Pedro Acosta (3./KTM): Erste Saisonhälfte gerettet

Von Silja Rulle
KTM-Pilot Pedro Acosta sahnte beim MotoGP-Wochenende in Brünn richtig ab, wurde im Sprint Zweiter, im GP Dritter. Wie ihm und seinem Team zum Ende der ersten Saisonhälfte die Wende gelungen ist.

Sprint-Silber am Samstag und Grand-Prix-Bronze am Sonntag – für Pedro Acosta und sein KTM-Team war der letzte MotoGP-Ausflug vor der Sommerpause ein äußerst erfolgreicher.

Der Platz 3 im Tschechien-GP bestätigte den Aufwärtstrend von Acosta und den Österreichern. Acosta: «In den letzten Wochen ging es schon langsam bergauf, auch seit ich meine Operation am Arm hatte.» Ende April hatte sich Acosta einer Arm-Pump-Operation unterzogen. «Wir sind noch nicht in der Situation, in der wir wirklich an Siege denken können, manchmal nicht mal ans Podium. Aber wir müssen die Gelegenheiten ergreifen, die wir bekommen.» Das ist in Brünn gelungen. Acosta ist nun Siebter in der WM.

Acosta: «Die erste Hälfte der Saison war für mich und auch für KTM nicht leicht. Jetzt sind wir aber in einer besseren Stimmung, sind zurück, sind konstanter und all das zahlt sich aus.» Mit 25 Punkten aus dem Tschechien-Wochenende und zwei Podien ist die Reise nach Brünn für Acosta die erfolgreichste der Saison gewesen. Nach mauer Punkteausbeute zu Saisonbeginn stellten sich dann in Le Mans, Silverstone und Aragon erste Erfolgserlebnisse ein, auch in Assen lief es gut. Mit Ausnahme des Deutschland-GPs am Sachsenring, der für Acosta im Kies endete, ging die Kurve steil nach oben. Nun in Brünn das Doppel-Podium für Acosta. Ein Wendepunkt?

Der Spanier: «Die erste Saisonhälfte war nicht leicht. Es war manchmal etwas hitzig, zwei starke Charaktere am Tisch. Manchmal muss man sich etwas beruhigen, neu anfangen. Und man sieht, dass wir an den letzten Wochen konstanter und besser waren und immer in den Top-5.» Mit diesem mehr als versöhnlichen Ergebnis und für Acosta und KTM geht es nun mit einem guten Gefühl in die Sommerpause. KTM brachte im Brünn-Sprint alle vier Bikes in die Top-3, im Grand Prix drei (Bastianini crashte).

Für das Podium musste Acosta aber bis zum Schluss hart kämpfen. Der Red Bull-KTM-Pilot hatte von hinten Druck von Pecco Bagnaia, kam am Ende nur knapp eine halbe Sekunde vor dem Ducati-Mann über die Linie. Acosta: «Ich habe 100 Prozent gegeben. Von Runde 10 bis 15 war ich nah an Marco (Bezzecchi vor ihm, Anm.) dran und hatte Probleme mit dem Vorderreifen. Ich hatte Schwierigkeiten, ihm zu folgen. Dann habe ich versucht, mit dem Hinterreifen zu haushalten, um fürs Ende des Rennens Spielraum zu haben. Als ich gesehen habe, dass es wieder enger wird, habe ich wieder Druck gemacht. Jetzt muss ich mit allem verteidigen, was ich habe. Und wenn ich leer ausgehe, dann ist es so, aber ich versuche es.» Er hat es versucht – und es ist ihm mit Erfolg gelungen.

Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +10,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück

*3 Sekunden Strafe, weil die Long-Lap-Strafe nicht korrekt absolviert wurde

Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.

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